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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Kleinere Mitteilungen
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Schön, Theodor von: Schwäbische Biographien: Herzogin Maria Augusta von Württemberg, [8]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0064

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48

ware dagegen mit dem Einwand prote-
stiert worden, daß, nachdem euer Gnaden
nimmermehr eine Konkurrenz in hiesigen
Geschäften gestattet werden könne, ich
auch nicht in das Vergleichswerk eintreten
dürfen. (Fortsetzung folgt.)

Aleinere Mitteilungen.

—ek. Jörg Kendel(r), Maler zu Bi-
berach. Ein Maler dieses Namens existierte zu
Ansang des 16. Jahrhunderts in der künstler-
reichen Stadt Biberach, von welchem sich übrigens
in Schwaben keine Arbeiten mehr nachweisen lassen.
Derselbe scheint namentlich sür Graubündten
tätig gewesen zu sein. Jn Tinzen ist noch
ein Schnitzaltar, der St. Blasiusaltar (nach
Rahn, Anzeiger für Schweizer Altertumskunde,
Zürich, 188-i, S. 361) erhalten geblieben, der
auf der Rückseite bezeichnet ist: Jörg Kandel
maullcr Biberach, 1531. 1535. Ebenso be-
wahrt das schweizerische Landesmuseum zu Zürich
nach Rahn, a. a. O., S. 359 einen alten, aus
Seewirs im Prätigau stammenden, auf die Zeit
um 1520 datierten Altar, dessen Schrein Mariä
Verkündigung und dessen Rückseite das jüngste
Gericht vorstellt, dessen Flügel aber fehlen, mit
der Jnschrift: Ilöncisr (unzweifelhaft derselbe
wie Kandel) Maller zu bibrach und einem
Monogramm (d. i. einem römischen N., darauf
ein Kreuz). Vielleicht gehört derselbe der Schule
des Meisters Iakob Rueß in Ravensburg an,
welch' letzterer ja viel in Graubündten tätig
war? Beide Altarwerke sind der schwäbischen
Schule zuzuzählen.

6eü. vr. Ulrich Ulmer in Ulm. Die
Persönlichkeit dieses Gottesgelehrten in Ulm im
15. Jahrhundert ist immer noch nicht festgestellt.
Man hat von ihm bekanntlich folgendes Druck-
werk: lllriyi äieti Ulmsr in ÜImu, k'ruternitas
Llsri, ssu rsAuIus eoirvsrsutioiiis st inoruin
pro elsriois. Am Schluß steht: krateruitas
olsri per äootorsiu Ulrioum säitu: gui vuIZo
Ulmsr in UIins. vooutur llnit kslieitsr. Das
Werk ist ohne Augabe des Orts, Druckers und
Jahres erschienen, aber zweifelsohne in Ulm,
wahrscheinlich durch Johann Zainer d. I.
1473 oder 1475 gedruckt. Es zersällt in
37 Kapitel und ist im Ganzen 87 Bll. in Fol.
stark, führt keine Custoden, Signaturen und Blatt-
zahlen; vorne auf Blatt k steht das Register,
auf welches die Vorrede folgt. Das Buch ist
nicht gerade häufig: in Rosenthals Katalog der
kathol. Theologie Nr. 8, S. 512 Nr. 853 ist es
zu 36 Mk. ausgeschrieben, in der Bibliothek des
Bereins f. Kunst und Altertum in Ulm ist es
zu lOO Mk. bewertet, mein Exemplar vor etlichen
30 I. von Antiquar Kasp. Haug in Augsburg
erworben, stammt laut Eintrag auf dem 1. B>.
aus der Karthause Buxheim. Über Mmer hat

man bloß noch (uach Wepermann, I. S. 510)
von Seemiller (kuso. I. p. 130) das Zeugnis,
daß U. ein frommer in dcn Schriften der alteu
Kirchenlehrer und Philosophen bewanderter Mann
gewesen sei, was ja auch das vorangezeigte
Werk beweist. Wir vermuten, daß dieser vr.
Ülr. Ulmer mit dem von dem Späthumanisten
Kasp. Bruschius (geb. 1518 zu Schlackenwald in
Böhmen, f bezw. ermordet 1557 bei Steinach
im Frankenland) in seiner seltenen 1555 zu
Regcnsburg in Druck erschienenen Schrift: >?io-
turus ouinsägiri uiiivsrsgru tlliristiuiioruiri
äootriugm vsriorsm illum sto.- mit großem Lob
erwähnten Ulmer Or. Ulrich Crato identisch
ist >gui ants llutkerum läolomariius st 14on-
äinationss kontiüoias st publios taxgvit pluri-
mas st gdroZgvit.- Haßler bezeichnet in
seiner Buchdruckergeschichte Ulms (U., bei Stettin,
1840, S. 113) den Ul. vr. Ulr. Ulmer als Arzt,
was gewiß unrichtig ist mit dem Anfügen, daß
Felix Fabri Ulmers und seiner Familie, einer
alten Ulmischen, in seinen Werken öfters gedenke.
Leider konnten wir diesen Familiennachrichten in
Ermangelung der Fabri'schen Werke nicht nach-
gehen. Jedenfalls steht so viel fest, daß der
Ör. Ulr. Ulmer in U., der Vf. der k'rstsrmtas
olsri, kein Arzt, sondern ein Priester und Theo-
loge war. Es wäre sehr wünschenswert, über
Ulmer Näheres und Mehreres zu erfahren.

Briefkasteii.

Nach St. Von einem Maler Tauben-
heim im vorvorigen Jahrhundert ist mir nichts
bekannt. Dagegen beschäftigten sich in der
2. Hälfte des genannten Jahrhunderts der
Baron von Taubenheim zu Mannheim
und der Maler Jos. Fratrel (geb. 1730 zu
Epinal, gestorben 1783 in Mannheim) mit der
Wachsmalerei und machten im Jahre 1770 ihre
Erfindung, das Wachs zum Bemalen zuzubereiten,
aber ohne sonderlichen Erfola, bekannt. (S.
pirs glliss avss I'kuils ou la psiuturs ü Iiuils
— oirs trouvss ü Naiilisim, par Nr. Lliarlss
darou äs 1'audsriksim, sxpsrimsiitss. äs-
orits uiiä äsäiss ä I'LIsotsur pur Is 8r. 1o-
sspd Hrgtrsl, Ugndsim 1770, 8"). ^

Gesuch.

Unterzeichneter sucht lithographierte Bild-
nisse von katholischen Geistlichen und Männern
Württembergs (auch in Lichtdruck), so z. B. von
Pfarrer vr. Bischosberger in Kißlegg, Dekan
Stadtpfarrer Stempfle in Ravensburg, Pfarrer
Löwe in Schussenried, Prälat Walter in March-
thal, Graf v. Frohberg-Montjoye in Altshausen,
Freiherr v. Aichner in Sießen usw. (aber keine
Photographien) in Tausch oder gegen bar.

Veck.

Druck von Hier. Mühlberger, Augsburg.
 
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