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https://doi.org/10.11588/diglit.34907#0342
2.4. Nürnberg in Städtelob und Stadtbeschreibung
341
logrta entstandenen Lz&eHMS.^ Der Venezianer Mocenigo geht in seiner Argu-
mentation allerdings noch darüber hinaus, indem er Nürnbergs Abhängigkeit
von Venedig statuiert: Einst, so holt er nämlich zur historischen Begründung
aus, hätten die Nürnberger den Markgrafen von Brandenburg unterstanden.
Nachdem sie ihre Freiheit erlangt hätten, da hätten sie sich durch Am&assafon
in Venedig nach deren sMuü cf ordün erkundigt. Die fctfcnz pzom&afa, die sich
der Rat darüber von der Signoria erbeten habe, werde noch immer in Nürn-
berg aufbewahrt. Nach venezianischem Vorbild habe Nürnberg auch die Zi-
vilgerichte eingerichtet, führt Mocenigo als weiteren Beleg seiner Thesen an
Nürnberg - her vor gehoben als reichste und vornehmste Stadt der Afemagma
- war in Mocenigos an den Dogen gerichteten Bericht damit zur »Tochterstadt«
Venedigs geworden.
426 Auch andere Städte freilich - so lässt Scheurl weitläufig durchblicken - schmückten sich mit
diesem Vergleich: Lyon bei den Franzosen, Cordoba bei den Spaniern, Buda bei den Ungarn,
Krakau bei den Polen und Prag bei den Böhmen. Nicht nur bei Scheurl, sondern auch bei
Ulrich von Hutten 1518 findet sich schließlich die Notiz über ein venezianisches Sprichwort,
wonach alle Städte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation blind seien, nur Nürnberg
nicht, das auf einem Auge sehe, vgl. Ulrich von Hutten, Schriften, ed. BöcKiNG, 1859, Nr. 90,
S.199.
427 Diese Information hatte Christoph (II.) Scheurl in seiner Epistel an Johann von Staupitz 1516
über eine einzelne Institution berichtet, über die obersten Vormünder der Witwen und Waisen
in Nürnberg, vgl. Christoph (II.) Scheurl, Episfoia ad SfaMpiÜMW, ed. voN ScHEURL, 1999, S. 33.
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logrta entstandenen Lz&eHMS.^ Der Venezianer Mocenigo geht in seiner Argu-
mentation allerdings noch darüber hinaus, indem er Nürnbergs Abhängigkeit
von Venedig statuiert: Einst, so holt er nämlich zur historischen Begründung
aus, hätten die Nürnberger den Markgrafen von Brandenburg unterstanden.
Nachdem sie ihre Freiheit erlangt hätten, da hätten sie sich durch Am&assafon
in Venedig nach deren sMuü cf ordün erkundigt. Die fctfcnz pzom&afa, die sich
der Rat darüber von der Signoria erbeten habe, werde noch immer in Nürn-
berg aufbewahrt. Nach venezianischem Vorbild habe Nürnberg auch die Zi-
vilgerichte eingerichtet, führt Mocenigo als weiteren Beleg seiner Thesen an
Nürnberg - her vor gehoben als reichste und vornehmste Stadt der Afemagma
- war in Mocenigos an den Dogen gerichteten Bericht damit zur »Tochterstadt«
Venedigs geworden.
426 Auch andere Städte freilich - so lässt Scheurl weitläufig durchblicken - schmückten sich mit
diesem Vergleich: Lyon bei den Franzosen, Cordoba bei den Spaniern, Buda bei den Ungarn,
Krakau bei den Polen und Prag bei den Böhmen. Nicht nur bei Scheurl, sondern auch bei
Ulrich von Hutten 1518 findet sich schließlich die Notiz über ein venezianisches Sprichwort,
wonach alle Städte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation blind seien, nur Nürnberg
nicht, das auf einem Auge sehe, vgl. Ulrich von Hutten, Schriften, ed. BöcKiNG, 1859, Nr. 90,
S.199.
427 Diese Information hatte Christoph (II.) Scheurl in seiner Epistel an Johann von Staupitz 1516
über eine einzelne Institution berichtet, über die obersten Vormünder der Witwen und Waisen
in Nürnberg, vgl. Christoph (II.) Scheurl, Episfoia ad SfaMpiÜMW, ed. voN ScHEURL, 1999, S. 33.