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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Heft 6 [März 1908]
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[Literatur]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0184

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Literatur.

172

Die Schrift verfolgt die ausgesprochene Absicht,
dem in der Kunstwissenschaft eingebürgerten,
auch von Gurlitt beibehaltenen Begriff des Jesuiten-
stiles, des «style Loyola», die Daseinsberechtigung
abzusprechen. «Der belgische Barock» — so re-
sümiert der Verfasser — «ist nichts spezifisch
Jesuitisches.» Mit nüchterner Objektivität ist an
Hand der noch stehenden und der nicht mehr
vorhandenen Bauten unter gründlicher Verwertung-
reicher, den Ordensarchiven entnommener Archi-
valien die interessante Frage aufgerollt und glaub-
haft geklärt. Über eine Beihe bedeutender Archi-
tekten aus der Gesellschaft Jesu, über Heinrich
Hoeimaker, Johannes du Blocq, Peter Huyssens
Franz Aguilon, Wilhelm Hesius u. a., werden
eingehende biographische Mitteilungen gemacht.
Der in Aussicht gestellten Bearbeitung der deut-
schen Jesuitenkirchen darf man mit Spannung
entgegensehen. II.

Die Meisterwerke der Baukunst in Por-
tugal. Nach photogr. Aufnahmen herausgeg. von
Dr. F. W. Feilchenfeld. I. Das Kloster «Dos
Jeronymos» zu Belem. 30 Taf. in Lichtdr.
Fol. Wien, G. W. Stern, 1908. In Mappe 30 Mk.

Die bisher stiefmütterlich behandelte portugie-
sische Baukunst, die, soweit das Mittelalter in Be-
tracht kommt, einer systematischen Abhandlung
noch entbehrt, soll weiteren Kreisen zugänglich ge-
macht werden. An Stelle textlicher Darstellung
setzt der Herausgeber an die Spitze des Werkes eine
Übersicht der Literatur. Die zur Darstellung ge-
brachten phantastischen Architekturen sind geeig-
net, zur Ausfüllung derjenigen Literaturlücke an-
zuregen, die auch durch die vorliegende Publikation
nicht ausgefüllt wird. H.

Der soeben zur Ausgabe gelangte Jahresbericht
des um die Erforschung und Erhaltung heimischer
Baudenkmale verdienten historischen Vereins «Alt-
Wertheim» ist mit einer von Chapuis nach der
Natur gezeichneten Ansicht der Kilianskapelle
geschmückt. II.

Architektonische Formenlehre. I. Teil:
Die Säulenordnungen der Griechen und Börner
und der Meister der Benaissance von Zdenko Ritter
Schubert von Soldern. 173 S. mit 200 Abbil-
dungen. Zürich, Art. Institut Grell Füßli. 3 Mk.

«Was der angehende Architekt auf alle Fälle

wissen muß» zum richtigen Verständnis der ar-
chitektonischen Formen, das hat der Verfasser,
der auf eine langjährige Lehrerfahrung an der
deutschen Technischen Hochschule in Prag zu-
rückblicken kann, unter Benützung der rühmlich
bekannten Werke Mauchs, Bühlmanns u. a. in
klarer Anordnung in einem Lehrbuch vereinigt,
das als erste Einführung wrohl empfohlen werden
kann. Den jungen Freunden, an welche das Büch-
lein sich wendet, muß aber mit Nachdruck bedeutet
werden, daß der gebotene Stoff wirklich nur ein
Mindestmaß darstellt. //.

Altfränkische Bilder 1908 mit erläuterndem
Text von Dr. Theodor Henner. Druck und Verlag
der Königl. Universitäts-Druckerei von H. Stiirtz,
Würzburg. 1 Mk.

Der vorliegende 14. Jahrgang, dessen farbiger
Umschlag Emailarbeiten von zwei Reliquien-
schreinen des Bamberger Domschatzes darstellt,
bringt außer einigen sehr reizvollen architektoni-
schen Details aus Würzburg ein von Fürstbischof
Julius Echter errichtetes Familienepitaph in der
Kirche zu Hessenthal, den vormals Ebrachschen
Klosterhof in Mainstockheim, Fachwerkbauten
von Forchheim und ein von Fürstbischof Lothar
Franz von Schönbron errichtetes Stadttor daselbst;
aus Schwabach die in den Jahren 1469—95 zur
Ausführung gelangte Kirche und den im Jahr 1716
durch Baudirektor J. W. v. Zocha errichteten
Brunnen; aus Mergentheim das Deutschmeister-
schloß mit einer selten schönen Wendeltreppe
vom Jahr 1524, und die sogenannte Verkündehalle
von Mürsbach.

Theodor Henner darf das Verdienst für sich
in Anspruch nehmen, mit seinem Kalender das
Vorbild für eine ganze Reihe ähnlicher Publika-
tionen gegeben zu haben, die so recht geeignet sind,
die Kunst zu popularisieren. H.

Professor Leop. Oelenheinz-Goburg bringt in
No. 3 der süddeutschen Bauzeitung vom 18. Januar
1908 Mitteilungen über die Kirchen in Ober-
und Unterhohenrieth und einige Profangebäude
daselbst. II.

Über älteste Fachwerkbauten in Däne-
mark enthält Heft 12 (1907) der Architektoni-
schen Bundschau einen gut illustrierten Aufsatz
von Dr. R. Haupt-Eutin. H.
 
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