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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Kubitschek, Wilhelm: Heroenstatuen in Ilion
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Bieńkowski, Piotr: Zwei Sculpturen der praxitelischen Schule
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0201

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iSg

Den drei Eigennamen, mag ein tf)itoSo|j,7]9'7) (o. ä.)
ütcö vorausgegangen sein.

Der Mai des J. 6511 der constantinopolitanischen
Weltära fällt in das Jahr 1003 n Chr. (Regierung
des Basilios II Bulgaroktonos) und in ein erstes
Indictionsjahr.

Sonst enthält die Handschrift noch Copien von
CIG 2018 f. 3621. 3623 b. 3650. 3652 f. 3724 f.
3729 f. 3736 f. CIL III 385. 726 f. Dumont-Homolle
Melanges p 429, von denen einige auch heute noch
Beachtung verdienen.

WILHELM KUBITSCHEK.

Zwei Sculpturen der praxitelischen Schule.

Tafel V.

Zu den wenigen Bronzestatuetten, die als genaue Copien berühmter, großer
Statuen anzusehen sind, gehört der sogenannte Narcisso aus Pompei im National-
museum zu Neapel. Von ihm war bis jetzt nur eine einzige Wiederholung aus
Marmor bekannt, diejenige in den Uffizien n. 208, deren Ergänzung Bayersdorfer
für ein Werk des Michelangelo, H. Wölfflin, Jungendwerke des Michelangelo
S. 74 f. für eine Arbeit aus dem Kreise von Sansovino erklärte.1) Indes befindet
sich in Cherchell eine zweite, bessere Replik des Werkes, welche ich mit Be-
willigung des Maires, Herrn Cotte, photographieren konnte und, da sie auch
Gaucklers Aufmerksamkeit (Musee de Cherchell 1895) entgieng, hier zum ersten-
mal veröffentliche, und zwar zu besserem Vergleich neben der florentinischen,
die nach der Photographie Alinaris I 1185 mit ihr auf Tafel V zusammen-
gestellt ist.

Der Torso, aus feinstem parischem Marmor, gegenwärtig 0-92™ hoch, gehörte
wahrscheinlich, obwohl der Fundort unsicher ist, zu den inschriftlich gerühmten
,marmore quot Pario vivunt spirantia signa', meist Copien kunstgeschichtlich
bedeutender Werke, mit welchen die ,splendidissima Colonia Caesariensis' nach
Vorgang des gelehrten und auch als Kunstschriftsteller thätigen Juba II. ihre
öffentlichen Gebäude und Plätze geschmückt hatte. In den Maßen entspricht er
fast genau dem Florentiner Torso; es dürfte also wohl die Originalgröße sein.
Unwesentliches ist in dem Ziegenfell verschieden. Während das Florentiner
Exemplar mit dem Neapler genau übereinstimmt, ist das Fell an dem afrikanischen
Torso flacher gehalten, bedeckt auch einen Theil der Brust und die linke Schulter.

*) Zur Literatur bei Hauser, Jahrb. d. J. IV 113 f.
ist zu fügen Michaelis Jahrb. VII 95 n. l4, 98 n. 54 a
und Amelung Führer n. 103; die Neapler Statuette
jetzt auch bei Collignon, Hist. de la sculpt. gr. II
Fi« 234.

2) R. Brustwarze bis Nabelmitte cri8m (am
Florentiner 0-205 m); Nabel bis linke Kniescheibe
0-51 m (am Florentiner 053™); Hüftenbreite in der
Höhe desPubesansatzes o 28m(amFlorentiner 0-292™).
 
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