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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Schön, Georg: Mosaikinschriften aus Cilli
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Bulić, Frane: Römische Cisterne in Salona
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0244

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13. fragment dürfte zu einem kleinen Sarkophagdeckel

von 0"j6m Länge und o'im Breite aus gleichem
Materiale gehören, welcher ebenda aufgefunden wurde.

5 V(KN>

S[e]vera
et Anto
nianuls]

fUcerunf) v{edcs) CXX[..
|j ^->^ _ langen, o'87m breiten, o"6m hohen Sarkophag

Erhalten sind nur wenige Reste. In Zeile I erkenne
ich den Rest eines M, wohl von D{is) M(anibiis).
In Zeile 2 stand etwa \Sccuti\dina.

Die zweite Inschrift befand sich auf einem I'l8m

aus

Bacherer Marmor, dem jetzt der Deckel und die
untere Platte fehlen. Er mag in dieser Zurichtung
Von den aufgefundenen Theilen des Mosaik- als Brunnenkranz verwendet und von seinem Stand-
bodens wurden die Steinchen herausgenommen und orte hierher versetzt worden sein. Der Brunnen war
im Localmuseum in Cilli aufbewahrt. Nur die letzte mit Bruchsteinen ausgelegt, über welchen eine durch-
Inschrift blieb, etwas verletzt durch das Wegnehmen brochene Platte lag, die nach ihren Dimensionen ur-
des vorausgehenden Musters, im Boden liegen, da sprünglich nicht zum Sarkophage gehört haben kann,
wegen der hoch aufgeschütteten lockeren Erde das Auf diese Platte war der Sarkophag verkehrt gelegt;
weitere Arbeiten an dieser Stelle zu gefährlich infolge dessen wurden die letzten nach oben gerich-
erschien. teten Zeilen der Inschrift durch das überfließende

Ich füge noch die wenigen Inschriften bei, Wasser des Brunnens fast bis zur Unleserlichkeit
welche ebendort gefunden wurden, aber mit der verwaschen. Ich lese: Cassius . Pri mianus . v(ivus).
Basilika nicht im Zusammenhange stehen: fünf römi- f(ecit) \ sibi et Teren\Hae /;/[/]«!£ | coniugi iu\tfti]n-
sche Ziegel mit dem Stempel der leg. II. italica und [diss\i[mae\. Gefunden wurde das Stück am 7. Juli
zwei Sarkophaginschriften. Die eine von diesen kam 1897 im Fundamentgraben für die rückwärtige Ab-
unter dem Niveau der Basilika zum .Vorschein. Das schlussmauer des neuen Postgebäudes. Jetzt befinden
0"lm hohe, 0.08"1 breite und 0'03m dicke Marmor- sich die Funde insgesammt im Localmuseum in Cilli.

Cilli, Jänner 1894. GEORG SCHÖN.

Römische Cisterne in Salona.

Auf dem als Landspitze endenden Felsrücken,
der das Thal des Jaderflusses bei Salona von dem
Dujmovacathal gegen Spalato scheidet und das
Dörfchen Vranjic, ,Klein Venedig', trägt, sind seit
mehreren Jahren bei zufälligen Anlässen alte Gräber
und Inschriften gefunden worden. Der Felsrückcn
liegt nur einen halben Kilometer entfernt von der
Stadtmauer von Salona und gehörte unzweifelhaft
zum ager Salonitanus. Bis jetzt hat er vorzugsweise
altchristliche Funde geliefert, hie und da aber auch
antike, vgl. Bullcttino di archcologia e storia dal-
mata 1889 p. 17, 1891 p. 145 —148, 1896 p. 49;
98—IOO.

Ende October v. J. stieß ein Bauer bei Ar-
beiten auf seinem daselbst gelegenen Felde (Cataster-
parcelle 4379 der Steuergemeinde Salona), unweit
der Brücke, welche auf dem Wege nach Vranjic
über die Eisenbahn führt, auf Reste eines antiken

viereckigen Gebäudes. Nach meinen Weisungen grub
er dasselbe aus und untersuchte die Umgebung
im Laufe der folgenden Monate. Was dabei zu
Tage trat, habe ich genau prüfen und aufnehmen
können, ehe alles zugeschüttet wurde, um den Grund
mit Weinstöcken neu zu bepflanzen.

Die beistehenden Zeichnungen (Fig. 13, 14) von
der Hand des Herrn Professor A. Bezic in Spalato
geben in verkleinertem Maßstäbe den Grundriss und
einen Durchschnitt des Baues, der ein Oblongum von
II™ Länge zu 7'5m Breite darstellt und vom Boden
auf I m hoch erhalten ist. Die Grundmauern sind
0'9m stark, nur die südliche ist schwächer und
variiert in der Stärke, da sie die Unebenheiten des
Felsens, dem sie vorgesetzt ist, ausgleicht. Benutzt
ist zur Construction das Ortsgestein, mit Ziegeln ge-
mischt; das Gemäuer ist 0'03m stark mit Cement
überzogen. Der Boden des Gebäudes besteht aus
 
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