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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Schulz, Bruno: Die Ergänzung des Theodorich-Grabmals und die Herkunft seiner Formen
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0214

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neben ihnen, und alle drei Stützen sind durch zwei reiche Rundbogengebälke miteinander
verbunden. Die Front nach der Feldseite (Abbildung 5) ist, soviel ich mich erinnere,
die besser erhaltene. Infolge eines späteren Umbaues, bei dem die Türen zugemauert

wurden, ist die in der Mitte
..^stfü**8*- ' dieser Front stehende Hal'b-

^"""^ | säule jetzt nicht mehr sichtbar,

,;?^lHgpfigiiMqiiHiii(|Hiiiai«c SiSSLläü

■■:}•■■:! — JIIMl ~ wohl abgearbeitet worden sind.

:;.V>:.,-;^[^=' " '^w^^^y i^^^^^^M^. 1^1 breiten ans zwei Reihen

von Akanthusblättern bestehen-
den Kapitelle der seitlichen
PUaster sind aber zum größten
Teil wohl erhalten, das rechte
ganz, das linke zu etwa zwei
Dritteln. Von dem darüber lie-
genden Gebälk sind zwei Schich-
ten vollständig vorhanden, die
dritte aber fehlt ganz. Die
untere der beiden vorhandenen
Schichten, etwa doppelt so hoch

„ , Tp-*^r"~~i i ^ wie die obere, bildet den Archi-

ADDüaung d. Adikma und uoncne mit besonders^eiugesetzten
Steinen für die Verdachungen aus den Sübstruktionen des großen trav in rler eigentümlichen Pro-
Tempels in Baalbek. portionierung, die der typische

römisch-korinthische Architrav
in den späteren Jahrhunderten erfahren hat. Die Korona, bestehend aus einem wulst-
artigen und einem simaförrnigen Glied, nimmt mehr als die Hälfte der Gesamthöhe ein.
Die zweite Schicht enthält den Fries in der typischen bauchigen Profilierung und ein
Unterglied des Geisons mit Zahnschnitt. In der fehlenden dritten
Schicht haben wir also Konsolenreihe, Sima und Hängeplatte, sowie
über der Sima, wenigstens au den beiden Enden des ganzen Ge-
bälkes wohl noch Akroterienschmuck zu ergänzen. Genau so, wie
hier die beiden Türen durch Stützen mit Bogengebälk umrahmt
waren, haben wir uns am Grabmal des Theodorich die beiden
Nischen umrahmt zu denken, nur daß hier statt der Halbsäule und
der beiden Pilaster drei Säulen frei vor der Wand standen.

Betrachten wir (Abbildung 5) das Profil des Gebälkes am
goldenen Tor näher; es ist am besten in der Linie sichtbar, mit der Abbildung 4.

rechts der Kropf sich in die Wand totläuft. Die vielfach gebrochene 1,™< 1 3 .'

1 _ . . ° goldenen lores. m

und gekrümmte Linie folgt einer geraden, die man sich an das Jerusalem.
Profil so gelegt denken kann, daß sie eine größere Anzahl von Be-
rührungspunkten mit ihm hat. Das ist charakteristisch für die Art der Profilierung.
Die gerade Linie steigt schräg nach außen geneigt in die Höhe, aber ihre Abweichung
von der Vertikalen ist nur ein sehr spitzer Winkel. Diese steile Neigung der Linie ist
ebenfalls für die Profilierung charakteristisch. Als Fortsetzung der Gesimslinie für die
 
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