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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Beck, Paul A.: Nochmals Justus de Alemannia, bzw. von Ravensburg
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Doblinger, Max: Die Waldseer in Schwaben, [2]: ein Beitrag zur älteren schwäb. Adelsgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0166

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möchte (auch iu Jtalie», iiailieiltlich iu
Oberitalieu, so zu Veuedig, Rom re.) den
Spuren dieses bedeutenden, hierzulande
bis jetzt ganz unbekannten oberschwäbischen
Malers weiter nachgegangen und weitere
Kuustleistungen desselben, deren er sicher-
lich, außer dem ihm bis jetzt einzig in
Genua nachgewiesenen Gemälde, geschasfen,
sowie seine weiteren Lebensschicksale (wo
er außer in Genua gewirkt und wo er
seine Tagebeschlossen) ausgegraben werden!

Die Lvaldseer in Schwaben.

Ei» Bcitcag zur älteren schwäb. Adelsgeschichte.

Vo» Or. Max Doblinger in Graz.

(Schluß).

,^Rn dem Maße nun, als die Walseer in
ZDs der neuen Heimat durch ihre hohen
Ämter und Würden an Einfluß und durch
ihre daselbst sich rasch vergrößernden Be-
sitzungen an Ansehen und Reichtum ge-
waunen, trat natürlich die Bedeutung
und Wichtigkeit. der mehr und mehr ver-
nachlässigten schwäbischen Stammgüter
schvn binnen weniger Jahrzehnte zurück.
Der Schwerpunkt ihrer Macht verlegte
sich immer mehr nach Osterreich, bis es
schließlich, als eine natürliche Folge dieser
Entwicklung, 1331 zum Verkaufe ihres
sämtlichen schwäbischen Besitzes an die
Habsburger kam. Seit dem Tode
Eberhards III. standen die walseeischen
Burgen in Schwaben verlassen von
ihren Herren, die sich bereits sast nur in
Osterreich aufhielten, und wurden von
Burggrafen nnd Amtleuten verwaltet.
Als solche finden sich der Amtmann
Mangold von Waldsee 1288-)-1299,2)
Eberhard von Rosenau als Vogt zu
Waldsee 13063) beurkundet. 1325H wal-
tete als walseeischer Burggraf daselbst
Burkard von Jungingen aus der mit der
Dachsberger Linie verschwägerten Familie.
Nur ab und zu erstreckte sich die Tätig-
keit der Söhne Eberhards III. auf ihren
gemeinschaftlichen schwübischen Stamm-
besitz. Sie betraf, von unbedeutenden
Besitzveränderungen abgesehen, zumeist
das von ihnen begünstigte Städtchen
Waldsee oder das Kloster daselbst, dessen
Vogtei K. Rudolf den beiden älteren
Söhnen Eberhards III., Eberhard IV. und
Heinrich I. 1282 Mai 215) für 20 Mk.

Silber versetzt und die Verpfändung un-
geachtet der früheren 1286 Februar 4«-)
an Eberhard IV. und seine Brüder für
30 Mark Silber erneuert hatte. Für
Waldsee erwirkten die Brüder eine
Erweiterung des Stadtrechtes bei K.
Albrecht I., der auf Bitten der »nobilium
virorum k'rutrum cks VIulsoo clilootorum
nostrorum ückslium« der Stadt Waldsee
1298 September 13 ') zu Holzkircheu die
Rechte und Freiheiten verlieh, wie sie
die benachbarten Ravensburger besaßen.
Nach K. Albrechts Ablebeu bestütigte
K. Heinrich VII. den Brüdern 1311
Juni 5 ch zu Breseia die Verleihung der
Klostervogtei dnrch die Habsburger. Zu
Lichtmeß 13133) schlossen die Brüder
von Waldsee einen Gütertausch mit dem
Kloster daselbst und überließen demselben
im gleichen Jahre den großen und kleinen
Korn- und Heuzehent zu Steinach. 1317
Novembcr 12'-) hatte Ulrich I. von

Walsee-Graz ein Gut zu Burgstall mit
dem Kirchensatze um 290 ^ vom

Frauenkloster zu Weiler erworben, da-

gegen 1322 Juni 7-») zu Marbach sein
Schloß Wolfsölden, das sein Sohn
Ulrich II. durch eine Heirat mit der

Schwäbin Alheid von Weinsberg an sich
gebracht hatte — da es vom übrigen
Besitze in Schwaben zu sehr abgelegen
war--) — dem Grafen Eberhard von
Württemberg verkauft. Jm Jahre 1330
verzichtete Heinrich II. von Walsee-Ens
auf die Lehensgerechtigkeit über das Gut
auf dem Baindlin, die hohe Baind ge-
nannt, zugunsten des Klosters Waldsee,
welches dieses Gut erkauft hatte.

1331 Februar 7-2) kam schließlich zu
Wien jener ansehnliche Güterkauf zustande,
durch welche die Walseer den Herzogen

>) Vgl. Urk. 1283, Juni 18; Wirtemberg.
Urk.-B. IX., 217.

2) Vgl. Urk. 1299 April 21; Diözesnn.Archili
von Schwaben. -

s) Vgl. Urk. 1306 Juli 25; ebcnda, VII, 26.
^) Vgl. Urk. 1325 Februar 2; Memmingcr
Beschreibung d. Oberamts Waldsee, 93.

0 Böhmer-Redlich, UoAosla Inigorii, n. 1659.
°> Wirtemberg. Urk.-B. IX, 64.

0 Notizenblatt II, 210.

°) >V8t., 574.

^) Ebenda, 575.

'") 1V8t., 579; vgl. die Genealogie.

") Bei Marbach gelegen.

") U8o8. VI, 1—2.
 
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