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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Szántó, Emil: Bronzeinschrift von Olympia
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Köhler, Ulrich: Zur Bilinguis von Isinda in Lykien
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0224

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2 12

Veranlassung geben könnte. Würde man doch dem Demiurgen einen gewissen
Einfluss auf ein in seinem Amtsjahre zu Stande gekommenes Gesetz nicht
absprechen können und bei der Verbindung Pyrrhons mit Anaxarch auf eine
indirecte Einwirkung Alexanders schließen. Unmittelbar nach Ablauf seines
Amtsjahres müsste er sich dann nach Asien begeben haben, wohin Alexander
im Jahre, nachdem das eleische Gesetz gegeben war, aufbrach.*)

Wien, Anfang August 1898. EMIL SZANTO.

Zur Bilinguis von Isinda in Lykien.

Die oben S. 37 von dem Entdecker Herrn Heberdey sachkundig und be-
sonnen besprochene lykisch-griechische Inschrift aus der alten Bergstadt Isinda,
zwischen der Mündung des Xanthos und des Myros der Insel Megiste gegenüber,
gibt mir Anlass zu ein paar Bemerkungen, welche wenigstens mein Interesse
bekunden und, wenn es dessen noch bedürfen sollte, die Aufmerksamkeit anderer
auf den merkwürdigen Fund lenken mögen. Dass der lykische Text mit dem
an mehreren Stellen zu lesenden Dynastennamen ,Queziqa' sich mit dem grie-
chischen, nach den erhaltenen Trümmern ein Gemeindebeschluss, inhaltlich nicht
decken kann, hat der Herausgeber gezeigt; aber auch darin ist ihm beizustimmen,
dass die beiden Texte sich auf denselben Gegenstand, nämlich den Cult einer
bestimmten Gottheit, genauer ein jährlich wiederkehrendes religiöses Fest, be-
zogen haben müssen1) und gleichzeitig sind. Wenn jedoch Heberdey weiter die
griechische Inschrift aus paläographischen Gründen in die Mitte des vierten Jahr-
hunderts setzt und inhaltlich für einen Beschluss einer nach griechischem Vorbilde
organisierten, also lykischen Gemeinde erklärt, so vermag ich ihm hierin nicht
oder wenigstens nicht unbedingt zuzustimmen. Die Inschrift muss nach meinem
Urtheil, welches sich auf den Gesammttypus der Schrift, wie sich derselbe in
dem augenscheinlich treuen Facsimile darstellt, stützt, älter sein und gehört noch
dem fünften Jahrhundert an; über den Ausgang des Jahrhunderts mit derselben

*) Zu Z. 8 (S. 203) erklärt A. Wilhelm üaidptv äSsaX-cohcas tä(v) axdXav als Optativ auf als statt

als Adverbialbildung mit dem Hinweis insbeson- ets anzunehmen.

dere auf aÜTauipiv in cier Inschrift von Gortyn, ') Im Anfang stand nach einer kurzen Eingangs-

Rccueil des inscript. juridiques III S. 400 Z. 14, formel: öraoc; äv (Bezeichnung der Festes)] auvTsXTj-

und bemerkt zu Z. 12 (S. 207) die Möglichkeit, xca [xaAotg v.z\.
 
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