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Zeitschrift für christliche Kunst — 26.1913

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Heft 7
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https://doi.org/10.11588/diglit.4358#0127

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223

1913. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 7.

224

sowie für die durchsichtige Aufteilung des Stoffes alle
Anerkennung. Ein ausreichendes Register erleichtert
die Benutzung des Buches wesentlich. Das beigegebene
Abbildungsmaterial, sicherlich in vielen Fällen schwer
zu beschaffen, ist vollauf ausreichend und genügend
scharf. Witte.

Anselm Feuerbach. Des Meisters Gemälde in

200 Abbildungen. Herausgegeben von Dr. Herrn.

Uhde — Bernays. In Leinen gebunden M. 8.— .

Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, Band 23;

Stuttgart, Deutsche Veriags-Anstalt.
Es war eigentlich hohe Zeit, daß das Oeuvre
Feuerbachs gesammelt wurde, das nicht sehr groß ist,
trotz seines Fleißes, wegen seiner kurzen Lebensdauer
(1829-1880), und das, weil weit zerstreut und viel-
fach im Privatbesitz, nur schwer zugänglich ist. Es
bedurfte der reichen Verbindungen und des großen
Einflusses vom Verfasser, es fast vollzählig zur Ab-
bildung zu bringen, so daß die Entwicklung des eigen-
artigen Meisters an der Hand der chronologisch gruppier-
ten Gemälde sich so sicher wie anschaulich zeigt. Was
die Mitwelt dem feinfühligen, schwermütigen, zur Ver-
zweiflung neigenden Meister an Anerkennung versagt
hat trotz seiner großen Auffassung, seiner gewaltigen
Formbeherrschung, seiner plastischen Gestaltungskunst,
das hat die Nachwelt angefangen leichiich nachzuholen,
und vielleicht ist der Höhepunkt für seine Würdigung
noch nicht erreicht, zu der es dem Verfasser gelingt,
neue Bausteine zu tragen. Schnütgen.

Allgemeines Lexikon der bildenden Künste
von der Antike bis zur Gegenwart. Unter
Mitwirkung von mehr als 800 Fachgelehrten des In-
und Auslandes herausgegeben von Ulrich Thieme.
Achter Band: Coutau bis Delatre. — E.A.Seemann
in Leipzig.
Die dem Künstlerlexikon gewonnenen privaten
Subventionisten müssen ihre Freude haben an dem
schnellen Fortschreilen desselben bei fast noch zu-
nehmender Gründlichkeit, die duch die Zunahme an
Mitarbeitern noch stänlig wächst, bei steigender Be-
nutzung der Literatur und Aufnahme auch der ent-
legensten Künstlernamen. Zwei bis drei Jahresbände
bezeichnen für die bescheidene Privatbibliothek einen
höheren Wert als eine Anzahl von Künstlermono-
graphien, wenn es sich nun einmal um ein fest-
umgrenztes Opfer handelt. Schnütgen.

Dürers schriftlicher Nachlaß in Übersetzung
und mit Erklärungen herausgegeben von G. Anton
Weber. Pustet in Regensburg, 1912. Preis in
Leinwandband M. 4.—.
Da es dem um die Dürerforschung hochverdienten
Kunstgelehrlen sehr darum zu tun ist, in Dürers inneres
Leben und Streben immer klarer hineinzuleuchten, so
sucht er das deutsche Volk immer genauer bekannt zu
machen mit seinen zurückgelassenen Schriften. Diese
bestehen in der Familienchronik, in den Bruchstücken
aus dem Gedenkbuch, in den Briefen, in den Reimen,
in dem Tagebuch der niederländischen Reise, in son-
stigen Aufzeichnungen, zu denen als Anhang noch hinzu-
kommen Auszüge aus den Lehrschriften sowie aus

Handschriften. Diesen Schriftstücken legt Weber, ob-
wohl sie für die Veröffentlichung (mit wenigen Aus-
nahmen) nicht bestimmt waren, mehr oder weniger
Wert bei zur Kenntnis und Charakterisierung des
Künstlerheros, dtm mit Recht eine ungemein wichtige
Stellung im Kulturleben des deutschen Volkes, nament-
lich in seiner bewegten Lebenszeit beigemessen wird.
Deswegen hat er sich die Mühe nicht verdrießen lassen,
sie in das Neudeutsche zu übertragen und mit Erläute-
rungen zu versehen. Da er durch diese mühsame Arbeit
das Verständnis des großen Meis'.ers wesentlich erleich-
terte, so verdient er für dieselbe wärmsten Dank, auch
von Seiten derjenigen, die nicht mit allen Erklärungen
einverstanden sind; dem zeitgemäßen Büchlein dürfte
mithin eine der objektiven Beurteilung bedürftige Korona
nicht fehlen. Schnütgen.

E.A. Seemanns, Leipzig, Berühmte Kunst-
stätten sind, seit dem letzten Berichte, um 5 Bände
(56—60) gewachsen, um Ulm, Basel, New-York und
Boston, London und Passau.

1. U 1 m. Von Dr. Joseph Ludwig Fischer. 200 Seiten
mit 130 Abbildungen, geb. M. 3. — .

Hier wird die Kunstentwicklung dieses großen Kultur-
zentrums aus der fränkischen Periode bis in die neueste
Zeit vorzüglich behandelt.

2. Basel. Von Dr. Martin Wackernagel, 252 Seiten
mit 127 Abbildungen, geb. M. 4.—.

Die wichtigsten Kunstschätze und Kirchen dieser be-
rühmten Stadt werden hier an Hand vortrefflicher Ab-
bildungen sehr eingehend geschildert.

3. New-York und Boston, Von Morton H.
Bernath, 178 Seilen mit 143 Abbildungen, M. 4.—.

Diese beiden hervorragendsten Kunststädte der Neuen
Welt, die in ihren glänzenden Sammlungen unschätz-
bare Kunstwerte bieten, werden hier zum ersten Male
den deutschen Kunstfreunden zugänglich gemacht.

4. London. Von Otto von Schleinitz, 294 Seiten
mit 205 Abbildungen, M. 4. — .

Die Kunstentwicklung der größten Stadt auf der Welt
wird hier im überblick begleitet durch ihre acht
großen Stadien — von der britisch-römischen und
angelsächsischen Periode durch das Mittelalter bis in die
neuere Zeit; ein so eigen- wie großartiges Kulturbild.

5. Passau. Von Wolfgang M. Schmid, 193 Seiten
mit 126 Abbildungen, M. 3.—.

Da die Kunstdenkmäler dieser altbayrischen Bischofs-
stadl einen ganz aparten Stempel tragen von der
romanischen Periode bis in die Neuzeit, so kommen
in ihrer Beschreibung auch die politischen und kul-
turellen Verhältnisse zur Geltung, die daran beteiligt
sind. Schnütgen.

Alle an die Zeitschrift für christliche
Kunst gerichteten Briefe und sonstigen
Mitteilungen bittet an den Herrn Kon-
servator Dr. Fritz Witte in Köln,
Pantaleonswall 18, gelangen zu lassen
die Redaktion.
 
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