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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Zeller, Joseph: Zur Geschichte der Pfarreien Rottenburg und Ehingen a. N., insbesondere der Kapelle auf der Altstadt, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0129

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Orgai» M «rrcvietzle, -Mertuvrirunae. Literatur. yuurt una i^ultur ZctzWsvenr.

I)erausgegeben unä reäigiert von Kmtrrichter u. v. Lecll in I^SVtvrbnri.

öeiträge, Xorresponäenren, irerenrions.kxempisre, cLurchreilrchritten etc. rvolien rtelr äirekt sn

Hmtsrichter L. l>. öeck in öLvenrburg,

NekIzmLtionen unä kestellungen an äen verlag ?. /Ilber äLselbrt gerichtet rveräen.

Zur Geschichte der j)farreien
Rottenburg und Lhingen a. N.,
insbesondere der Aaxelle auf der
Altstadt.

Von Repetent Or. Joseph Zeller in Tübingen.

der Geschichte der beiden sehr alten

Pfarreien Rottenburg und Ehingen
gibt es noch manche dunkle Pnnkte,
welche weiterer Aufhellung bedürfen.
Auf einige derselben habe ich kürzlich
an anderem OrteZ hingewiesen. Da ist
es vor allem die Frage nach dem Zeit-
punkt der endgültigen, rechtlichen Ver-
legung des Pfarrsitzes von der
Martinskirche in Sülchen an die
Marktkirche, den heutigen Dom, in
Rottenburg.2) Die Translation scheint
erst im letzten Drittel des 15. Jahr-
hunderts erfolgt zu sein. Die Bezeichnung
„Pfarrkirche" schwankt zwischen Sülchen
und Rottenburg noch in den Hogistra
subZiäii ebaritativi des Bistums Konstanz
am Ende des 15. und zu Anfang des
16. Jahrhunderts. Jn dem Register des
Jahres 1497 heißt es zwar fchlechthin;
»seelkLia parroetiiaiiZ in kot6iibnrZ«,b)
im Register des Jahres 1508 dagegen:
»666l63ia parro6biaIi3 iir Läl^bon sivo
kol6iiburg--,H während Sülchen in beiden
noch vier Kaplaneien (Altarpfründen) auf-
weist, nämlich 8ummi altari8 8. Nartiiü
(Pfarraltar), altari8 8. üobarmw Lapti^to,
8. boonaräi, 8. ^.imo. Die letzte Re-
gelung der Angelegenheit gefchah durch
einen 1515 zwischen dem Pfarrer von
Rottenburg und dem ersten oder Martins-

kaplan von Sülchen geschlosfenen, 1518
von Bischof Hugo von Konstanz be-
stätigten Vertrag.5) 1625 bezw. 1627
wurden schließlich die drei Altarpfründen
nnserer l. Frau (wohl mit dem Annaaltar
der Subsidialregister von 1497 und 1508
identisch), St. Leonhard und Johann
Baptist in Sülchen mit dem Pfarraltar
(St. Martin) vereinigt, „da längst nur
noch 1 Kaplan den Gottesdienst zu Sül-
chen versah" (Oberamtsbeschr. II, 60 f.).«)

Dunkel ist sodann die Baugeschichte
der heutigen Domkirche und das
Verhältnis derselben zu der schon früh
bezeugten, allem nach in den Anfang der
Stadt Rottenburg (um 1280) zurück-
gehenden Liebfrauen - Kapelle am
Markt in Rottenbnrg. Wir wisfen
zwar, daß der große und hübsche Chor
der Domkirche im Jahr 1424 angefangen
wurde und 1432 noch nicht vollendet

0 Vergl. meinen Aufsatz: Luillsloesirirg.,
Sülchen, Rottenburg a. N. in: Reutlinger Ge°
schichtsblätter 17 (1806), 53—63. 65—81.

^) a. a. O. S. 71.

0 Freib. D.-A. (FDA) 26 0898), 72-74.
Dieser Teil des HsZistriiiri, der vom Heraus-
geber Zell ins Jahr 1508 gesetzt wurde, ist in
Wirklichkeit älter; er gehört wahrscheinlich dem
Jahr 1497 an; vgl. Rieder in: FDA N. F. 8
(1907), 7.

0 Hrsg. von Rieder FDA N. F. 8 (1907),
1 — 108; Rottenburg-Ehingen ebd. 40 s.

0 Abgedruckt bei Jos. Ant. Riegger, Lna-
Isota. g.oa.cksiiiiÄ.s kribrn'A., Ulm 1744, S. 167 ff.

°) Noch heute steht in der Sülchenkirche der
Taufstein der ehemaligen Psarrkirche, „sehr groß,
sechzehncckig, am Rande mit schlichtem Maßwerk
verziert". Kunst- und Altertumsdenkmale Würt-
tembergs II. Bd. Jnventar S. 278.
 
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