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in Trilj ,ad traiectum Cettinae' (etwa zwei Kilometer
nordöstlich von Gardun); daselbst von Hirschfcld auf
dem Friedhofe gesehen.3)
2. CIL III 2711: P. Apulanus P.f. Pol. Sabi-
nas domo E[f~]or[/]d., tri. mil. leg: XI N. IM.
,Rep. ad ecclesiam S. Michaelis ad Cettinam'; gemeint
ist, wie mir auf Befragen Director Bulic bestätigt,
die jetzige Pfarrkirche von Trilj, etwa zwei Kilo-
meter von Gardun entfernt. CIL III p. 281 ist die
Inschrift irrthümlich mit Vrlika im oberen Cetina-
thale in Verbindung gebracht worden. — Was die
drei Buchstaben, auf die sicher noch mehreres folgte,
zu bedeuten haben, ist unklar.
3. Runder,blass-
gelber Hypocaustum-
säulenzicgel von o'o8m
Höhe u. o-I9m Durch-
messer; auf der einen
Seite in einer o'02m
hohen, 0'oSjm langen
rechteckigen Eintie-
fung die erhabenen,
0'0i2m hohen, jetzt
sehr verwaschenen
Buchstaben leg(ionis)
XI Gjattdiae) $(iac)
fiidclis). Vgl. Fig. 37.
Gefunden in Dolac
bei Gardun, vgl. Bu-
lic, Bull. XIV S. 117
n. 401; jetzt im Mu-
seum in Spalato. Bis
jetzt waren in Dalma-
tien nur gestempelte
Dachfalzziegel be-
kannt.
Vereint beweisen
diese drei Monumente,
dass ein Detachement der Legion in Gardun stationiert
war, und zwar ein stärkeres, da es von einem Tribun
(n. 2) commandiert war. Der Umstand, dass die
Mannschaft daselbst Ziegel geschlagen, daher auch
gebaut hat, und die wiederholten Todesfälle — auch
n. 2 wird ein Grabstein sein — zeigen weiter, dass
die Dislocierung von längerer Dauer war. Auch wird
man, da in den beiden Inschriften und auf der
Plombe die Beinamen Claudia pia fidelis noch fehlen,
der Ziegelstempel sie aber bereits hat, vielleicht
folgern dürfen, dass die Abtheilung bereits vor dem
Jahre 42 11. Chr. nach Gardun commandiert worden
war und daselbst nach dem Pronunciamento des Le-
gaten Camillus Scribonianus noch verblieben ist.
Doch ist es auch möglich, dass Abtheilungen der
Legion zweimal in Gardun waren, vor dem Jahre
42 und etwa nach dem Abmärsche der leg. VII
nach Mösien, wo diese bereits im Jahre 66 nachweis-
bar ist (Mommsen CIL III p. 280 vgl. p. 3^8
und Rom. Geschichte V-1 S. 200 Anm. I; Doma-
szewski, Rhein. Mu-
seum 1892 S. 213).
Der Grund dieser
auffallenden Maßre-
gel, im Hauptlager der
VII. Legion eine Ve-
xillation der XL ein-
zuquartieren, entzieht
sich unserer Kenntnis.
Die nächste Vermu-
thung wäre, dass das
,Hausregiment' aus-
wärts weilte und das
Detachement der Le-
gion von Burnum die
Werke unterdes be-
setzt hielt. In Dal-
matien jedoch war
die VII. Legion im
Jahre 42 sicher; das
beweisen schon ihre
damals erworbenen
Beinamen. Es wäre
auch denkbar, dass
Vexillationen der bei-
den dalmatinischen Legionen für längere Zeit zu
einer gemeinsamen Action, zu einem Straßen- oder
Brückenbaue etwa, zusammengezogen waren, wie
dies auch sonst wiederholt bezeugt ist. Vgl. CIL III
2908 (vgl. p. 1635). 3200 (vgl. 10158). Mommsen,
ebenda p. 280.
Sarajevo. C. PATSCH.
Fig". 37 Hypocaustum/.iegel von Dolac bei Gardun.
b 11 r a)
L-STAI.
CATt
M V V
3) In dem von Bulic llull. XX S. 131 wiedergenannt. Auch er wird der XI. Logion angehört haben,
n. 2370 publicierten l'Vagmento aus Caporice Da sich die Reste der ersten Zeile leicht zu s[t]i[p(cn-
(südlich von Trilj) wird sicher der zweite (Horum)] X. . . . ergänzen lassen, so waren auch in dieser
Mann der obigen Inschrift L. Sta[licnus] Inschrift zwei Soldaten genannt.
<'alu{llis\ in der Stellung eines [J«t]m««[/i]
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in Trilj ,ad traiectum Cettinae' (etwa zwei Kilometer
nordöstlich von Gardun); daselbst von Hirschfcld auf
dem Friedhofe gesehen.3)
2. CIL III 2711: P. Apulanus P.f. Pol. Sabi-
nas domo E[f~]or[/]d., tri. mil. leg: XI N. IM.
,Rep. ad ecclesiam S. Michaelis ad Cettinam'; gemeint
ist, wie mir auf Befragen Director Bulic bestätigt,
die jetzige Pfarrkirche von Trilj, etwa zwei Kilo-
meter von Gardun entfernt. CIL III p. 281 ist die
Inschrift irrthümlich mit Vrlika im oberen Cetina-
thale in Verbindung gebracht worden. — Was die
drei Buchstaben, auf die sicher noch mehreres folgte,
zu bedeuten haben, ist unklar.
3. Runder,blass-
gelber Hypocaustum-
säulenzicgel von o'o8m
Höhe u. o-I9m Durch-
messer; auf der einen
Seite in einer o'02m
hohen, 0'oSjm langen
rechteckigen Eintie-
fung die erhabenen,
0'0i2m hohen, jetzt
sehr verwaschenen
Buchstaben leg(ionis)
XI Gjattdiae) $(iac)
fiidclis). Vgl. Fig. 37.
Gefunden in Dolac
bei Gardun, vgl. Bu-
lic, Bull. XIV S. 117
n. 401; jetzt im Mu-
seum in Spalato. Bis
jetzt waren in Dalma-
tien nur gestempelte
Dachfalzziegel be-
kannt.
Vereint beweisen
diese drei Monumente,
dass ein Detachement der Legion in Gardun stationiert
war, und zwar ein stärkeres, da es von einem Tribun
(n. 2) commandiert war. Der Umstand, dass die
Mannschaft daselbst Ziegel geschlagen, daher auch
gebaut hat, und die wiederholten Todesfälle — auch
n. 2 wird ein Grabstein sein — zeigen weiter, dass
die Dislocierung von längerer Dauer war. Auch wird
man, da in den beiden Inschriften und auf der
Plombe die Beinamen Claudia pia fidelis noch fehlen,
der Ziegelstempel sie aber bereits hat, vielleicht
folgern dürfen, dass die Abtheilung bereits vor dem
Jahre 42 11. Chr. nach Gardun commandiert worden
war und daselbst nach dem Pronunciamento des Le-
gaten Camillus Scribonianus noch verblieben ist.
Doch ist es auch möglich, dass Abtheilungen der
Legion zweimal in Gardun waren, vor dem Jahre
42 und etwa nach dem Abmärsche der leg. VII
nach Mösien, wo diese bereits im Jahre 66 nachweis-
bar ist (Mommsen CIL III p. 280 vgl. p. 3^8
und Rom. Geschichte V-1 S. 200 Anm. I; Doma-
szewski, Rhein. Mu-
seum 1892 S. 213).
Der Grund dieser
auffallenden Maßre-
gel, im Hauptlager der
VII. Legion eine Ve-
xillation der XL ein-
zuquartieren, entzieht
sich unserer Kenntnis.
Die nächste Vermu-
thung wäre, dass das
,Hausregiment' aus-
wärts weilte und das
Detachement der Le-
gion von Burnum die
Werke unterdes be-
setzt hielt. In Dal-
matien jedoch war
die VII. Legion im
Jahre 42 sicher; das
beweisen schon ihre
damals erworbenen
Beinamen. Es wäre
auch denkbar, dass
Vexillationen der bei-
den dalmatinischen Legionen für längere Zeit zu
einer gemeinsamen Action, zu einem Straßen- oder
Brückenbaue etwa, zusammengezogen waren, wie
dies auch sonst wiederholt bezeugt ist. Vgl. CIL III
2908 (vgl. p. 1635). 3200 (vgl. 10158). Mommsen,
ebenda p. 280.
Sarajevo. C. PATSCH.
Fig". 37 Hypocaustum/.iegel von Dolac bei Gardun.
b 11 r a)
L-STAI.
CATt
M V V
3) In dem von Bulic llull. XX S. 131 wiedergenannt. Auch er wird der XI. Logion angehört haben,
n. 2370 publicierten l'Vagmento aus Caporice Da sich die Reste der ersten Zeile leicht zu s[t]i[p(cn-
(südlich von Trilj) wird sicher der zweite (Horum)] X. . . . ergänzen lassen, so waren auch in dieser
Mann der obigen Inschrift L. Sta[licnus] Inschrift zwei Soldaten genannt.
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