Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 26.1913

DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:
Witte, Fritz: Bischof von Henle von Regensburg und die neuere kirchliche Kunst
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4358#0191

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
343

1913. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr 11.

344

geradezu fordern: Sonst Freiheit für das
küntlerische Talent! Und diese Frei-
heit erfährt durch das bedeutsame Rund-
schreiben keinerlei Einschränkung.

Wie dankbar sind wir dem jubilierenden
Priestergreis von Regensburg dafür, daß er
uns den Paß ausstellte. Uns bangt gewiß
nicht darum, daß unser Wille zur Tat so
gut zu einem glücklichen Ziele führen wird,
wie er es stets getan, es fehlte uns aber

für das Streben die höhere Sanktion, und
diese in den Händen gehen wir heute voran,
gehen den Weg, den der bischöfliche Ober-
hirte uns gebahnt, gehen ihn mit demselben
Ziele vor uns: die Verherrlichung der Reli-
gion und der Kirche, und damit das Lob
des Allerhöchsten, der seine Ebenbildschaft
den christlichen Künstlern besonders deut-
lich erkennbar aufprägte.

Köln. Witte.

Zeitschrif t-Jubiläu m.

A Jit Januar begann die ,,Innendekoration"
-L * •*- (Alex. Koch, Darmstadt) ihren 25. Jahr-
gang. Es geziemt sich, an dieser Stelle dem
Herausgeber und Verleger aufrichtige Glück-
wünsche und dankbare Anerkennung auszu-
sprechen für die konsequente Pionierarbeit
durch fünfundzwanzig Jahre. Wenn speziell
die deutsche Wohnungskunst eine so ge-
achtete Stellung auch im Auslande sich er-
obert hat, so dankt sie das ohne Zweifel

in erster Linie der jubilierenden Zeitschrift
„Innendekoration", die es verstand, durch
Gediegenheit der Ausstattung und des In-
haltes eine Führerrolle sich zu erwerben
und durch all' die Zeit zu behaupten. Wir
wünschen an dieser Stelle dem Herausgeber
für die Folgezeit den gleichen Erfolg in
seiner rührigen Werbetätigkeit und der Zeit-
schrift einen stattlichen Jubiläumszuwachs
an Abonnenten und Freunden. Witte.

Bücherschau.

Wallfahrten zu Unserer Lieben Frau in
Legende und Geschichte von Stephan
Beissel.S. J. Mit 124 Abbildungen. Herdersche
Verlagshandlung. 1913. — Preis M. 13.
Der unermüdliche Notizensammler und bewährte
Kompilator hat seinen beiden, hier, XXII, 55 und
XXIII, 2,50, sehr anerkannten beiden Bänden über
die Verehrung der Gottesmutter im Mittelalter und in
den beiden folgenden Jahrhunderten, eine höchst ver-
dienstliche Beigabe gewidmet, die sich mit den Wall-
fahrtsorten und Gnadenbildern Mariens beschäftigt. Der
Entstehung derselben wird nachgeforscht, mit Pietät,
aber auch mit Kritik, mit der Würdigung, aber auch
mit der Vorsicht, die dem mit dem kirchlichen
Legendenwesen vertrauten, aber nicht voreingenommenen,
dadurch allein kompetenten Prüfer zu Gebote steht. —
Mit der Untersuchung dieser Berichte, einschließlich
der die Heilungen betreffenden, wie mit der Ikono-
graphie der Bilder und ihrer Eigenart, der Pilger und
ihrer Weihegaben, der Kirchen und ihrer Einrich-
tungen befaßt sich der I. Teil, dem manche kunst-
geschichtlich, wichtige Notiz eingewoben ist. — Die
Wallfahrtsorte der Welt werden im II Teil
aufgeführt, nicht vollzählig (auch für Rheinland und
Westfalen fehlen mehrere), aber doch in großer Zahl
und mit Abbildungen mancher Gnadenbilder, die noch
stark hätten vermehrt und in bezug auf welche auch
die Fragen hätten geprüft werden können, ob in jedem
Falle die prätendierte Ursprungszeit durch die kunst-
geschichtliche Untersuchung bestätigt wird. — In der
Zeit, in der die Wallfahrten, die kürzeren wie die

längeren, wieder zu neuem Ansehen und Glänze ge-
langt sind, hat das inhaltreiche Buch mit seinen zahl-
reichen Angaben und Anweisungen nicht nur einen
idealen, sondern auch einen realen, einen praktischen
Wert. __________ Schnütgen.

Joseph Führichs Werke nebst dokumentarischen
Beiträgenu. Bibliographie, gesammelt von Heinrich
v. Wörndle, unter Mitwirkung von Erich Strohmer
herausgegeben vom K. K. Ministerium für Kultus
und Unterricht. Mit 8 Bildbeilagen. Artaria & Co.
in Wien. 1914.
Im Anschluß an das in demselben Verlage vor nahezu
zwei Jahren erschienene, (hier XXV, 1911 eingehend
besprochene) Foliowerk (Bild und Textband) von
Dreger, bietet das Kultusministerium, um das An-
denken an den großen heimischen Maler noch mehr
zu ehren, durch die Hand des Schwiegersohnes ge-
wissermaßen den Epilog. — Dieser besteht in dem mit
unsäglichen Mühen zustande gebrachten, chronologisch
geordneten Verzeichnis sämtlicher (in so weit sie
erreichbar waren) zirka 900 Gemälde und Zeich-
nungen mit kurzer Beschreibung, Entstehungszeit, Be-
sitzern, brieflichen und sonstigen Notizen, die ihren Ab-
schluß finden in umfänglichen Orts-, Besitzer-, Namen-
und Sach-Registern. — Jetzt liegt über den großen
Meister, dessenErfindungs-und Darstellungsgabe, dessen
Frommsinn und Fleiß, dessen Originalität und Volks-
tümlichkeit das höchste Lob verdienen, ein Werk der
Pietät und der Würdigung vor, welches nur durch die
hohe staatliche Anregung und die hingebungsvolle
 
Annotationen