Zur jüngeren attischen Vasenmalerei.
Die von Milchhöfer im Archäologischen Jahrbuche 1894 S. 57 ff. erfolgreich
begonnene Bearbeitung der jüngeren attischen Vasen aus nachparthenonischer
Zeit ist erst in den letzten Jahren von neuem aufgenommen und weitergeführt
worden1). Wir verdanken den neueren Untersuchungen vor allem einen klareren
Einblick in die Eigenart der verschiedenen Meisterateliers, für deren Scheidung
Milchhöfer bereits den Weg gewiesen hatte. Über die Frage der Datierung
dieser Vasengruppen ist freilich eine Einigung noch nicht erzielt. Auch das
Problem des Zusammenhanges der Bilder mit der großen Kunst ist, seitdem
Riezler den gern angenommenen Einfluß der Parthenonkunst auf die jüngere
Vasenmalerei auf einen einzigen Fall beschränkt hat, verschieden beurteilt,
vielfach aber, obwohl kunstgeschichtlich damit kaum etwas gewonnen wird,
die alte Vermutung von Milchhöfer wieder aufgefrischt worden, die in den
Gemälden im Dionysostempel zu Athen einen monumentalen Ausgangspunkt
der Vasenmalerei am Ende des V. Jhs. erkennen wollte. Für eine einzelne Gruppe,
die Vasen im Stil der Meidiashydria in London, haben Nicole und Ducati sich
bemüht, durch eine Vergleichung der attischen Plastik des ausgehenden V. Jhs.
zu einer zeitlichen und stilistischen Bestimmung zu gelangen. Während Nicole
einen vermeintlichen ,Alkamenes‘ als parallele Erscheinung in der Plastik heranzog,
hat Ducati mit mehr Berechtigung an die Nike des Paionios, das Nereidenmonu-
ment von Xanthos, die Nikebalustrade und verwandte Denkmäler erinnert, die
Frage aber dadurch verwirrt, daß er den nichtattischen Charakter eines Teiles
dieser Denkmäler in Zweifel zog. Das Problem, das der Stil dieser Vasengattung
stellt, soll hier nach der gleichen Richtung der Beziehung zur Plastik noch einmal
Rizzo, Monumenti antichi XIV (1904) S. 5 ff.
Furtwängler, Griechische Vasenmalerei Text zu
Taf. 8/9. 20. 30. 59. 67. 78. 96/97.
Ducati, Röm. Mitt. 1906 S. 98; Jahreshefte 1907
S. 251; 1908 S. 135.
Riezler, Der Parthenon und die Vasenmalerei 1907.
Pellegrini, Sui vasi greci dipinti delle Necropoli
Felsinee: Atti e Memorie della R. deputazione di
Storia patria per la Romagna ser. III. XXV (1907)
S. 214 ff.
Nicole, Meidias et le style fleuri dans la cera-
mique attique 1908; dazu Rez. von Hauser, Berl. phil.
Wochenschr. 1908 Sp. 1477.
Ducati, I vasi dipinti nello Stile del ceramista
Midia: Memorie della R. accademia dei Lincei
XIV 2 (1902), dazu Rez. von Hauser Berl. phil.
Wochenschr. 1910 Sp. 1419.
v. Salis, Arch. Jahrbuch 1910 S. 126; Der
Altar v. Pergamon S. 24 ff.
Jacobsthal, Theseus auf dem Meeresgründe 19II.
Hauser, Griechische Vasenmalerei III Text zu
Taf. 127—-129.
Macchioro, Röm. Mitt. XXVII (1912) S. 182 ff.
Buschor, Griechische Vasenmalerei S. 196 ff.
Cultrera, Ausonia VII (1912) S. 156 ff.
Die von Milchhöfer im Archäologischen Jahrbuche 1894 S. 57 ff. erfolgreich
begonnene Bearbeitung der jüngeren attischen Vasen aus nachparthenonischer
Zeit ist erst in den letzten Jahren von neuem aufgenommen und weitergeführt
worden1). Wir verdanken den neueren Untersuchungen vor allem einen klareren
Einblick in die Eigenart der verschiedenen Meisterateliers, für deren Scheidung
Milchhöfer bereits den Weg gewiesen hatte. Über die Frage der Datierung
dieser Vasengruppen ist freilich eine Einigung noch nicht erzielt. Auch das
Problem des Zusammenhanges der Bilder mit der großen Kunst ist, seitdem
Riezler den gern angenommenen Einfluß der Parthenonkunst auf die jüngere
Vasenmalerei auf einen einzigen Fall beschränkt hat, verschieden beurteilt,
vielfach aber, obwohl kunstgeschichtlich damit kaum etwas gewonnen wird,
die alte Vermutung von Milchhöfer wieder aufgefrischt worden, die in den
Gemälden im Dionysostempel zu Athen einen monumentalen Ausgangspunkt
der Vasenmalerei am Ende des V. Jhs. erkennen wollte. Für eine einzelne Gruppe,
die Vasen im Stil der Meidiashydria in London, haben Nicole und Ducati sich
bemüht, durch eine Vergleichung der attischen Plastik des ausgehenden V. Jhs.
zu einer zeitlichen und stilistischen Bestimmung zu gelangen. Während Nicole
einen vermeintlichen ,Alkamenes‘ als parallele Erscheinung in der Plastik heranzog,
hat Ducati mit mehr Berechtigung an die Nike des Paionios, das Nereidenmonu-
ment von Xanthos, die Nikebalustrade und verwandte Denkmäler erinnert, die
Frage aber dadurch verwirrt, daß er den nichtattischen Charakter eines Teiles
dieser Denkmäler in Zweifel zog. Das Problem, das der Stil dieser Vasengattung
stellt, soll hier nach der gleichen Richtung der Beziehung zur Plastik noch einmal
Rizzo, Monumenti antichi XIV (1904) S. 5 ff.
Furtwängler, Griechische Vasenmalerei Text zu
Taf. 8/9. 20. 30. 59. 67. 78. 96/97.
Ducati, Röm. Mitt. 1906 S. 98; Jahreshefte 1907
S. 251; 1908 S. 135.
Riezler, Der Parthenon und die Vasenmalerei 1907.
Pellegrini, Sui vasi greci dipinti delle Necropoli
Felsinee: Atti e Memorie della R. deputazione di
Storia patria per la Romagna ser. III. XXV (1907)
S. 214 ff.
Nicole, Meidias et le style fleuri dans la cera-
mique attique 1908; dazu Rez. von Hauser, Berl. phil.
Wochenschr. 1908 Sp. 1477.
Ducati, I vasi dipinti nello Stile del ceramista
Midia: Memorie della R. accademia dei Lincei
XIV 2 (1902), dazu Rez. von Hauser Berl. phil.
Wochenschr. 1910 Sp. 1419.
v. Salis, Arch. Jahrbuch 1910 S. 126; Der
Altar v. Pergamon S. 24 ff.
Jacobsthal, Theseus auf dem Meeresgründe 19II.
Hauser, Griechische Vasenmalerei III Text zu
Taf. 127—-129.
Macchioro, Röm. Mitt. XXVII (1912) S. 182 ff.
Buschor, Griechische Vasenmalerei S. 196 ff.
Cultrera, Ausonia VII (1912) S. 156 ff.