Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0096

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
88

Der beim Schwei'ger'schen Volkstheatcr in der Au engagirte Schau-
spteler Schuinann ist der ehemalige Unternehmer der dentschen Oper in
London. Seine Frau, jetzt init Frln. Nemeth die Zierde ber Schwei-
ger'schen Bühne, machte damals als Sängcrin in Lonvon sehr viel Glück^
Unter Schumanns Direktion sang auch die gefeierte Sängerin Lutzer an
der deutschen Oper in London. Schumann eroberte sich cin beträchtli-
chcs Vermögen, und kam auf den unglücklichen Gedanken, vvn London nach
Paris zu gchen und daselbst ebenfalls eine deutsche Oper zu gründen.
Das Unternehmen scheiterte und der Direktor büßte sein ganzes Vermö-
gen ein. — So wechselt das Glück bei Künstlers Erdenwallen. —

Aus Wien wird berichtet, Frln. Auguste Fenzl sei bort so beliebt,
daß ihr Bildniß auf Dosen und Pfeisen getragen wird.

Allgemeiner Theater-Sprechfaal

Es eristirt fast nichts mehr, was in London bci Gclegenheit der
Zndustrieausstellung nicht aus- und aufgestellt werden wird. So hat der
bckannte Theaterdirektor Lumley dort eine Oper vereinigt, die alles Da-
gewesene an Glanz übertreffen soll. Es sind zwei Gcsellschaften, eine
deutsche und eine italienische. Die erstere zählt unter ihre Mitglieder
die Damen Wagner und Zerr, so wie die Herren Ander, Drarler un d
Staudigl. Jn der italienischen Oper sind die Glanzsterne: die Sonta g,
die Alboni, Fiorentini, Calzolari, die junge Duprez, so wie die Herren
Coletti und Lablache. Von nencn Opern wird Meyerbeer'S „Fclblage r"
(umgearbeitct), Auber's „verlorner Sohn", so wie ein Werk von Thal-
berg zur Aufsührung kommen.

Bauernfelb's Preislustspiel „ber kategorische Jmpcrativ" soll in
Wien am 8. März zur Ausführung kommen.

Jn Klagenfurt sollte die „Judith" von Hebbel zur Benesizc-Vorstel-
lung eines Schauspielers gegeben werden. Von Seitcn ber Censur hatte
man gegen die Aufführung nichts einzuwenben. Alleiiz die vornchmc D a-
menwelt der kärntnerischen Hauptstabt lcgte gegen das Stück feierlichst
Protest ein, mit dem Bemerken, daß in demselben alle Schrankcn der
Sittlichkcit durchbrochen seien, und kein ehrbares Mäbchen es wagcn
könnte in'S Theater zu gehem Die Direktion hat das Zhrige gethan,
und „Judith" wirb nicht zur Aufführung kommen.

Druck der llr. Fr. Wild'schen Buchdruckerei (A. Wild).
 
Annotationen