Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben (23,2.1910)

er stärke" zu denken. Das Orchestervorspiel hebt wie das des ersten Teiles
(dem Analogon des Khrie) nur in einer andern Tonart an und verarbeitet
ein schon früher verwendetes Motiv. Dann folgt in C-Dur ein neuer
Gedanke, auf dessen Wiederholung durch weiche Bläser das Altsolo ein-
setzt. Durch die Äbertragung der Worte „kommt her zu mir usw." an eine
Frauenstimme ist vermieden worden, Christus persönlich redend einzuführen.
Zu den Worten „So ihr mich von ganzem Herzen snchet" kombiniert das
Orchester die „Trostmotive" des ersten Teiles. Ein Chor im s/g-Takt
(gleichfalls L-Dur) „Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn
verläßt" schließt sich dem Stücke an, dessen keusche Eigenart des Ausdrucks
und musikalischer Stil an ähnliche Solosätze Friedrich Kiels erinnern, und
der hier, wo wir einen Einblick iu den großartigen Aufbau der polyphonen
Chöre nicht geben können, als ein Beispiel der Taubmannschen religiösen
Lhrik Platz finden möge. L. S.

Herausgeber: vr. u. c. Ferdtnanv Avenarius in Dresden-Biasewitz verantwortlich
der Herausgeber. Witleitcnde: vr. Hermann Ullmann. Für Musik: vr. Richard Batka
in Wien III; für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze - Naumbur g in Saalcck bei Köfen
in Thüringen — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personennamens an die.Kunst»
wart-Leitung' in Dresden-Blasewitz; übcr Wusik an llr. Richard Datka inWien III, Aren-
bergring 18 — Manuskrtpte nur nach vorherigerDereinbarung, wtdrigcnsalls keinerlei
Dcrantwortung übernommen werden kann — Derlag von Georg D. W. Lallwey — Druck
von Kastner L Lallwcy, kgl. Hosbuchdruckerei in München — In üsterreich - Ungarn fü>
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