Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 7.1882

DOI Artikel:
Furtwängler, Adolf: Zu den Sculpturen von Sunion
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35009#0422

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
396

MISCELLEN

Miscellen.
Zu den Sculpturen von Sunion.
Die dankenswerten Skizzen und Mitteilungen über die
Reste der Sculpturen des Athenatempels in Sunion, welche
K. Lange Mittli. VI S.233 ff. Taf.IX gegeben hat, veranlassen
mich zu einem kleinen Nachträge, den ich den von mir im
Derbste 1878 gemachten Notizen entnehme; sie haben viel-
leicht den Nutzen noch deutlicher zu zeigen, wie wünschens-
werth Vorkehrungen zum Schutze jener wertvollen Sculptu-
ren sind. Ich sah 1878 nicht wie Lange nur 5 sondern 9
ziemlich gut erhaltene Platten; fernereine mit unkenntli-
cher Darstellung und drei verkehrt liegende, doch anschei-
nend recht.zerstörte; endlich unkenntliche Fragmente.
Auf Platte A bei Lange fand ich die Chlatnys des Lapithen
mit ihren Falten noch gut erhalten. — Auf B sah ich noch ein
Vorderbein des Kentauren und ein Stück des Lapithen.—
Platte E habe ich mir gar nicht nolirt. Dafür sah ich die in
der Expedit, de la Moree 111 33, 1 abgebildete Platte (freilich
ohne das dort links angefügte Stück) noch relativ wohl er-
halten; Lange fand dieselbe nicht mehr vor oder hat sie über-
sehen. Ich bemerke hiebei, dass die Abbildung in dem
angeführten Werk sehr ungenau ist. Die dort als vorslür-
mender Jüngling gezeichnete Figur links ist vielmehr eine
ausschreitende Frau in langem Chiton, die abvvehrend wie
es scheint beide Arme dem Angreifer von r.enlgegenstreckt,der
eine Waffe in beiden erhobnen Armen schwingt; die Abwehr
der Frau gilt vor allem offenbar dem Schutze einer kleinern
zu ihren Füssen auf das r. Knie gesunknen Gestalt, die das
1. Bein aufstellt, den r. Arm über den Kopf zu erheben scheint
und auf dem andern ein dickes Gewand hängen hat. Man
erinnert sich durch das Motiv der letztem Gestalt unwillkür-
lich an die Darteilung der Kassandra auf archaischen Vasen
 
Annotationen