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Rocznik Muzeum Narodowego w Warszawie — 36.1992

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Łomnicka-Żakowska, Ewa: Sztychowane ilustracje do zbioru "Sielanki polskie z różnych autorów zabrane..." z 1778 r.: zagadnienie zgodności tekstu z obrazem
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https://doi.org/10.11588/diglit.19644#0406

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GESTOCHENE ILLUSTRATIONEN ZUM BUCH SIELANKI POLSKIE Z RÓŻNYCH
AUTORÓW ZEBRANE.. (POLNISCHE IDYLLEN VERSCHIEDENEN AUTOREN
ENTNOMMEN..) AUS 1778 — PROBLEM DER ÜBEREINSTIMMUNG DES
TEXTES MIT DER ILLUSTRATION

ZUSAMMENFASSUNG

1778 ist in Warschau das Buch Sielanki polskie z różnych autorów zebrane., herausgegeben worden. Es
schmücken acht Kupferstiche. Diese Stiche ließ der Fürst Adam Czartoryski anfertigen. Er schickte nach Paris
zwei Schüler der sog. Ritterschule, die sich künstlerisch besonders begabt erwiesen haben; es waren Józef Orłowski
und Tadeusz Kościuszko. In Paris besuchten sie die Akademie für Bildende Künste und führten verschiedene
Aufträge des fürstlichen Gönners aus. Sie setzten sich in Verbindung mit dem französischen Zeichner Charles Eisen
und dem Stecher Joseph de Longueill. Die beiden französischen Künstler haben den Auftrag bekommen, die
Idyllen zu bebildern. Die in dem Buch angebrachten Gedichte konnten die Franzosen nicht verstehen, die
Sprachbarriere erlaubte ihnen nicht, Illustrationen dem Inhalt der Gedichte anzupassen. Sollten also die
Kupferstiche in ihrem Bildinhalt mit den Gedichten in einer Übereinstimmung sein, spielte hier die Zusammen-
arbeit der polnischen Künstler mit den französischen Auftragnehmern eine wesentliche Rolle. Sie konnte
ausschließlich auf den verbalen, oder auch auf den visualen Hinweisen beruhen. Die von den polnischen Künstler
angefertigten Zeichnungen sollten dem französischen Zeichner helfen, den Inhalt der Idyllen und polnische
Besonderheiten zu verstehen. Es hat gelungen, eine solche Zusammenarbeit aufgrund des Zueignungsstiches am
Anfang des Buches aufzuweisen. Bei seiner Vorbereitung hat der französische Künstler zweifellos ein ihm von
Tadeusz Kościuszko vorgelegtes Muster ausgenutzt. Besteht aber eine direkte Verbindung zwischen dem Text und
der Illustration? Beziehen sich die Kupferstiche auf den Inhalt der Idyllen? Es stellt sich heraus, daß man darauf in
den meisten Fällen positiv antworten kann. Und so z. B. das Buch enthält eine treue Illustration zu der Idylle
Żywot ziemiański i dworski (Das Leben auf dem Land und auf dem Hof), in der der Vorzug des Landlebens
gegenüber dem Hofleben bewiesen wird. Das Leben auf dem Land lobt ein Bauer, der mit der Hand auf den Pflug
zeigt, und das Hofleben — ein junger Adliger, der dem Zuschauer den im Hintergund sichtbaren Palast anzeigt. Ein
anderer Kupferstich illustriert die Idylle Dziewosłąb (Der Brautwerber) von Szymon Zimorowicz. Es wird hier die
Begrüßung des Brautwerbers, der in einem Lorbeerkranz auf dem Kopf — dem Inhalt der Idylle gemäß — zur
Hochzeit kommt, gezeigt. Wenn wir also den literarischen Text der Idyllen mit dem Bildinhalt der Kupferstiche
vergleichen, so ziehen wir die Schlüsse aus, daß die graphischen Bilder nicht nur als Verzierung des Textes dienen
sollten, sondern sie waren doch mit dem Inhalt der Idyllen verbunden. Es ist dank der Zusammenarbeit der
französischen und polnischen Künstlern, dank dem Konzept des Stifters des Werkes und des Gönners der Polen,
dem Fürst Adam Czartoryski, der eine solche Zusammenarbeit geplant hat, möglich geworden. Zum Ergebnis der
Bemühungen aller daran Interessierten ist ein kleines „Verlagskleinod" entstanden, das wir bis heute genießen.
 
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