besonders Münzen bekannt Die neugefundene Kopie in Marmor aus spätantoninischer Zeit (etwa
180 bis 200 n. Chr.) zeigt das Götterbild in allen Einzelheiten Das bedeutende Werk soll im April in
einer Sonderausstellung im Castel Sant' Angeto in Rom durch die Soprintendentin der Altertümer-
verwaltung von Latium, Anna Maria Raggiani, vorgestellt und ausführlich erläutert werden.
Schöne römische Sitte. Daß viele der zahlreichen Bildwerke im Stadtbild Roms in Gefahr sind, ist
bekannt. Irmgard Palladino hat in einem ganzseitigen Beitrag für das Reiseblatt der F.A.Z. „Die Jagd
auf Nasen und andere Körperteile" aufgespießt (6 1.94, S. R 4). Darin zitiert sie ein Gedicht des
römischen Satirikers Giuseppe Gioacchino Belli (1834), „dessen Motto »Wir schreiben frech, doch
wir leben sittsam« auf Ausonius (4. Jahrhundert) zurückgeht"; genauer müßte man sagen: auf
Martial (1,4,8: Zasc/'va est nob/'s pag/'na, v/'ta proba; zitiert bei Ausonius, Cento nuptialis X; vgl.
schon Ovid, trist. 2,353 f.). G G Belli, so schreibt die Autorin, „ließ im letzten Jahrhundert in frivol-
frommen Sonetten den Plebs von Rom zu Worte kommen, wobei Kraftwörter und Obszönitäten die
Authentizität seiner Dichtungen verbürgen. Bellis Verse sind noch heute von verblüffender Aktuali-
tät, etwa die »Schöne röm/'scbe S/fte« aus dem Jahr 1834: »Von allen Spielen war früher das beste, /
Die Wände mit Kohle votlzuschmieren. / Am liebsten suchten wir uns zum Verzieren / Ganz neue
Häuser und noble Paläste. - Wir malten Schimpfwörter und Engel im Himmel, / Die Lottozahlen
und Bilder von Tieren / Und konnten uns ganz köstlich amüsieren. / Wenn einer mal Scheiße schrieb
oder Pimmel. - Wir nahmen auch Stöcke, Nägel und Steine / Und ritzten Namen, je tiefer, je
besser, / Der Putz mußte weg, das war ja das Feine! - Mich juckt es noch oft, wie in alten Zeiten, /
Dann nehme ich Kreide oder das Messer / Und mach's wie damals, ich kann's nicht bestreiten.« -
Heute pflegt der Plebs diese Sitte mit Filzstift oder Spraydose, und zwar bevorzugt im Park der Villa
Borghese, wo die Alleen von zweihundertachtundzwanzig Marmorbüsten illustrer Poeten, Philoso-
phen, Generäle, Maler, Bildhauer, Politiker und Heiliger gesäumt werden Durch Vandalismus
besonders gefährdet sind wie immer die Nasen, von hundert antiken Statuen besitzt höchstens
noch eine ihr originales Organ. [...]"
Lateinische Nachrichten, 2. Band. Daß der Finnische Rundfunk als einziger Sender der Welt am
Wochenende regelmäßig aktuelle lateinische Nachrichten ausstrahlt, wurde in dieser Zeitschrift
schon mehrfach mitgeteilt (zu empfangen auf den Kurzwellen 963 und 6120 am Sonnabend um
20.55 Uhr und 23.55 Uhr und am Sonntag um 6.55 Uhr). Die Nachrichten vom 6 September 1991
bis zum 27. August 1993 liegen nun als 2. Band der NUNTII LATIN! ebenfalls gedruckt vor. Sie bilden
eine übersichtliche Chronik der Weltnachrichten aus diesen beiden Jahren in lateinischer Sprache
und bieten somit den Freunden des lebendigen Lateins eine reichhaltige Fundgrube Sie beweisen:
Was allen Jahrhunderten vor uns erlaubt war, ist auch in diesem Jahrhundert möglich. Das Latein
funktioniert nach wie vor auch als internationales Kommunikationsmittel. Beide Bände enthalten
neben den lateinischen Nachrichten englische und finnische Kurzfassungen und im Anhang ein
Vocabularium, in dem die neuen oder selteneren Wörter und Namen mit Ihren englischen und
finnischen Entsprechungen aufgeführt sind Die Bände sind zu beziehen bei der Finnischen Litera-
turgesellschaft, Postfach 259, FIN-00171 Helsinki, Finnland (für FIM 146 pro Band oder FIM 270 für
beide Bände). Als Textbeispiel drucken wir im folgenden eine Nachricht vom 20.8.1993 über die
damalige Lage in Sarajewo (Seraium) ab.
Res Bosm'ens/s /am /n eo est, uf AZ/y'a /zehbegov/'c, praes/'dens musu/manus, Bosm'am /n fees partes
d/'v/'d/ s/'naf. De Z/m/t/bus aufem reg/'onum magnae adbuc sunt d/'ssens/'ones. Radovan Zöaradz/'c, dox
Serborum, oppugnaf/onem urb/'s Sera/'/' /am f/'m'tam esse ed/'x/f, af Zn urbe Mosfar proe/Za /nter Croa-
fas et musu/manos conf/'nuanfur et cond/c/bnes Znco/arum sunt borr/'b/7es. Znfer duces
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180 bis 200 n. Chr.) zeigt das Götterbild in allen Einzelheiten Das bedeutende Werk soll im April in
einer Sonderausstellung im Castel Sant' Angeto in Rom durch die Soprintendentin der Altertümer-
verwaltung von Latium, Anna Maria Raggiani, vorgestellt und ausführlich erläutert werden.
Schöne römische Sitte. Daß viele der zahlreichen Bildwerke im Stadtbild Roms in Gefahr sind, ist
bekannt. Irmgard Palladino hat in einem ganzseitigen Beitrag für das Reiseblatt der F.A.Z. „Die Jagd
auf Nasen und andere Körperteile" aufgespießt (6 1.94, S. R 4). Darin zitiert sie ein Gedicht des
römischen Satirikers Giuseppe Gioacchino Belli (1834), „dessen Motto »Wir schreiben frech, doch
wir leben sittsam« auf Ausonius (4. Jahrhundert) zurückgeht"; genauer müßte man sagen: auf
Martial (1,4,8: Zasc/'va est nob/'s pag/'na, v/'ta proba; zitiert bei Ausonius, Cento nuptialis X; vgl.
schon Ovid, trist. 2,353 f.). G G Belli, so schreibt die Autorin, „ließ im letzten Jahrhundert in frivol-
frommen Sonetten den Plebs von Rom zu Worte kommen, wobei Kraftwörter und Obszönitäten die
Authentizität seiner Dichtungen verbürgen. Bellis Verse sind noch heute von verblüffender Aktuali-
tät, etwa die »Schöne röm/'scbe S/fte« aus dem Jahr 1834: »Von allen Spielen war früher das beste, /
Die Wände mit Kohle votlzuschmieren. / Am liebsten suchten wir uns zum Verzieren / Ganz neue
Häuser und noble Paläste. - Wir malten Schimpfwörter und Engel im Himmel, / Die Lottozahlen
und Bilder von Tieren / Und konnten uns ganz köstlich amüsieren. / Wenn einer mal Scheiße schrieb
oder Pimmel. - Wir nahmen auch Stöcke, Nägel und Steine / Und ritzten Namen, je tiefer, je
besser, / Der Putz mußte weg, das war ja das Feine! - Mich juckt es noch oft, wie in alten Zeiten, /
Dann nehme ich Kreide oder das Messer / Und mach's wie damals, ich kann's nicht bestreiten.« -
Heute pflegt der Plebs diese Sitte mit Filzstift oder Spraydose, und zwar bevorzugt im Park der Villa
Borghese, wo die Alleen von zweihundertachtundzwanzig Marmorbüsten illustrer Poeten, Philoso-
phen, Generäle, Maler, Bildhauer, Politiker und Heiliger gesäumt werden Durch Vandalismus
besonders gefährdet sind wie immer die Nasen, von hundert antiken Statuen besitzt höchstens
noch eine ihr originales Organ. [...]"
Lateinische Nachrichten, 2. Band. Daß der Finnische Rundfunk als einziger Sender der Welt am
Wochenende regelmäßig aktuelle lateinische Nachrichten ausstrahlt, wurde in dieser Zeitschrift
schon mehrfach mitgeteilt (zu empfangen auf den Kurzwellen 963 und 6120 am Sonnabend um
20.55 Uhr und 23.55 Uhr und am Sonntag um 6.55 Uhr). Die Nachrichten vom 6 September 1991
bis zum 27. August 1993 liegen nun als 2. Band der NUNTII LATIN! ebenfalls gedruckt vor. Sie bilden
eine übersichtliche Chronik der Weltnachrichten aus diesen beiden Jahren in lateinischer Sprache
und bieten somit den Freunden des lebendigen Lateins eine reichhaltige Fundgrube Sie beweisen:
Was allen Jahrhunderten vor uns erlaubt war, ist auch in diesem Jahrhundert möglich. Das Latein
funktioniert nach wie vor auch als internationales Kommunikationsmittel. Beide Bände enthalten
neben den lateinischen Nachrichten englische und finnische Kurzfassungen und im Anhang ein
Vocabularium, in dem die neuen oder selteneren Wörter und Namen mit Ihren englischen und
finnischen Entsprechungen aufgeführt sind Die Bände sind zu beziehen bei der Finnischen Litera-
turgesellschaft, Postfach 259, FIN-00171 Helsinki, Finnland (für FIM 146 pro Band oder FIM 270 für
beide Bände). Als Textbeispiel drucken wir im folgenden eine Nachricht vom 20.8.1993 über die
damalige Lage in Sarajewo (Seraium) ab.
Res Bosm'ens/s /am /n eo est, uf AZ/y'a /zehbegov/'c, praes/'dens musu/manus, Bosm'am /n fees partes
d/'v/'d/ s/'naf. De Z/m/t/bus aufem reg/'onum magnae adbuc sunt d/'ssens/'ones. Radovan Zöaradz/'c, dox
Serborum, oppugnaf/onem urb/'s Sera/'/' /am f/'m'tam esse ed/'x/f, af Zn urbe Mosfar proe/Za /nter Croa-
fas et musu/manos conf/'nuanfur et cond/c/bnes Znco/arum sunt borr/'b/7es. Znfer duces
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