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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 1.1898

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Kalinka, Ernst: Antiken zu Perinth
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Patsch, Karl: Piombo der legio XI Claudia p. f. aus Gardun
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https://doi.org/10.11588/diglit.19227#0287

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Krug und zwei kleinere Gegenstände (Trinkschalen?),
am rechten Ende mächtiger Kranz (wohl Metall-
kranz mit Goldverzierungen gemeint) mit herabfal-

lenden Bändern; links vom Hermenschaft Dreifuß
und ähnlicher, nur kleinerer Kranz, am linken Ende
Kest eines Palmzweiges.

25. Marmorplatte (Fig. 35) links und rechts ge-
brochen, cri8m hoch, 0'42m breit, o'l4m dick. Stück
eines Eriesreliefs, bestehend aus Blattguirlanden, die

Fig. 35 Marmorplatte zu Perinth.

an Stierköpfen befestigt sind; oben rohes Eierstab-
motiv. Über der linken Guirlande, von der etwa die
Hälfte erhalten ist, liegende Granate.

ERNST KALINKA.

Fig. 34 Friesplatte zu Perinth.

Piombo der legio XI Claudia p. f. aus Gardun.

Im Bullettino Dalmato XVI 169 hatte F. Bulic
eine in Gardunl) gefundene ,tessera cli piombo' mit
der Inschrift LEG XI veröffentlicht. Da dieser
knappen Notiz nicht zu entnehmen war, welcher
Classe von Antiquitäten das Bleitäfelchen angehöre,
und jedes außerhalb Burnums, des Hauptquartieres
der legio XI, zum Vorschein kommende Denkmal
dieses Truppenkörpers für seine Garnisonsverhältnisse
von Bedeutung ist, so erbat ich mir das Fundstück
von Monsignore Bulic zu einer nochmaligen Publi-
cation.

Dasselbe (Fig. 36 a und b) bildet ein o'02gm langes
und O'OIÖ™ hohes, oblonges Bleiplättchen von un-
gleicher, zwischen drei und fünf Millimeter variierender
Stärke. Auf dem Avers stehtin erhabenen, o'007mhohen
Buchstaben legiionis) XI; über dem 2. und 3. Buch-
staben und den Zahlzeichen ist der vortretende
Rand erhalten. Auf der Rückseite (Fig. 36 t) finden

Fig. 36 a Piombo aus Gardun Fig. 36t.

sich zwei flache, r/002 m breite Rillen, die in eine
etwas größere ovale Vertiefung einmünden, und ist
am oberen Rande dieser Vertiefung sowie an dem

]) Der für diesen Ort übliche antike Name Delminium
gehört meines Eraehtens sicher Zupanjac im Duvnopoljc an
trotz des neuerlichen Eintretens des verdienten -Nestors der
Jahreshefte des osterr. archaol. Institutes Bd. I Beiblatt.

unteren Ende der einen Rille ein Heraustreten der
Bleimasse über die Horizontale der Plattenränder zu
bemerken.

Man hat also den Abdruck einer zusammenge-
knoteten Schnur, die einer starken Pressung ausgesetzt
war, zu_ erkennen, was im Verein mit Form, Größe
und Material des Plättchens — für einen Stempel wäre
ein härteres Metall (Bronze, Eisen) gewählt worden
— dasselbe als eine Plombe charakterisiert. Dass
solche Controlesiegel in verschiedenen Zweigen der
römischen Verwaltung in Verwendung standen, ist
bekannt; beispielsweise verweise ich auf die Plombe
des Zollamtes von Mohacs-) mit der zweiseitigen
Aufschrift Roburi Cl(audii) V.....(servi) vü(ici).

Aus diesem Piombo allein dürfte man nicht
schließen, dass eine Vexillation der XI. Legion in
Gardun garnisonierte, es hätte, ja leicht mit einem
Transporte aus Burnum dorthin kommen können.
Wir besitzen aber drei weitere, in ihrem Zusammen-
hang noch nicht gewürdigte Zeugnisse für die An-
wesenheit der Eilfcr im Prätorium der legio VII:
zwei Inschriften und einen Ziegelstempel — alle
drei in der unmittelbaren Nähe von Gardun ge-
funden.

1. CIL III 2708 vgl. 9725: L. AUius L. f.
Fabia, signij\er) leg. XI, annor. XXX, stip. X, h. s.
c. L. Statienus L. f. Fabila] Catulus fos. Gefunden

dalmatinischen Archäologen, G. AlaCevic, für Gardun im
Bullettino Dalmato XX 102 ff.

2) A. v. Domaszewski, Arch.-epigr. Mitth. XIII 139 f.

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