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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0253

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Jch hcibe noch so vieles zu beschreiben: Das Pantheon, die Julins-
säule, vnrs lu Lliuise — dann wieder die Theater, den Hippvdrome, dle
Barriören u. s. f. Jeder Brief muß daher Todte und Lebendige tn jene
Mischung bringen, in dcr sie sich tn Parts wirklich befinden.

M. C. Dchleich.

Artistisch - Literarischer

Ägl. Hof- un- NlUiomit-Theliter.

München 18. Juli. — Fra Diavolo. Linda di Chamounir
(Wildauer). — Mit alleiniger Ausnahme der Abcnde, an welchen unser
werther Gast Frau Bebrendt die beieen letzten Male als Fides auftrat,
war das Nepertoir unserer Oper in der jüngsien Zeit ein ziemlich mageres
zu nennen, ja, das Gastspiel der Frau Behrendt, zuletzt noch dazu in höchst
ungünstiger Weise von dem nngcschlachleisten der Musensöhne (Hrn. El-
Unger) sekundirt, hat sogar eine längere Unterbrechung erlitten, die, wie
wir hören, ihre Nrsache tn der Abwesenheit ees Herrn Härtinger hatte,
mit welchen wir genannten Gast deinnächst als Valentine in den Huge-
notten zu schen hoffen. Wenn seitdem, nemlich letzten Sonntag, als Lük-
kenbüffer wieder „Fra Dtavolo" zur Auffühiung kam, so können wir die
Art und Weise, wie diese liebliche, kurchweg originelle Schöpfung Auber'S
von fast säiiimtlichen Mitwirkenden — mit Ausnahme Härtinger's zuge-
rtchtet wurde, nicht in'S Bereich der Ervrterung ziehen, ohne nach man-
cher Scite arg zu verletzen. Wir bedauern nur, daß so viele Fremde an
diesem Abend das Tbeater besuchten.-

Wenden wir unS zur Besprechung des gestrigen Abends, wo eine
Erschetnung neuer Art ein zahlreiches Publikum in Staunen und Aufrc«
gung versetzte. WirmeinenFrln. W ild aue r als Linda. Eine freundliche,
wenn nicht neclische Gestalt, schöne Augen und blonde Haare. ein liebens-
würdiges, nicht vhne Vorbedacht zur Schau getragencs, Füßchen, dicse
äußern Merkmale schon find geeignet, gleich im crsten Augenblick Eindruck
zu machen. Gehen wir zur Beurtheilung der „Künstlerin" über, so be-
gegnen wir einer klangvollen, äußerst biegsamen und angenehmen Stimme,
verbunden mit etner guten Gesangsmethode, bis zur großen Rcutine geübt
an den guteu Vorbildern der italienischen Oper, wie deren in Wien be-
ständtg vorhanden sind; dazu kommt ein unläugbareS Bühnentalent und
eine Gewandtheit der Bewegung, wie wir sie an wenig Sängerinnen zu
bemerken Gelegenheit hatte». Die Behandlung der Stimme ist eine gut
 
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