Dittingiil.
371
ViermMr,
Gemeinde III. Klasse mit 694 Einwohnern, worunter 15 Evangelische.
n. Dietingen, Pfarrdorf, 663 Einwohner; d. Hohenstein, Hof, 23 Ein-
wohner; c. Thierstein, Hof, 8 Einwohner. Kath. Pfarrei; die Evan-
gelischen sind nach Rottweil eingepfarrt. ^ Stnnden nördlich von
der Oberamtsstadt gelegen.
Wo das ziemlich breite wiesenreiche Wettebachthal aus der Keuper-
terrasse iu das hügelige Vorland derselben tritt uud sich das Thal
zu verengen bcginnt, liegt uueben und unregelmäßig hingebaut der
ziemlich große Ort, durch dessen südlichen Theil der Wettebach fließt.
Die Lage des Dorfs ist freuudlich uud durch vorliegcnde Hügel gcgen
rauhe Nordwiude geschützt, Lagegen hat der Ostwind das Wettebachthal
herab freien Zutritt unb auch gegeu Westen ist der Ort fchutzlos.
Der Ort bestcht aus vieleu größeren Baueruhöfen, die zwischen mittel-
großeu Bauernwohnungen liegen; die Gebäude sind durchaus getüucht,
mit Ziegeln gedeckt und häufig steht Wohnhaus und Scheune unter
einem Dach; an ihnen siud zuweileu sinnige Reime angeschrieben,
wie z. B.
,,O Mensch bekümmere dich nicht ob so vielen Sorgeu,
Wer weiß, wenu es kommt, heut oder morgen." 1820.
Die uächste Umgebung des Orts ist etwas kahl, weil die Obstbaunr-
gärten beinahe gänzlich fehlen und sich nur in den Ort selbst ver-
cinzelte Waldbäume eingedrängt haben. Jm allgemeinen hat das
Dorf cinen ganz anderen Charakter als die Orte, welche auf dcr
linkcn Seite des Neckarthales nnd nähcr dem Sanme des Schwarz-
walds liegen.
Die im Jahre 1838 auf Kosten der Stistung Rottweil neu
erbaute, dem hl. Nikolaus gsweihte Kirche liegt so ziemlich in der
Mitte des Dorfes und bietet mit ihrcn langen Rundbogenfenstern
außen nichts bemerkenswerthcs, dagegen besitzt ihr sehr freundlich ge-
maltes und anfgeschmücktcs Jnncres mancherlei Kunstwerke aus alter
und ncucr Zeit. Jm Schiffe sieht man an der Südseite eine sehr
schöne gothische Pieta und ein schönes modernes Oelgemälbe, Petrus
im Kerker; an dcr Emporeubrüstung sind die zwölf Apostel gemalt,
und zu Seiten des Triumphbogens Christus und Gott Vater n!
krLseo. Die schön gesaßte, im Jahre 1839 gefertigte Orgel trägt
zwei posaunenblasende Engel. Jm Chore sieht man an der Nord-
wand zwei sehr tüchtige altdeutsche Bilder auf Goldgrund; das eine
stcllt vor die Anbetung des Kindes durch Maria, das andere die
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ViermMr,
Gemeinde III. Klasse mit 694 Einwohnern, worunter 15 Evangelische.
n. Dietingen, Pfarrdorf, 663 Einwohner; d. Hohenstein, Hof, 23 Ein-
wohner; c. Thierstein, Hof, 8 Einwohner. Kath. Pfarrei; die Evan-
gelischen sind nach Rottweil eingepfarrt. ^ Stnnden nördlich von
der Oberamtsstadt gelegen.
Wo das ziemlich breite wiesenreiche Wettebachthal aus der Keuper-
terrasse iu das hügelige Vorland derselben tritt uud sich das Thal
zu verengen bcginnt, liegt uueben und unregelmäßig hingebaut der
ziemlich große Ort, durch dessen südlichen Theil der Wettebach fließt.
Die Lage des Dorfs ist freuudlich uud durch vorliegcnde Hügel gcgen
rauhe Nordwiude geschützt, Lagegen hat der Ostwind das Wettebachthal
herab freien Zutritt unb auch gegeu Westen ist der Ort fchutzlos.
Der Ort bestcht aus vieleu größeren Baueruhöfen, die zwischen mittel-
großeu Bauernwohnungen liegen; die Gebäude sind durchaus getüucht,
mit Ziegeln gedeckt und häufig steht Wohnhaus und Scheune unter
einem Dach; an ihnen siud zuweileu sinnige Reime angeschrieben,
wie z. B.
,,O Mensch bekümmere dich nicht ob so vielen Sorgeu,
Wer weiß, wenu es kommt, heut oder morgen." 1820.
Die uächste Umgebung des Orts ist etwas kahl, weil die Obstbaunr-
gärten beinahe gänzlich fehlen und sich nur in den Ort selbst ver-
cinzelte Waldbäume eingedrängt haben. Jm allgemeinen hat das
Dorf cinen ganz anderen Charakter als die Orte, welche auf dcr
linkcn Seite des Neckarthales nnd nähcr dem Sanme des Schwarz-
walds liegen.
Die im Jahre 1838 auf Kosten der Stistung Rottweil neu
erbaute, dem hl. Nikolaus gsweihte Kirche liegt so ziemlich in der
Mitte des Dorfes und bietet mit ihrcn langen Rundbogenfenstern
außen nichts bemerkenswerthcs, dagegen besitzt ihr sehr freundlich ge-
maltes und anfgeschmücktcs Jnncres mancherlei Kunstwerke aus alter
und ncucr Zeit. Jm Schiffe sieht man an der Südseite eine sehr
schöne gothische Pieta und ein schönes modernes Oelgemälbe, Petrus
im Kerker; an dcr Emporeubrüstung sind die zwölf Apostel gemalt,
und zu Seiten des Triumphbogens Christus und Gott Vater n!
krLseo. Die schön gesaßte, im Jahre 1839 gefertigte Orgel trägt
zwei posaunenblasende Engel. Jm Chore sieht man an der Nord-
wand zwei sehr tüchtige altdeutsche Bilder auf Goldgrund; das eine
stcllt vor die Anbetung des Kindes durch Maria, das andere die