Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

DOI Artikel:
Schneider, Robert von: Oinochoe aus Eretria
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0155

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
143

Oinochoe aus Eretria.

Tafel IV.

Das auf Tafel IV von vorne, Fig. 45 von der Seite abgebildete Gefäß aus
der an den schönsten Erzeugnissen attischer Keramik so ergiebigen Nekropole
von Eretria1) fesselt im glei-
chen Maße durch seine guten
wie schlechten Eigenheiten
die Aufmerksamkeit des Be-
schauers. Es hat die Form
der Oinochoe, aber in jener
Abart, bei welcher der Schwer-
punkt des Gefäßes in der Höhe
seiner Schultern liegt, und die
sich zu der anderen, bei der
er nahe dem Fuße liegt, genau
so verhält, wie die gewöhn-
lich als nolanisch bezeichnete
Amphora zur sogenannten
Pelike. Da der vordere Theil
der Wand unseres Weinkruges
als ein mit Trauben und Blät-
tern bekränzter Frauenkopf
gebildet ist, so stellt er sich
in die an Typen und Indivi-
duen reiche Classe der Kopf-
und Gesichtsvasen ein.

Uralt ist der Stamm-
baum dieser Gefäße, die ihren
Ursprung in den primitiven
Groteskformen nehmen, wie Fig 4f. Seitenansicllt der oinochoe.

sie jedes nur einigermaßen be-
gabte Naturvolk im Spiele mit der bildsamen Materie an seinen für den täglichen

') Erworben im December 1897 für das kunsthistorische Hofmuseum, wo es in der Antiken-
sammlung Saal VIII Schrank 9 aufgestellt ist.

Jahresliefte des üsterr. arcbäol. Institutes Bd. I. 19
 
Annotationen