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Beck, Paul A. [Editor]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0176

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160

Vv» dicsüu Wciugullcncr Büchcllchützcn nuch dic
Rcdc! dic Kistcn wurdcn uutcr ThiübaullS Rc-
gimcnt im Herbst 1806 geüffnct uud dcr Katalog
auf feine Richtigkeit geprüft. Da fand man u.
A. 60 Manuskripte aus dem 10.—1S. Jahr-
hundert. „Thiübault nahm aus jedcm Jahr-
hundert für sich eincn Band und machte fodann
aus dem Rest L Teile, über dic das Los ent-
schied: den einen und zwar den größeren über-
mies er der Fuldaer Bibliothek; der andere kost-
barere wurde an die kaiserliche Bibliothek nach
Paris gesandt (wo sich diese Bändc ohne Zweifel
uvch befinden). Jn jeden dieser Bände ließ Th.
eintragen: »Lnvoyü par lo ALnc.rul HnvSuuIl,
zouvornonr clu puvs clo l'ulcio«. Die dies-
iiezügliche Stelle in den Memoiren lautet fol-
gendermaßen: »pour eomplölsr Is. seris clss
snvois, slrjoulorui gus mon ms,rssliul üu
paluis m's.;mnl sviss gu'il sxistsit clsns Is
sliütssu clo 1'ulcls osnt vingt oa.isso8, oon-
Isnant touts (!) Ia bikliotlrscius cls la oi —
clsvanl akdazm clo IVsinxarlon, j'vräonnai äo
lss ouvrir st cls vsrillsr ls oalaloZus.
6sII« opöralion l'ailo, il ss trouva uns soix-
unlains äs manusorits clu äixioms sisols au
guinriiöms; ss pris ponr moi un volums äs
oliaoun äs css 8isols8 st js Iw clsux Iot8 äu
rs.8ts l'un äs 0S8 Iot8 ls plv8 oon8iäöral>ls,
kul porls a la kibliotlisc>us äs k'uläs; l'autrs,
lo plu8 prsoisux, t'ut snvozis a !a Liklio-
tlisgllö impsrials, a kari8, oü 8an8 äouts Is8
manu8orit8 gui Is oompo8aisnl sonl sncors;
j'avai8 8igns 8ur obaguo volume: »Lnvozm sto.«
(s. oben), pstito ^atiakaotion äs vanits äont
jo 8ouri8 aujourä'Iiui st gus, j's8psrs, on
mo paräonnsra«. Man weiß nicht, soll man
sich mehr wundern über die ganze unverständige
Manipulation, einzelne Bände ohne irgend eine
Rücksicht auf Jnhalt usw. auseinanderreißen oder
überhaupt über die Nonchalance, einen Teil der
vorgefundenen Bände ohne Weiteres an sich zu
nchmen und nach Paris zu schicken, als ob sich
dies nur so ganz von selbst verstände! — Die ganze
Bibliothek, wie in dem Berichte Thisbaults an-
gegeben, war es nun keineswegs, welche nach Fulda
kam, sondern nnr ein kleinerer Teil derselben. Der
Hauptteil, von welchem zwar schon Manches,
namentlich an Handschriften, verfchwunden war,
kam in die kgl. Handbibliothek nach Stuttgart
(s. i. A. Stälin, „zur Gesch. und Bcschreibung
alter und neuer Büchersammlungen rc. in Würt-
temberg", in den württembg. Iahrb. v. Mem-
minger, 1837, insbesondere S. 383,381). Diese
ehedsm berühmte Bücherei wurde im 17. Jahr-
hundert durch die stattlichen Bibliotheken Pisto-
rins und Ochsenbach (s. über letztere D.-A.
IX, 1891, Nr. 21, S. 81), sowie im Jahre
1630, wie erst neulich P. Lehmann in den
Sitzungsberichten der Münchner Akademie der
Wissenschasten (philos.-philolog. und hist. Klasse),
1908, 4. Abhandlung, dargetan hat, durch Partien
der einst so wertvollen Dombibliothek von
Konstanz vermehrt. Letztere enthielt nach dem
aus dem Jahre 1343 stammenden Katalog be-
kanntlich zahlreiche alte Handschriften, darunter
die bekannte Ilala., d. h. die altlateinische, vor
Hieronhnins liegende Bibelübersetzung.

—ok. Dcr optischc Tclcgraph in
Schwabcn. Der elcktrische Tclcgraph hatte
bekanntlich seinc — natürlich noch mehr oder
weniger — primitive Vorgänger. Waren es im
Mittelalter nnd in den ersten Jahrhunderten
der Neuzeit die Fanale, „Si gnaläcker"
und dergl., welche, wie z. B. in Oberschwaben
auf dem „Bussen", der Signalacker auf dem
„Schorren" bei Schussenried usw., von hochge-
legenen Punkten durch Zeichen, Feuersignalc
Nachrichten vermittelten, so zeigten die fran-
zösischen Kriege zu Ende des 18. und Anfang
des 19. Iahrhunderts schon gewisse Fortschritte
in dicscn Nachrichtenfernzeichen in der Aufstellung
von sog. optischen Telegraphen. Derselbe
wurde zuerst von den französischen Armeen zur
Anwenduug gebracht, sowie sie sich auch zuerst
der Luftballons, um aus der Höhe des
Feindes Stellung zu rekognosziereu, bedienten.
Dies machten nun die Kaiserlichen nach und er-
richteten u. A. um das Jahr 1800 zur schnellen
Berichterstattung nach dem Hauptquartier Donau-
eschingen, aus vielen Stationen sog. Telegraphen.
Der äußerste dieser Telegraphen auf dem linken
Flügel der österreichischen Armee war in Bre-
genz, der uiit dem in der Glashütte zn
Jsni i. A. die Nachrichten von jenem zn
Tettnang-Bregenz empfing. Er bestand aus
4 Fahnen, wovon die Flügel 3 Schuh ins
Geviert halten, und die, nachdem sie in einer
verschiedenen Richtung und Höhe ausgesetzt
wurden, verschiedene Buchstaben bedeuteten. Das
Aussetzen aller 4 Fahnen zugleich war das
Zeichen, daß der Telegraph sprechen wollte.

Briefkasten.

Zur württemberg. BibliographielVI
Nach Sa. Der Aufsatz über die ältesten Kirchen-
bllcher von Biberach (S. 33) ist allerdings nicht
von Reiter, sondern von Schilling und kouinit
im D.-A. und uicht im „Arch. f. christl. Kunst"
(Zu S. 12ö). Das »lHduni Xsrs^lisinisiias slo.--
ist von Lindner und kommt Fortsetzung bezw.
Schluß im D.-A. XIV, 1896, S. 9-13 und
192. Bei Ziff 12021 (S. 150 —Roth) muß
es natürlich Baur stalr Bär, bei Z. 10599
(S. 32) Parcus statt Paulus, bei 13153a
(S. 232) Hoyer statt Heper heißen, bei Z. 11862
(S. 138) soll die Jahrzahl 1823 statt 1853
stehen. Jm Übrigen hat das „Schw. Archiv"
z. Z. für Jhre vielen Ausstellungen, Nachträge
und Berichtigungen der zahlreichen Druckfehler
keine Zeit, Lust und Raum, wenden Sie sich
selbst an den Herausgeber, bezw. Redakteur oder
an ein würtlbg. Blatt bezw. Zeitschrift. Auch
ist zu bedenken, daß die Bibliographie, was sich
zwar nicht ausgesprochen findet, mit dem Jahre
1905 abzuschließen scheint. Bloß das will ich
noch bemerken, daß die Beiträge 10480a, 11689,
11693, 11746, 11851—11853, 12019, 12020,
12135—12140,12164,12681 — 12683, 12702/03,
12725-12732, 12805, 12839, 12840, 12917,
12930a-12938,12956/57, 13249, alle 53 (!) St.
an der Zahl, autormäßig zwar nicht be-
zeichnet, aber von dem unterzeichneten
sind. Lsoli:.

Druck von Hier. Mühlberger, Augsburg.
 
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