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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0411

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3S5

Militärisches

Ordonnanz (salutirevd). Habe ;u fragen, Herr Hauptmann, wie
hoch der Herr Hauptmann befehlen, daß heut die Koursc stehen
sollcn?

Hauptmann. Wo mögli um Ans mehr als vorgestern, undhech-
stens um Zwa weniger als gestern.

Ordonnanz. Sehr wohl, Herr Hauptmann.

Hauptmann. Ilnd was i sag'n will, Es Sapermentsg'sichter,
für waS schick ich a Wacht aufBcrs', wann's net aufschaugt?
Gcstern is schon wieder daS Silbcragio g'stiegcn. Noch Mal
wenn so was vorkommt, nachher gibt's Agioprügel, daß Euch
die Baaner krachen.

Ordonnanz. Sehr wohl, Herr Hauptmann. — (Ab.)

(Nach eincr halben Stunde.)

Ordonnanz (cilig). Herr Hauptmann!

Hanptmanu. Was gibt's, Esel!

Ordonnanz. Wir können Alle nichts dafür, Herr Hauptmann!
Das Silberagio ist doch gestiegen. Alles unter'm Gwehr,
Patrouillen durch's ganze Haus, und doch gestiegen! Es muß
eine Hererei dahintcrstecken. Jch bitt um Befehl!

Hauptmann. Jetzt müßt ihr scharf dreingeh'n — die Börse wird
geräumt, und alles hinausgejagt. Kein Mensch darf drinn
bleiben.

Ordonnanz. Sehr wohl, Herr Hauptmann! — (ab.)

(Nach einer Viertelstunde.)

Qrdonnanz. Herr Hauptmann! Kein Mrnsch ist mehr auf der
Börse — das Mittel hat geholscn! — Das Silberagio steigt
nicht mehr!

Durch besondere Gcfälligkeit eines Diplomatcn sind wir in dcn Stand
gesctzt, nachfolgcndes Aktenstück mitzutheilen,

Kaiser Faustin an Kaiser LouiS Napoleon, Liebdcn!

Lieber Herr Collega! Es freut mich von Jhncn, daß Sie es auch
so gemacht haben, wie ick. Zwar verschiedener Farbe, sind wir doch eines
Sinnes. Auch ich war simplcr Präsidcnt von Hayti, und nun —Kaiser!
Sie haben mich anerkannt; auch ich kann Jhnen meine Anerkennung
 
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