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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0402

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38«

der Türke! ein Bündniß schließcn, und die NichtinterventionSpolitik aufge-
ben. Wenn dann die Türken in Kurheffen zur Ausrechthaltung der Ver-
saffung interveniren, das wird klasflsch!

Heine's Romancero tst in Wien und Berlin verboten worden. Daraus
könnte man leicht schließen, das Buch wäre klassisch! — Dieß ist jedoch
nicht der Fall. Das Buch wimmelt von Knittelversen und Unanständig-
keiten. DaS ist nicht mehr lieentiu sondern nrrogaiitin poeticn!

Herr Cotta hat die meisten Classiker verlegt; man findet bei ihm
Taschen-Schiller, Taschen-Göthe, Taschen-Herder u. s. f. Herr Cotta
hat die ganze Llteratur in der Tasche. — Es gibt Taschenbücher der Liebe,
der Freundschast u. s. f. Das ist eben das Unglück, daß Liebe und
Freundschaft meistens nur der Tasche gelten! — Von so eineni egoistischen
Geliebten oder Freund kann man mit Umkehrung eines bekannten Sprich-
wortes sagen: „Auf deu Esel schlägt er, und ben Sack meiut er l"

Nomanzerino.

Der trinkende Held.

Napoleon fitzt im Elysse
Am ober'n Tafelende.

DaS Effen wäre zwar vorbei —

Er bleibt noch Präsidente.

Und ruft: Champagner jetzt!

Man trägt ihn auf sehr rasche.

Jrr ich mich nicht, so tst
Die Nepublik die Flasche.

Wa« zählt die Affemblöe
Dcch nlcht sür alte Zöpfe,

Und dtesen schmieß er gern
Die Flasche an die Köpfe

Cesar'scher Geist mouffiret hier!

Von Glas nur sind die Schranke»

Der heißen, siicgenden Begier,

Der Perlendcn Gedanken.

Die Assemblee, daS ist der Pfropf,

Der schwellende und dicke,

Der steckt daß fie kanm schnaufen kaun,
Jm Hals der Republike.
 
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