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Zeitschrift für christliche Kunst — 34.1921

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Heft 1- 3
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Beitz, Egid: Ewald Vetters Altar
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https://doi.org/10.11588/diglit.4344#0049

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Nr. 1-3

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

39

mit dem bösen Schacher (Abb. 3) rechts dem Mittelbilde (Abb. 1) anfügt. Die
Darstellungen der Flügel neigen sich in zwei mächtigen Kreisbogen nachij der
Kreuzigung der Mitte hin. Die Schacher sind von verschiedenem irdisch-mög-
lichem Lichte umfangen, das Heilandsbild ist ganz mystisch-visionär durch-
leuchtet. Der Körper
Christi strahlt von
Innen heraus in einer
Verklärung, die den
ganzen Leib in phos-
phoreszierendem
Lichte grünlich
scheinen und die
Konturen leicht ver-
schimmernläßt.Eme
riesige Sonne durch-
flutet die Brust. In
ihr tritt mit weit aus-
gebreiteten Armen
aus dem Herzen des
Gekreuzigten eine
zweite Gestalt her-
vor. Die Erklärung
für diese Erschei-
nung gibt die Tafel
über dem Haupte
des Heilandes: „Um
Mitternacht, da alle
Dinge in tiefem
Schweigen liegen, da
kommt, Herr, Dein
Wort herab von dem
königlichen Stuhle."
Diese Worte der
Weihnachtshturgie
geben die Deutung
des Hauptthemas.
Das Erquillen Gottes
aus dem Herzen des
gestorbenen Heilan-
des ist dargestellt.
Man kann es be-
dauern, daß der
Künstler durch eine

Kreuzüberschrift
seine Darstellung
nach dem Begriff

des Logos hin theo- Abb. 3. Ewald Vetter, Altar. Rechter Flügel. 125 X 226 cm.


 
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