Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0031

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
23

Das Finale dcs erslen Akts init Frtn. Stanko und mehrercr andern„Hcl-
den in Steifleinen" überbot auch die schlimmsten Erwartungen. Nebenbei
erlauben wir uns noch zu bemerken, daß, wie jede Oper, so auch diese
Anspruch auf eine reine Orchesterstimmung hat. Die Diffonnanz der
einzelnenBlasinstrumentc bewies sür dießmal eine zu geringe Bcfriedlgung
dieses Anspruches. 8t.

Allgemeiner Thenter-Spre«hsaat.

" Leipzig. (Correspondenz.) Die dahier gegebene neue Op er:
„der Corsar", Tert von Julius Otto, Mustk von Rietz, wurdc
sehr beifällig aufgenommcn. Die Handlung spielt in Vcnedig zur Glanz-
zeit der Nepublik und bietet anzichendc politisch-geschichtliche Mvmente.
Der Stoff ist übrigens nach eincr romantischenNovelle bearbeitet. Rictz
tst ein Schüler Mendclsohn-Bartholdy's in dessen Style auch die Musik
gehalten ist, welche man als gcistvoll, originell und charaktcristisch schil-
dert. Der dahier anwcsendc Componist wurde mit Ehren überhäuft.
Eine Tragöbie „Prinz von Oraulcn" von C. H. Simon machtc großes
Fiasco. Dagcgen ärntete cine Poffe von Aug. Gerstel „Marinus"
großen Beisakl. Ein Dorfmusikaut Ieremi as reitct zum größten Er-
götzen des Publikums auf einem Esel über die Bühne. Jeremias
nnd der Esel wurden enthnsiastisch gcrufcn!

" Berlin. (Correspondcnz.) Jch beginne meinen ersten Bericht
für 2hr geschätztes Blatt mit eincm der wcnig günstigcren Monate
für die Kunst. Sind die Weihnachtsarbeitcn beseitigt, so füllen
sich wieder dic Thcater nnd Concerte, und ich habe wenigstens cin
6ro8eeoiic» des Jnteressanten nnd Mittheilungswerthen vor mir. Das
Neueste waS unö dieser Winter brachte, ist die Oper „Sophia Ca-
tharina" von Flotow, wo sich Dichter und Componist vortrefflich
in die Händc gearbeitet, und der Erfolg sich in eincr Reihe sehr besuch-
ter Vorstellungcn, als ein glänzcndcr herausstellte.

Der Prophct kam unter Kapellmeisters Dorn's Leitung mit Mad.
<!s 6ruoM als Fides und Herrn Pfistcr als Zohann von Neuem
nach längerer Panse auf das Rerpertoir, erstere ihren Borgängerinnen
Mad. Viardot und Frln. Wagncr bedeutend nachstehcnd, letzterer hingegen
Herrn Tichatschck und Ditt bei Wcitcm übertrcffend. — Mad. Köster
ist eine Bertha, wie sie wohl schwerlich irgendwo so ausgezcichnet gefun-
den wird. Nachdcm der Prophet jetzt wieder cinige Zeit unser Repcrtoir
eingenommen, wird die neue Oper von Scribe und Adam „Giralda" in
Scene gehen, und müffen wir die große THLtigkeit, mit der Herr von
Küstner sowohl in's Schauspiel als in die Oper eingreift, vollständig an-
erkennen. Neben diesem vielcn Neuen hatten wir noch die „Jüdin," „Obe-
ron," „Fidelio".
 
Annotationen