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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0394
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370

Brlsbeschrcibulu,,

narmtes Klösterlein, das von Franziskanerinnen der 3. Regel „der
h. Elisabeth" genannt, bezogen wurde. Dieses Klöstcrlein, dessen
Einrichtung im I. 1621 uns noch genauer beschrieben ist (Ruck-
gaber 21>, 466), und welches ein Bildniß des Grafen mit einem
langen Stock, Hirtenstab, in der Hand nnd einem schr breiten Hut,
neben ihm die h. Klara und die h. Elisabeth, an seiner Mauer anf-
zuweisen hatte, wurde im 30jährigen Kriege zerstört, seins Güter
aber, das sog. Aubertsgut zu Teißlingen, nbergab die Stadt Rott-
weil den 14. August 1630 vor der Gemeinde Teißlingen unter
freiem Himmel dem Franziskanerkloster zu Villingen, welches nach-
wies, daß das Klösterlein ihm früher inkorporirt gewesen. Das ge-
nannte Kloster verlieh dieses Aubertsgut von Zeit zu Zeit theilweise,
trat im Jahre 1795 mit der Stadt Rottweil deßhalb in Verkaufs-,
beziehungsweise Streitverhandlungen und vcrkanste es endlich —
unter nachheriger Genehmignng dcr k. österreichischen Regierung vom
31. Okt. 1799, den 3. Juli 1798 um 1200 fl. an die Stadt.
Jm Einzelnen bildeten den Gegenstand des Kaufes: Kirchlein, Wohn-
haus, Scheuer und Stallung, Garten, Wiesen und Aecker zu 18
Jauchert ^/s Vrl. 28 Rth. 15 Sch. ; ferner ein Zinsgut zu Dau-
chingen zu 22 Jauchert 1^/o Vrl. 48 Rth., sowie 196 sl. Aktiv-
kapitalien bei einigen Einwohnern zu Deißlingcn.

Jm Besitze des großen und kleinen Zehenten, eines österreichi-
schen Lehens, befanden sich 1486 Ulrich von Goggingen und Jakob
Streuth, 1496 Hans Jakob von Bodmann, >506 der Hosschreiber
Hans Möck von Balgheim und dessen Familie seit 1681 die Rothen-
stein. — Das Kl. Rottenmünster kommt im I. 1344 im Besitze
hiesiger Höfe vor und bekam hier im Verlaufe der Zeit überhaupt
nicht unbedeutenden Besitz; namentlich erwarb es z. B. im I.
1346 den Braitenacker im Betrag von 12 Jauchert, 1446 und
1465 das sog. Haggenholz allhier, ein fürstenbergisches Lehen, srüher
der Rottweiler Familie Hagg gehörig, sowie das Patronatrecht; das
Rottweiler Dominikaner-Kloster erscheint seit dem I. 1426 im Besitze
von Reichenauer Lehen.
 
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