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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0171
L63
Unterwegs stieß er noch a» die merkantilen Klipden des projektirten all-
gemeinen Zollverdandes, anch ließ der Aeolus der preußischen Kammer,
Herr Vinke, der alle Parlamentarischen Sturmwinde im Sack hat, uoch
etlichc auf ihn los, was ih„ aber nicht im geringsten genirte. So kam
er, ruhig und gemüthlich, wie ein gewiffer Braten auf Lvrbeern ruhend,
nach Jthaka, welches liegt, wenn man zum Eschenheimer Thor hineingeht
links, von der Zeile aus gesehen aber rechts. Er erwachte, streckte sich
nach der Decke, gähntc und wnßte selbst nicht gleich, wo er war, bis er
den göttlichcn Hirten der Versammlung, Herrn Grafen vonThun, erblickte,
was Homer »ns so wunderschön beschreibt. Die Bundesvolitik aber, diese
züchtigc Penelope, die er längst an einen andern verkuppelt wähntc, war
ihm während seiner ganzen Abwesenheit treu geblieben; sie arbeitete zum
Schein an einem deutschen Einheitsgewebc, und als sich viele brenncude
Freier vom Jn- und Ausland bei ihr anmeldeten, sagtc sie ihnen Ent-
scheidung zu, sobald das Gewebe fertig wäre; dieß konnte aber nicht fer-
tig werden , weil sie über Nacht immer alleS wieder zertrennte, und so
lange, bis der geliebte OdyffeuS-Mautenfel an den heimischcn Heerd zu-
rückgckehrt war. — Nun ist cr als mythologischer Held berühmt geworde«,
und Brockhaus sagt bereits von ihm: „Homer stellt den Odhffeus als
einen gewandten, erfindungsreichen Mann und kühn ausharrenden Dulder
dar, wahrend ihn spätcre Schriststeller als ränkevoll und feig erscheiuen
laffen." Möglich, daß sich dieses Urthetl in einer spätern Auegabe etwas
modifizirt. Mit Necht aber sagte seiner Zeit ein deutscher Minister in
einer Kammer: „llebcr uns alle und unser Handcln wird einst der Con-
versatiouslerikon richtcn."
Pvlizeiliches.
Wir haben eine Polizci für Freinde und für Einheimische, eine
Straffenpolizei, Marktpolizei, Preßpolizei, Hundeordnung, Theaterpclizei,
Feuerpolizei, Sittcnpolizei, Gcsundheitspolizei. Die Lcbensmittel, davon
wir cffen; die Preffe, durch die wir uns belehrcn; das Theater, wo wir
unS unterhaltcn odcr auch langweilen; daS Feuer, woran wir uns erwärmen —
alles steht unter polizeilichcr Obhut, sclbst unsere Gcsundheit, und was
wir cffen, dazu muß die Polizei Prost Mahlzeit sagen. — Früher glaub-
ten Meuschen und Hunde dieser Aufstcht durch eine Landparthie, etwa
nach Starnberg, cntrinncn zu können. Nun ist aber auch diese Hoffnung
abgeschnitten, denn nun gibt es selbst mitten auf dem Starnberger See
eiue Polizei, nämlich eine „Sch iffs-Polizei."
Mit der dortigen Dampfschifffahrt wurde zugleich auch diese neuc Po-
lizei feierlich und unter dein Jubel der am Ufer Versammelten eröffnet.
Die auf dem Anschlagzettel prangenden schiffspolizcilichen Vorschristeu
find nach mäßigcr Bercchnuug und Zusammenstellnng geradc so laug,
wie das Dampfschiffselbst.
Unterwegs stieß er noch a» die merkantilen Klipden des projektirten all-
gemeinen Zollverdandes, anch ließ der Aeolus der preußischen Kammer,
Herr Vinke, der alle Parlamentarischen Sturmwinde im Sack hat, uoch
etlichc auf ihn los, was ih„ aber nicht im geringsten genirte. So kam
er, ruhig und gemüthlich, wie ein gewiffer Braten auf Lvrbeern ruhend,
nach Jthaka, welches liegt, wenn man zum Eschenheimer Thor hineingeht
links, von der Zeile aus gesehen aber rechts. Er erwachte, streckte sich
nach der Decke, gähntc und wnßte selbst nicht gleich, wo er war, bis er
den göttlichcn Hirten der Versammlung, Herrn Grafen vonThun, erblickte,
was Homer »ns so wunderschön beschreibt. Die Bundesvolitik aber, diese
züchtigc Penelope, die er längst an einen andern verkuppelt wähntc, war
ihm während seiner ganzen Abwesenheit treu geblieben; sie arbeitete zum
Schein an einem deutschen Einheitsgewebc, und als sich viele brenncude
Freier vom Jn- und Ausland bei ihr anmeldeten, sagtc sie ihnen Ent-
scheidung zu, sobald das Gewebe fertig wäre; dieß konnte aber nicht fer-
tig werden , weil sie über Nacht immer alleS wieder zertrennte, und so
lange, bis der geliebte OdyffeuS-Mautenfel an den heimischcn Heerd zu-
rückgckehrt war. — Nun ist cr als mythologischer Held berühmt geworde«,
und Brockhaus sagt bereits von ihm: „Homer stellt den Odhffeus als
einen gewandten, erfindungsreichen Mann und kühn ausharrenden Dulder
dar, wahrend ihn spätcre Schriststeller als ränkevoll und feig erscheiuen
laffen." Möglich, daß sich dieses Urthetl in einer spätern Auegabe etwas
modifizirt. Mit Necht aber sagte seiner Zeit ein deutscher Minister in
einer Kammer: „llebcr uns alle und unser Handcln wird einst der Con-
versatiouslerikon richtcn."
Pvlizeiliches.
Wir haben eine Polizci für Freinde und für Einheimische, eine
Straffenpolizei, Marktpolizei, Preßpolizei, Hundeordnung, Theaterpclizei,
Feuerpolizei, Sittcnpolizei, Gcsundheitspolizei. Die Lcbensmittel, davon
wir cffen; die Preffe, durch die wir uns belehrcn; das Theater, wo wir
unS unterhaltcn odcr auch langweilen; daS Feuer, woran wir uns erwärmen —
alles steht unter polizeilichcr Obhut, sclbst unsere Gcsundheit, und was
wir cffen, dazu muß die Polizei Prost Mahlzeit sagen. — Früher glaub-
ten Meuschen und Hunde dieser Aufstcht durch eine Landparthie, etwa
nach Starnberg, cntrinncn zu können. Nun ist aber auch diese Hoffnung
abgeschnitten, denn nun gibt es selbst mitten auf dem Starnberger See
eiue Polizei, nämlich eine „Sch iffs-Polizei."
Mit der dortigen Dampfschifffahrt wurde zugleich auch diese neuc Po-
lizei feierlich und unter dein Jubel der am Ufer Versammelten eröffnet.
Die auf dem Anschlagzettel prangenden schiffspolizcilichen Vorschristeu
find nach mäßigcr Bercchnuug und Zusammenstellnng geradc so laug,
wie das Dampfschiffselbst.