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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0498
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474 Brtsbcschrcilnmg.

Württemberg svrgl. Schwäb. Chronik von 1793 S. 209> mit ^ tzxr
hiesigen Zehenten betehnt.

Jn den I. 1346 und 1350 erwarb Kl. Nottenmünster hier Güter.
Vordem Filial, bald von Mariazell, bald von Dunningen, ist
der Ort nunmehr der Pfarrei Stetten einverleibt. Ein Vikar
im Ort besorgt sür den Pfarrer die Pastoration seit ungefähr 8
Jahren.

AsoffM^

mit Schafhaus,

Gemeinde III. Klasse mit 752 Einwohnern, wornnter 42 Evangelische.
a. Lausfen, Pfarrdorf, 682 Einwohner; d. Hochhalden, Weiler, 37 Ein-
wohner; c. Nagelschmiede, Weiler, 33 Einwohner. Kath. Pfarreist die
Evangelischen sind nach Rottweil eingepfarrt. 14/g Stunde südlich
von der Oberamtsstadt gclegen.

Lauffen hat eine freundliche Lage in dem hier schmalcn, ganz
unbedeutend eingefnrchten Neckar-Thale, an dem sich auf beiden Sei-
ten flaches, fruchtbares Ackerland sanst gcneigt hinzicht; an diese
leicht geneigten Abhänge, und theilweise in die Thalebene selbst, ist
der Ort, nachdem er im Jahr 1829 bis auf 7 Gebäude nieder-
brannte, ziemlich gedrängt und zum größten Theil regelmäßig wieder
aufgebaut worden. Durch den Ort sührt die Rottweil-Schwenninger
Landstraße, wclche, wie auch die übrigen, meist gerade und breit an-
gelegten Ortsstraßen, gut unterhalten ist. Die Gebäude sind mit
Ausnahme einiger ansehnlicher Bauernwohnungen nicht groß, jedoch
sreundlich, meist gctüncht und durchaus mit Ziegeldächem versehen.

Am südwestlichen Ende des Dorfs steht die dem h. Georg ge-
weihte Pfarrkirche, die noch Spuren (z. B. der spitzbogige Westein-
gang) von gothischer Bauart zeigt, aber im'l 7. Jahrhundert ganz
umgebaut wurde. Außen am halbsechseckig schließenden Chore sind
unter dem Dachgesims gothische, mit Heiligenfiguren bemalte Schild-
chen eingemauert. Der in zwei geschwungene Renaissancegiebel
ausgehende Thurm steht an der Nordseite des Schisfes und stammt
in seinen unteren Theilen auch noch aus der Zeit des Spitzbogen-
stils, wie sein von der Kirche her führendes Pförtchen beweist. Die
flache Decke der Kirche cnthält mit Oclgemälden erfüllte Medaillons;
die drei Altäre sind im Rococostil gehalten, auf dem Hauptaltar
eine große Holzskulptur, die Krönung Mariä, in demselben Stil;
dann aus dem nördlichen Scitenaltar cine dreiviertels lebensgroße
 
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