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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Das alte Landkapitel Riedlingen, [7]: Steuern und Kollekten (Türkensteuer)
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0123

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8. Das alte Landkapitel Niedlingen.

(Fortsetzung),

Steuern und Kollekten,
(Türkensteuer).

en Schluß des lüdsr enpitulnris
bildet ein Traktat äs vnriis äoei-
mg.tioiribus st Lollsotutionibus. Der
Verfasser schreibt zur Einleitung: »lät
tsm prussoutss, ciumu lüturi Vo, o.
kiuäliuA. kk, VD, voukrutros uosso
possint, ciuiä iu vuriis oeousiouibus
klk, vv, Loulrutros, pEeipuo ^ustrisoi
pussi siut iu äuuäis äscnmutiouibus,
pluouit spooiulo truotutum äe üsäom
g.uu66t6r6 vrotoeollo, Omissis uutem
kmticluioribus iuitium sumitur u äeeimis
uä bollum Tureieum unuo 1686 im-
porutis, 1)6 cjuo urAumouto äoorstu
klmorum vv, supsriorum p6r bxtruetus,
6t r^Iiclus. suo oräino oppouuntur, cluis.
ereäitur sullioions uotitis 6x bis bsbori
POS86«.

Es handelt stch hier hauptsächlich uin
die Türkensteuer, über deren Entrichtnng
auch genaue Statistiken beigegeben sind,
so daß wir über die Höhe einzelner Be-
träge und der Gesamtsummen aus unserem
Kapitel eingehend unterrichtet werden;
zugleich läßt sich hieraus auch das Ein-
kommen einzelner Pfründeinhaber be-
stimmen,

Zunächst folgt ein Auszug aus dem
Mandat des Bischofs Franz Johann
von Konstanz, datiert vom 11, Mai 1686,
Als subdelegierter päpstlicherKomnüssarius
richtet er an alle diejenigen, welche im
Bistum Konstanz, speziell in den vorder-
österreichischen Landen ein Benefizium be-
sitzen, nnd deren Pfarrangehörige das
Haus Osterreich für ihren Landesfürsten
anerkennen, auch wenn die betreffenden
Orte, Graf- oder Herrschaften von Oster-
reich anderen Herreu als Leheu verliehen
oder als Psandschaften versetzt seien, und
wenn sie auch nicht auf österreichischem
Boden wohnen, aber doch von öster-
reichischen Orten ihr Pfründeeinkommen
ganz oder zum Teil beziehen, die Auf-
forderung, die Spezifikationen ihres jähr-
lichen Einkommens beim bischöflichen Or-
dinariat einzureichen, damit zur Bezahlnng
der 25000 fl,, welche pro subsiäio ooutrs
Turosm vermöge der von Kardinal

Bonvisio gemachten Austeilung deu
O, u V, Osterr, Landen auferlegt wurden,
jedem sein gewisses Quantum angesetzt
werden könne, Und zwar soll jeder von
100 fl. Einkommen 1 fl, Steuer bezahlen;
als Termin der Einlieferung der spooi-
liostio wurden 8 Tage festgesetzt,

Bei dieser Höhe des Betrags blieb es
jedoch nicht. Denn wie aus einem
Schreiben des subdelegierten Kommissärs
Hugo Keßler hervorgeht, sollte nach den
damaligen Getreidepreisen jeder Pfarrer
und Kaplau viel mehr beisteuern, nämlich
von je 100 fl. 2 fl, 30 kr. Auch war
aus dem ganzen Breisgau und vieleu
Landkapiteln des Schwarzwaldes »ok
äovsststiouos bollioss sb smiois 6t
iuimiois« oto. nicht ein obolus zu er-
warten, welcher Defekt suppliert werden
mußte. Jnfolgedessen fanden mehrere Be-
steuerungen nach einander statt, wie die
beigegebenen 8p6oiliostiou6s ausweisen,
Steuerpflichtig waren außer den Psründe-
inhabern auch die Kirchenpflegen, Klöster,
Spitäler, Bruderschasten und Leprosen-
häuser; manche wollten sich entschuldigen
und ihre Pflicht in Abrede stellen, so
daß dann und wann Mahnungen nötig
waren,

Von 1686—1690 bezahlte nun unser
Kapitel folgende Summen:

1686 Juli 111 fl. 35 kr,

1687 19. Jan. 26 fl, 17 kr. 4 H,

1690 9, Sept. 132 fl, 24 kr.

1690 10, Okt. 73 fl, 2 kr. 2 H,

Dazu weitere 9 fl,

Zusammen 352 fl, 18 kr, 6 H,
Jm Jahre 1708 fand eine neue Besteuerung
statt, wiederum sä siibsiäium pro bollo
ooirtrs Tuross ooutiuusuäo, Diesmal
wurden von je 100 fl, 5 fl. verlaugt.
Ein bischöfliches Mandat vom 20, Okt,
1708 forderte die Einsendung einer or-
dentlichen Spezifikation über das Ein-
kommen der Pfarreien, Kaplaneien und
Klöstern beiderlei Geschlechts. soweit diese
für die Steuer in Betracht kommen. Un-
term 5. Dezember 1708 wurden dann
die Spezifikationen msuästo posusli
urgiert nach vorgeschriebener Formel, Ein
Pfarrer soll von je 100 fl. jährlichen
Ertrags 5 fl,, ein Kaplan 3 fl, beisteuern,
Es fatierte der Pfarrer von Andelfingen
 
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