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Zeitschrift für christliche Kunst — 26.1913

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Heft 1/2
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Witte, Fritz: Unsere Aufgaben: Ein offenes Wort über die kirchliche Kunst an Klerus und Laien
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https://doi.org/10.11588/diglit.4358#0041

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59

1913. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1/2.

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der, helfender und lehrender Freund nach
den Tagen eines gründlichen Sieges. In-
mitten einer Riesensammlung vornehmlich
kirchlicher Kunstaltertümer feiern die ein-
zelnen Hefte ihre Geburt, und ein Hauch der
feierlichen Stimmung,, die über der alten
Kirchenkunst liegt, überträgt sich auf sie
und begleitet sie in das Arbeitszimmer der
Abonnenten. Vom deutschen Rheine her will
sie die Melodie der Schönheit über die Nach-
barländer singen
zum Ruhme der
Kirche. Auf ihre
Aufgabe ist die
Zeitschrift stolz.
Sie klopft nun
aber auch ein-
dringlichst bei
allen denen an,
denen es um
Werden und

Entwickeln der

Kirchenkunst
nicht gleichgültig
ist. Eine Zeit-
schrift wird nur
dann ihren Abon-
nenten gegen-
über allen Wün-
schen gerecht
werden können,
wenn sie einen

ausgedehnten
Kreis von Be-
ziehern aufzu-
weisen hat. Süd-
deutschland hat
seinen Vorsprung
in der kirchlichen
Kunst in den
letzten Jahren in erster Linie auch der stets
wachsenden Abonnentenzahl seines Organes
zu danken, der Norden wartet immer länger
ab und läßt seine Entschlüsse langsamer reifen.
Diejenigen Geistlichen und Laien, die sich
enger mit den Interessen der Kirchenkunst
verwachsen fühlen, müssen eine agitatorische
Tätigkeit entfalten und stets von neuem die
Werbetrommel rühren. Der hochwürdigste
Episkopat steht hinter uns und verfolgt
unsere Arbeit mit größtem Interesse und
mit den besten Segenswünschen. Er möchte
auch in künstlerischen Fragen seinen Klerus



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Abb. 28. Entwurf zu einem Kelch von AI. Kreiten, Köln.

mit in den ersten Reihen der Streiter sehen
für einen der mächtigsten Kulturfaktoren,
der zugleich auch ein erfolgreicher Waffen-
bruder des Seelsorgers ist, für die Kunst.
Sie stellt auch einen so dankbaren, genuß-
reichen Besitz dar, indem sie ihren Freund
und Hüter erfreut, ihm die Last des Lebens
erleichtert,. aus den Plattheiten der Sorgen
und der aufreibenden Arbeit emporhebt in
Regionen, wo reinste Freude und Erhebung

herrscht.

Das Mahn-
wort, das wir in
diesen Blättern
an alle richten,
die als Freunde
einer wahren
zeitgenössischen

Kirchenkunst
sich bekennen,
es soll in dieser
seiner Fassung
zugleich ein Hul-
digungs- und
Dankesgruß sein
an einen unserer
„Patriarchen"
auf dem ange-
zogenen Gebiete,
der 25 Jahre
unentwegt das
wahrhaftig nicht
leichte und auch
nicht immer an-
genehme Joch
der Schriftlei-
tung der Zeit-
schrift für christ-
liche Kunst ge-
tragen hat. Tau-
sende von verborgenen Schätzen sind,von
ihm in nimmer müder Pioniertätigkeit ans
Tageslicht gezogen und als Lehr- und Lern-
objekte dem Forscher wie dem in neuer
Kunst sich Betätigenden vorgeführt worden.
Et ist einer der Letzten noch Überlebenden
aus der Schar derjenigen, die als Rufer im
Streite auf dem Plane erschienen, als es hieß,
der allgemeinen Besinnungslosigkeit auf dem
Gebiete kirchlicher Kunst zu steuern und
den rechten Anknüpfungspunkt für eine
Neubelebung und Verjüngung der Kunst des
Gotteshauses zu finden. An dem Feuer
 
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