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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Beck, Paul A.: Schwäbische, insbesondere oberschwäbische Kunst- beziehungsweise Gemäldesammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0024

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in Göppingen) abgebildet wmden. Beide
sind Arbeiten tiichtiger, aber wohl ver-
schiedener Schnitzer, der schwäbischen Schule

aus den letzten Jahrzehnten des 15. Jahr-
hunderts; ist die Figur des Ritters Georg
schon kultnrhistorisch von hvchstem Jnteresse,

so verleihen ihr noch Haltung und Gesichts-
züge einen ganz besonderen, persönlichen
Reiz. Die Ritterfigur befand sich bis
zum Jahre 1832 in der
in diesem Jahre 'abge-
brochenen Kapelle zu St.
Georg vor dem Pfannen-
stiel (auch Leprosenkapelle
genannt; St. Jörgen beim
Friedhof), welche im 15.
Jahrhundert (um 1498)
erbaut worden sein soll,
und hatte daselbst wohl
von Anfang an ihren
ursprünglichen Standort.
Nach dem Abbruch wurde
sie aber in einer Nische
eines benachbarten Hauses
hinter Glas aufgestellt
und wurde wenig mehr
beachtet, weil sie in der
Nähe nicht gut sicht-
bar war. Die Figur
scheint schon früher für
wertvoll gehalten worden
zu sein, soferne sie in
einem Jnventare der bay-
rischen Polizeidirektion
Lindau aus dem Jahre
1805 unter einem An-
schlage von 368 fl. lauft
— eine für die dama-
lige kunstlose Zeit ziem-
lich hohe Schätznng! Vor
einigen Jahren erwarb
sie Schnell von dem Be-
sitzer des ged. Hauses
um 500 Mk. und ver-
kaufte sie im Winter
1906/07 an Hofantiquar
Böhler in München um
15 000 Mk, nachdem er
zuvor noch einen gelun-
genenGipsabguß vonder-
selben genommen. Die
Figur wird jetzt natürlich
gleich, (so im Stuttg.
„neuen Tagbl." Nr. 96
von 1907) für eine Ar-
beit Syrlins d. st aus-
gegeben, was wir aber
sehr bezweifeln;"unseres Erachtens dürfte
siedersogenannten „Bodenseeschule" (Rueß,
Schramm?) angehören. Jn Biberach
 
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