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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0127
LIS
nur das aus dem Gewohnheitslebcn Hervortretende zu besprechen, vhne
darin jedoch das Gute zu verkennen, was, immer wiederkehrend, eine dau-
ernde Geltung erlangt hat, — bot jlch uns sonst kein bcsonders hervor-
tretender Stoff. Die Leistnngen der Frau Palm-Spatzer waren von uns
schon besprochen worden; durch ihr letztes Auftreten in den Hugenotten
hat der verehrte Gast seine glänzende Meisterschaft auf's neue bewährt.
Novitäten mangelten seither und selbst die Wiedervorführung Llterer Werke
war nicht immer geeignet; besonders empfanden wir daS bei der Aufführ-
ung des Fra Diavolo mit Frln. Seehofer als Pamela. — B cfferen
Eindruck machte Frln. Hefner in der schwierigen Parthie der Elvira in
Don Juan. — Auch der Conzerte waren in den letzten Woch en nicht
wenige veranstaltet, theilS von der Hofkapclle, theils von Personen, die
fich ebenfalls der großen Schaar von „Künstlern" beizuzählen die Güte
haben. Wir erwähnen erstcrer, mögen fich die Mitglieder der Hoskapelle
auch über das Lob der Preffe noch so erhaben dünken, blos deßhalb, weil
wir der Wahrheit ihren Zoll geben müffen, wenn wir die langbe-
währte Virtuofität unsereS Orchestcrs hcrvorheben, womit es auch
jenen Concerten dcn höheren Reiz verleiht. Damit aber wollen wir unS
keineswegS jener Geschmacksrichtung angeschloffen haben, welchc im R e-
pertoirs, wenngleich mit einigen AuSnahmen Mcisterwcrke treffend , doch
den Typus einer Einseitigkeit annimmt, der seinen Grunb wohl in gewi s-
sen Neigungen und Abneigungen hat, bie in sehr unverhüllter Weise zur
Schau getragen werden, so daß jene Sorte deS Geschmacks, mehr oder
weniger eine sehr erklufive, wcnn nicht gar ein bischen affektirt gcnannt
werden kann. Bezüglich dcS RcpertoirS von Oouesrts .»piritusls! hegen
wir nämlich die Ansicht, daß eine nach allen Seitcn und Richtungen der
Kunst hin anerkennendc Loyalilät das waltende Prinzip sein soll.
Bemerkenswerth ist, wie das Rcpertoir jener Conzcrte einmal von eincr
Nummer anderen Genre's unterbrochen wurde, wobei die Abfichtlichkeit,
fie lediglich als eine Folie zu benutzen, nicht zn verkennen war; es ist die
Aufführung einer ncuen Ouvertüre von Pcntenrieder im vorlctzten
Conzcrt, bie nns hier voischwebt. - llnler ben anber» Conzcrten Einzel-
ner erblickte man viele eifrige Bemühungen, Gutes zu ieisten; manche Mit-
telmäßigkeit und manches junge Talent, im Allgemeinen aber wenig wahr-
haftes Künstlerthum. 8e.
Wir glauben auf daS morgen stattfinbcnde Conzert des talentvollen
Violinisten Walter aufmerksam machen zu müffcn, deSgleichen auf daS
demnächstige Auftreten deS sranzöfischen Pianistcn Hrn. cks Krons.
Jn Landshut hat ^in Conzert der Sängerin R e uß-Gaud el! u«
großen Beifall gefunden. Sowohl di« Stimme als di« künstlerische Bil-
duug der Concertgeberio werde» sehr gelobt.
nur das aus dem Gewohnheitslebcn Hervortretende zu besprechen, vhne
darin jedoch das Gute zu verkennen, was, immer wiederkehrend, eine dau-
ernde Geltung erlangt hat, — bot jlch uns sonst kein bcsonders hervor-
tretender Stoff. Die Leistnngen der Frau Palm-Spatzer waren von uns
schon besprochen worden; durch ihr letztes Auftreten in den Hugenotten
hat der verehrte Gast seine glänzende Meisterschaft auf's neue bewährt.
Novitäten mangelten seither und selbst die Wiedervorführung Llterer Werke
war nicht immer geeignet; besonders empfanden wir daS bei der Aufführ-
ung des Fra Diavolo mit Frln. Seehofer als Pamela. — B cfferen
Eindruck machte Frln. Hefner in der schwierigen Parthie der Elvira in
Don Juan. — Auch der Conzerte waren in den letzten Woch en nicht
wenige veranstaltet, theilS von der Hofkapclle, theils von Personen, die
fich ebenfalls der großen Schaar von „Künstlern" beizuzählen die Güte
haben. Wir erwähnen erstcrer, mögen fich die Mitglieder der Hoskapelle
auch über das Lob der Preffe noch so erhaben dünken, blos deßhalb, weil
wir der Wahrheit ihren Zoll geben müffen, wenn wir die langbe-
währte Virtuofität unsereS Orchestcrs hcrvorheben, womit es auch
jenen Concerten dcn höheren Reiz verleiht. Damit aber wollen wir unS
keineswegS jener Geschmacksrichtung angeschloffen haben, welchc im R e-
pertoirs, wenngleich mit einigen AuSnahmen Mcisterwcrke treffend , doch
den Typus einer Einseitigkeit annimmt, der seinen Grunb wohl in gewi s-
sen Neigungen und Abneigungen hat, bie in sehr unverhüllter Weise zur
Schau getragen werden, so daß jene Sorte deS Geschmacks, mehr oder
weniger eine sehr erklufive, wcnn nicht gar ein bischen affektirt gcnannt
werden kann. Bezüglich dcS RcpertoirS von Oouesrts .»piritusls! hegen
wir nämlich die Ansicht, daß eine nach allen Seitcn und Richtungen der
Kunst hin anerkennendc Loyalilät das waltende Prinzip sein soll.
Bemerkenswerth ist, wie das Rcpertoir jener Conzcrte einmal von eincr
Nummer anderen Genre's unterbrochen wurde, wobei die Abfichtlichkeit,
fie lediglich als eine Folie zu benutzen, nicht zn verkennen war; es ist die
Aufführung einer ncuen Ouvertüre von Pcntenrieder im vorlctzten
Conzcrt, bie nns hier voischwebt. - llnler ben anber» Conzcrten Einzel-
ner erblickte man viele eifrige Bemühungen, Gutes zu ieisten; manche Mit-
telmäßigkeit und manches junge Talent, im Allgemeinen aber wenig wahr-
haftes Künstlerthum. 8e.
Wir glauben auf daS morgen stattfinbcnde Conzert des talentvollen
Violinisten Walter aufmerksam machen zu müffcn, deSgleichen auf daS
demnächstige Auftreten deS sranzöfischen Pianistcn Hrn. cks Krons.
Jn Landshut hat ^in Conzert der Sängerin R e uß-Gaud el! u«
großen Beifall gefunden. Sowohl di« Stimme als di« künstlerische Bil-
duug der Concertgeberio werde» sehr gelobt.