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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Kleinere Mitteilungen
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Döser, ...: Eutingen und Ober-Jettingen in den Konstanzer Steuerregistern 1275-1508
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Beck, Paul A.: Dissidien zwischen Kapuzinern und Jesuiten in Rottweil
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0076

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60

karierinnenkloster 3. Regel sicher in
Eutingen;es wurde 1642 aufgehoben.
Ob ein solches auch in Jettingen gestan-
den, ist möglich, aber zweifelhaft. Die
O.-A. Beschr. von Herrenberg sagt,2)
man wisse nicht, sei es in Ober-
oder Unterjettingen gestanden, und das
neue „Königreich Württemberg" berichtet
darüber überhaupt nichts mehr. Also
auch hier ilt Üttingen sicherlich gleich
Eutingen.3)

Es wären also nach dem Ausgeführten
die Namen in den Steuerregistern bezw.
den Erklärungen dazu zu berichtigen.

keck. Dissidien zrvischen Aaxu-
zinern und Jesuiten in Rottweil.

M^ie Verschiedenheit der religiösen
Orden gab mit der Zeit Anlaß
zu maucherlei Streitigkeiten über ihre
Vorzüge, zu Eifersucht, zu Tadel, Neid,
ja zur gegenseitigen, nicht selten in die
Offentlichkeit gelangten Herabsetzung, was
natürlich zur Erbauung der Welt nicht
dienen konnte und sogar auch als ein
Grund zur Säkularisation mit angeführt
wurde. Manche Klöster verschiedeuer
Orden standen wegen Grenz- und Hoheits-
Streitigkeiten, die nicht immer scharf ab-
gegrenzt waren, nicht gut miteinander;
namentlich wollten die reichsunmittelbaren
Klöster die mittelbaren nicht recht auf-
kommen lassen, wie z. B. die Prämon-
stratenser von Marchthal mit den Augu-
stinern in Uttenweiler wegen des Bier-
bannrechtes arg hintereinander gerieten
und erstere sogar den letzteren die Sud-
pfanne zerschlagen ließen. Vor Allem
waren es die Jesuiten, welche kurz nach
der Reformation gegen die alten Orden
auftraten und u. A. die Benediktiner,
Prämonstratenser usw. von der Wieder-
erlangung der Klöster, die infolge des
Restitutionsediktes von 1629 (s. darüber
D.-A. XXII., 1904, Nr.11, S.167- 171)
den Protestanten wieder abgenommen
wurden, ausgeschlossen wissen wollten,
wogegen stch aber die alten Orden nach-
drücklich wehrten. Später wurde das
Verhältnis zwischen beiden ein besseres,
namentlich im 18. Jahrhundert und in
Schwaben, wo z. B. Abt Benedikt Manz
von Zwiefalten (st 1765) in der Kloster-

kirche eine Jesuitenmission halten ließ.
Der bekannte Marchthaler Prämonstra-
tensermönch Seb. Sailer war ein Lob-
redner der Jesuiten und ließ u. A. zu
Gunsten des Jesuiten k. Franz Neu-
mayr auf des letzteren SOjähriges Or-
densjubiläum 1762 eine Glückwunsch-
schrift (bei Fr. X. Crätz, München und
Jngolstadt) erscheinen, wie er auch 1765
auf Neumayr die (gleichfalls zu Augs-
burg im Druck erschienen) Leichenrede
hielt. Dagegen wurde im 18. Jahr-
hundert da und dort das Verhältnis
zwischen den Jesuiten und den später ent-
standenen Kapuzinern, den „Jesuiten
des Volks" ein gar wenig freundliches,
so z. B. im Bistum Konstanz in der
damaligen Reichsstadt Rottweil, wo
im Jahre 1631 ein Kapuzinerkonvent und
im Jahre 1652, bezw. 1692 eine Je-
suitenniederlassung entstanden war. So
enthält das handschriftliche »Xrirmi'ünri
quoälilrstieum .... groeturu ot eou-
tiuuutunr por ?. ^.uäroum u Nurolr-
tullo oupuoiuum proviuoiao uutsrioris
^ustrius« betitelte Tagebuch eines Ried-
linger (zu Untermarchthal geborenen) Ka-
puzinermönches aus den Jahren 1741 ff.
einen ärgerlichen Handel zwischen den
Rottweiler Jesuiten und Kapuzinern wegen
einer von einem Kapuziner in Rottweil
gehaltenen Predigt auf die Anbetung des
hl. Kreuzes, dessen Einzelnheiten wir am
besten im Wortlaute des Tagebuchein-
trages, wie folgt, geben: ?. llouelri-
mus Uottrviluo pro kösto iuvöu-
tiouis ss.u6ts.6 oruois eouoiouutur
6t guicl iiräo kuetum. Oupueiuis,
cpübus Uottrvila.6 iu outlroärci iu ?a.ro-
öbiuli oaolosiu aä suuotum oruoom luit
eonoruäitu, iuviäobuut üutros äosuitao;
biuo oupuoinos iteruto uä ouriam oou-
stuutieusom äolbrebuut 60, c>uoä ausi
lüoriut iu pulpito äiooro: guoä orux
Oouriui oultu lutriuo rospootivo
possit uäoruri. tzuiäum KIuAistollus

st Kgr. Wtlbg. It., 196 O.-A. B. Horb,
S. 176.

2) Seite 310.

I) Es wäre doch, um das noch zu bemerken,
sehr ausfallend, wenn in den 5 Steuerregistern
die bedeutende Pfarrei Eutingen höchstens in
zweien derselben (Ib. mnrc:. u. Id. äse.) genannt
wäre, dagegen das minder bedeutendc Jettingen
in jedem derselben.
 
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