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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 22.1979

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Nr. 3
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Pressespiegel
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https://doi.org/10.11588/diglit.33076#0054

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die von Lehrern und Schülern gemeinsam im Staatstheater aufgeführt werden
wird.
A rchäo logisches
1. Einen interessanten Beitrag leistet das Rheinische Landesmuseum in Bonn
zur diesjährigen Gartenschau: Es gruppierte 26 römische Denkmäler, die im
Rheinland gefunden wurden, zwischen Bäume und Blumen.
2. Sinnvoll genutzt hat Dr. Heinz Schroeteler, Kunsthistoriker am Archäologi-
schen Institut der Ruhr-Universität in Bochum, die aufgelassene Zeche
Lothringen I/II in Bochum-Gerthe. Er hat dort aufgrund von Fragmenten
riesige Reliefgruppen (z. B. die Polyphemgruppe von Sperlonga) in originaler
Größe und Komposition rekonstruiert und aufgestellt. Das Material besteht
aus einem Kunstharz, das mit Glasfaser verstärkt ist.

Curiosa

Philosophische Ordnungshüter
Washington. Viel verlangt Sheriff Harold Bray aus Golden Colorado von seinem künftigen
Stellvertreter. Der Mann muß nicht nur Rechtsbrecher überführen, sondern auch sokratisch
diskutieren können. So liest man es in der Stellenanzeige, die der Sheriff nicht in einer Ta-
geszeitung, sondern im Mitteilungsblatt der Amerikanischen Philosophischen Gesellschaft
aufgab. Es heißt darin, bevorzugt würden Bewerber mit hervorragenden Kenntnissen der
klassischen und modernen Philosophie. Fragt man Harold Bray, warum er solche seltsamen
Ansprüche stellt, dann antwortet er: „Warum denn nicht? Schließlich forderte ja schon
Plato, daß man die Philosophen zu Hütern des Staates mache! “ (Aus: Münstersche Zeitung)

Die folgende Notiz aus der FAZ (Börner erläutert seine Äußerung über das Gymnasium) ist
bemerkenswert wegen der überaus gelungenen Metapher Automobilfabrik für Gymnasi-
um - vergleichen müßte man können!
Hessens Sozialdemokraten seien zwar eifrig bemüht, die Förderstufe und die Gesamtschule
als wahre Segnungen zu preisen, wenn die SPD-Politiker aber für ihre eigenen Kinder eine
weiterführende Schule auszuwählen hätten, entschieden sie sich erstaunlich oft für das von
ihnen verfemte Gymnasium. Diese Feststellung traf der hessische CDU-Geschäftsführer
Kanther, und er fügte hinzu, auch Ministerpräsident Börner lasse seinen Sohn ein Gymnasi-
um besuchen, obwohl er kürzlich auf einer SPD-Wahlkundgebung in Lauterbach gesagt
habe, er kenne „keine miesere Firma in der Bildung als das Gymnasium“, und das wolle er
ändern. Dazu sagte Börner am Donnerstag, als seine Kinder (von denen zwei bereits studie-
ren) in Kassel aufs Gymnasium gekommen seien, habe es noch keine Gesamtschulen gege-
ben. Es sei aber abwegig, seinen jüngsten Sohn, der in die Unterprima gehe, jetzt vom
Gymnasium zu nehmen. Börner hielt Kanther vor, er habe seine Aussage über das Gym-
nasium als Bildungsstätte nicht korrekt wiedergegeben. Der hessische Regierungschef stellt
es so dar: Er habe zu bedenken gegeben, daß von 100 Sextanern im Gymnasium nur 46
das Abitur erreichten, und dieser Feststellung den Zusatz angehängt, wenn etwa eine Auto-
mobilfabrik 54 Prozent ihrer Produkte nur halb fertig auf den Markt bringe, dann werde
man sich doch fragen dürfen, ob das nicht eine miese Firma sei.

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