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Grothe, Hugo [Bearb.]
Orientalisches Archiv: illustrierte Zeitschrift für Kunst, Kulturgeschichte u. Völkerkunde der Länder des Ostens — 3.1912/​1913

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Wirth, Albrecht: Ursprung der Albaner
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Coomaraswamy, Ananda K.: Mughal Portraiture
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https://doi.org/10.11588/diglit.69722#0022

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Mughal Portraiture.
Krüpp Salz ist trupp im Arnya Baltistans. Ebenso
sers oder irrsic, Ziegenbalg zum Schwimmen =
sjachs im Balti = kelek am Euphrat = Scheich
bei Frankfurt a. M. Stan Hütte findet sich im
Bulgarischen und Rumänischen und im säter,
das man aus Ibsen’s Peer Gynt sich erinnern
wird, der Sennhütte Norwegens; idjuri Quell in
Mirditen-Mundart ist baskisch iturri; deri Schwein
ist edur in baskischem Dialekt. Auch ri Ziege,
lopa Kuh, mas Füllen, bere Schafe, kal Pferd
(kol, kal im Brahui, kora, gora im Kaukasus, Süd-
tibet, Dravida und in Gröden, Südtirol, gurre
mittelhochdeutsch) sind anarisch. Das gleiche
wird von djal Sohn, djek Feuer, dedi Meer, ni
Wasser, bos Schnee (bus türkisch Eis, baskisch
hor-ma, norwegisch brä, japanisch kori, kar tür-
kisch Schnee) gelten. Ich mache mich anheischig,
mindestens 40 solcher albanischer Wörter — und,
wie man sieht, sehr gebräuchlicher Wörter — als
anarisch zu erweisen.
Bei den Albanern geschah, was tausend Jahre
später den Bulgaren zustieß. Die Albaner wurden
in Leibesart und Sprache zu Indogermanen, je-
doch nicht ohne wichtige vorarische Eigentüm-
lichkeiten zu bewahren. Eine Frage wäre da noch
zu erledigen. Sind die Arier in Illyrien als Sieger
aufgetreten, wie die Bulgaren, die Avaren, die
Hunnen, die Costoboccae, die Jazygen, die Etrus-
ker, oder aber waren sie früher da und wurden
besiegt?
Ein Überbleibsel aus der vorarischen Zeit ist
die überwiegende Zahl der albanischen Ortsnamen.
Der Scardus, Schar-dagh, ist Skardo Baltistans.

Der Drin ist der Tarim, Kumani erinnert an
Komana. in Kappadokien, oder Kat-pa-taka, d. i.
Land (tikk im Avarischen und Khadschuna, tok
im Skip) der Kat (mit k. Suffix pa). Hier ist eine
Goldgrube. Schon viele haben sich mit den
Namen befaßt, um Berührungen in Italien, Make-
donien, Pannonien und in den Alpen aufzuspüren.
Sehr löblich. Aber sie haben die Grenze viel zu
eng gezogen. Ich möchte hier nur auf drei be-
sonders auffallende Berührungen hinweisen, die
mit Berberisch-Afrika, mit Deutschland — Prilip,
Stamps, Möll, Melk usw. wie in Albanien —
und mit Hetitisch Palästina, z. B. Masreko im
ersten Buch Samuels genau wie Masreco bei
Skutari.
Sehr stark sind die Berührungen, nicht nur
der Orts-, sondern auch der Personennamen, mit
dem alten Rom und Hellas. Erst in jüngster
Zeit sind die klassischen Philologen, denen eine
neue Lesart des Plautus hundertmal wichtiger
war, hierauf aufmerksam geworden. Aber auch
nur einseitig. Sogar doppelt einseitig. Denn
erstens wurde Italien ganz überragend bevorzugt,
sodann beschränkte man sich auf das Altertum,
statt auch die Gegenwart, in der viel Altes fort-
lebt, statt z. B. für Ortsnamen die österreichische
Generalstabskarte heranzuziehen. Wenn es sich
nun ergibt, daß Megara und andere allbekannte
Hellasstädte in Albanien ihres gleichen finden,
so wird man zwar für den nordischen Ursprung
der Hellenen dadurch neue Zeugnisse gewinnen,
wird aber gut tun, daran zu denken, daß nordisch
mit indogermanisch nicht gleichbedeutend ist.

Mughal Portraiture.
By Ananda K. Coomaraswamy.
With 14 Figures on 3 Plates I—III.

key-note °f Mughal painting is por-
traiture. Portraits are, indeed, frequently
referred to in classic Sanskrit literature,
but I cannot help thinking that in these works
an ideal element must have predominated over

the representative. Surely the old Hindu painters
gave to all their heroes broad shoulders and slender
waists, and saw in the ladies they depicted, their

lotus eyes and arched brows, their tapering limbs
and henna-dyed fingers, more often than any in-
dividual characteristics. We have no classic por-
traits preserved; but this is the impression we
gather from the Ajantä and the Räjput paintings,
and from the literature, in which we find nothing
like a pen-portrait of any individual person. It
is true that we do find amongst Räjput drawings

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