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Meyer, Carla; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Die Stadt als Thema: Nürnbergs Entdeckung in Texten um 1500 — Mittelalter-Forschungen, Band 26: Ostfildern, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.34907#0115

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2. Nürnbergs verschiedene (Er-)Fassungen

palmmocdmt 4o zotzgo! azazz &az ra! tlas dozlzg!tzaz. tlo sacds /dz atz cd 4as ors!, 4as spar
tztzz! 4ar tzagal tlrza, tutt? tlcs dzTtz!z cm span f...J, woran sich eine detaillierte Aufli-
stung der Reliquien anschtießtü'
Das Beispiel der Überführung der Reichskleinodien nach Nürnberg wie
etwa auch die Berichte über die militärischen Rüstungen der Stadt gegen die
Hussiterü^ zeigen zugleich: Auch wenn Endres von denselben Ereignissen be-
richtet wie das memoria/ seines Bruders Berthold, so ist er ausführlicher, seine
Darstellungen sind erzählerisch ausgestaltet. Darüber hinaus nahm er auch
alltägliche Dinge in den Blick, das Auf und Ab der Kornpreise, die reiche Trau-
benernte 1427 in Franken,^' die Bemalung der Rathausfassaden 1423/^ die
großen und kleinen Katastrophen in der Stadt wie starke Gewitter^ und Ha-
ge) stürme^ oder Hochwasser.^ Viel Platz räumt er dem grossen s!crd ein, der
in der zweiten Jahreshälfte 1437 tzdaral tzazd Ntzrazdarg in allen dor/cn nnd atzcd in
sieden wütete. Endres berichtete über die vielen Flüchtlinge, die sich vor der
Seuche in Sicherheit bringen wollten, über den Rat, der deshalb nur noch von
einem Bruchteil der Ratsmitglieder besucht wurde, über die von ihm befohle-
nen hygienischen Maßnahmen für die Massengräber, in denen man die Toten
bestattete, über die Krankheitssymptome und die Zahl der Toten: man meint,
das denoed in dem sterden al! nnd jnng tot sein pei 13000 azenseden.^
Schließlich ist der Bericht über die Überführung der Reichskleinodien 1424
auch ein Beispiel dafür, dass Endres im Gegensatz zu seinem Bruder Reichs-
geschichte nur dann berichtenswert erschien, wenn sie in der Stadt stattfand
oder dort zumindest öffentlichen Widerhall erfuhr. So nahm Endres wie schon
sein Bruder durchaus Kenntnis vom Tod Kaiser Sigmunds 1437: Doch statt wie
Berthold Znaim als Ort von Sigmunds Sterbelager zu nennen, ja überhaupt
nur seinen Tod als solchen zu vermelden, vermerkt er lediglich die große Zahl
der derlzcdea sclmcss, die man für ihn in Nürnberg gefeiert habe, nachdem die
Botschaft von seinem Ableben am 6. und 7. Januar 1438 dort ein getroffen war:
J...J tzad marmz mol pez 100 p/a^ätz dal der uzgzl tzad 4 edl, tzad matz de! in der dzredea
dznlan ein scdmnriz grad atzjgeazacd!, do prtznan atz/azar tlan 400 meedsea dzrtzleza,
tzat? izatea mns ein sedoa grad perez! atz! gtzltlaa lacdea, do lag atz/dazsar Carls droa,
sein ap/el, aad ein gtzdlea aad szlderza zepler, sein sedmer! aad dazser Carls stoll. es
mas gar ein groj? op/er aad azes geaag; man de! 100 mes deslel!.^

291 Ebd., S. 12f.
292 Ebd.,S.19f.
293 Ebd., S. 15.
294 Ebd., S. 11.
295 Ebd., S. 11.
296 Ebd., S. 15.
297 Ebd., S. 24.
298 Ebd., S. 26f. In Bertholds (III.) memoriei ist dagegen lediglich knapp zum Jahr 1437 vermerkt:
Item desseZZvnpzrs was ein sterZt Mud der PerciztoZt TztcZzer entZzieZt sied ZM WdZeZrersdoz% vgl. CDS10,
X, S.21.
299 CDS 2, III, S. 28. Die Beschreibung der Nürnberger Trauerfeierlichkeiten für Sigmund ist
einzigartig. Zu seinem Nachfolger Albrecht, der bereits im Jahr nach seiner Königserhebung
starb, vermerkte Endres dagegen lediglich: Item man Zvgieng Zornig AiZwcid wm Osterreicii ZM
dem newen spitai an nnser /r^w^n tag aZs sie in den tempeZ geop/ert wart, Mud der piseZzoJluon Regens-
 
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