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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Bühlmann, Josef: Der Palast der Flavier auf dem Palatin in Rom
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0142

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130 J. Bühlmann-München;

Abbildung 11. Ansicht der südlichen Säle.

der gegenüberliegenden Hofseite erschien hauptsächlich aus dem Grunde angezeigt, um
eine Maskierung der hohen Mauer der Aula herzustellen.

Von der dekorativen Ausstattung des Peristyls hat P. Rosa noch Reste des
Fußbodenbelages und der unteren Wandbekleidung aus kostbaren Marmorarten vor-
gefunden. Namentlich war letztere aus Giallo antico hergestellt und bildete die unterste
Partie einer jedenfalls reich ornamentierten und vielleicht mit Bildern geschmückten
Wanddekoration. Das Areal des Hofes müssen wir uns mit einem Garten ausgefüllt
denken, der seltene und prächtige Pflanzen enthielt, zwischen denen Marmorbild-
werke griechischer Meister hervorleuchteten und Springbrunnen eine erfrischende Kühle
verbreiteten.

Die Saalreihe zur rechten Seite des Hofes zeigt in der Mitte ein Oktogon, das
von vier großen Türen durchbrochen und an den Zwischenseiten durch Halbkreisnischen
erweitert ist. Dieser Saal hat offenbar als Durchgangsraum gedient und war mit einem
Kuppelgewölbe überdeckt. Die bauliche Ausführung desselben ist ziemlich ungenau,
indem die senkrecht aufeinanderstehenden Durchmesser den erheblichen Unterschied
von 30 cm aufweisen. Die beiderseits anstoßenden Säle sind in symmetrischer Folge
gleichartig gestaltet. Die gegeneinandergerichteten Halbkreise der auf der Mittellinie
liegenden Räume sind zunächst durch rechteckige Nischen erweitert und diese alsdann
durch 1,20 m hohe Brüstungen geschieden, so daß eine Durchgangsverbindung nur
durch die beiden seitlichen segmentförmigen Räume möglich war. Im hintersten Räume ist
 
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