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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0407
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Dottcrnhaulen.

383

Hechingen, als aber dcsscn Sohn Lcvi im I. 1808 das crstc Mal
cinen Pfarrer präscntiren wollte, wurde cr von König Friedrich sür
unfähig zur Ausübung eines Patronatrechts erklärt, und seither übt
der König dieses Recht aus (Pfarrbcschr.).

DokkcnlhLusx^

Gemsinde III. Klasse mit 815 Einwohnern, wornnter 2 Evangelische
und 2 Jsraeliten. Kath. Pfarrdorf mit Marktrecht; die Evangelischen
sind nach Erzingen, O.A. Balingen, eingepfarrt. 3^Z Stunden nord-
östlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Ter ziemlich große, von Südwest nach Nordost in die Länge
gedehnte Ort liegt an den Ausläufern des nur eine Viertelstunde
entfernten majestätisch sich erhebenden Plettenbergs und ist theils in
das enge, mäßig cingefurchte Katzenbach-THLlchcn, theils auf das Flach-
land etwas gedrängt hingebaut. Das Dors besteht mit Ausnahme
inchrerer stattlicher Bauernhänser (Bauernhöfe) größtentheils aus
kleincn, weniger Wohlhabenheit verrathenden Gebäuden mit sichtbarem
Balkenwerk; die Ziegelbedachung ist allgemein eingeführt. Durch
den Ort führt die gut untcrhaltene Rottweil-Balinger Landstraße,
die übrigen, theilweise gekandelten Ortsstraßen befinden sich in mittel-
mäßigem Znstande. Vicinalstraßen sind nach Roßwangen und Dor-
nrettingen angelcgt. Jm Ganzen bictet der von Obstbaumgär-
ten, Nußbäumen und Linden sreundlich umgebcne Ort mit den
stattlichen Schloßgebäudcn und den dazu gehörigen Gartenanlagen,
im Verein mit den nahen kräftig gegliederten Albbergen, eine recht
malcrische Ansicht.

Zwischen dem Schloß und der Kirchc zieht sich sodann an der
Mühle eine wild verwachsene, tief in den schwärzlichen Liasschieser
eingerissene Schlucht hin, durch die sich der Kätzcnbach rauschend
Bahn bricht.

Die dem h. Martin geweihte im Jahre 1724 zum größten
Theil neu gebaute Kirche steht iin östlichen Theil des Dorfes auf
einem Hügel, den hohe Bäume und üppiges Gebüsch umschatten.
Der schmälere Chor der Kirche schließt vieleckig, und der an seiner
Nordseite sich erhebende Thurm cndigt in ein von einer Kuppel
bedecktes Achtecksgeschoß, das von spitzbogigen Schallfenstern durch-
brochen und von einem Rundbogcnfries umkränzt wird. Das Jnnere
cnthält manches Sehenswcrthe. Jm Hochaltar, der, wie die übrigen
 
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