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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 12.1887

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Heft 1/2
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Funde und Litteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.42075#0152

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142

MISCELLEft

ten Seite Säulen vor einem kleinen halbrunden Wasserbas-
sin, das sind die zunächst hervorgetretenen Züge.
Auf der Akropolis hat die Grabung bis auf den Felsboden
vom Erechtheion weiter an der Nordmauer vorrückend an
der Thoios harte ArbeiL aber auch reiche Ausbeute gefun-
den, sie bat aber mit einem Sprunge auch schon hinter der
Ostmauer der Burg eingesetzt. Hier liegen jetzt drei Mauern,
eine vor die andere gelegt, vor Augen, zu ausserst die späte
Mörtelmauer, unmittelbar dahinter die Kimonische Mauer
mehrere Meter dick aus ineinandergebundenen Quadern, aber
grade hier von grosser Bresche durchbrochen. Hinter dieser
die pelasgische gleicher Construction wie westlich unter der
Terrasse der Brauronia, fast dicker noch als die Kimonische.
Eine ähnliche Mauer war auch etwas östlich vom Erechtheion
hinter der Mauer des 5. Jh. zu Tage gekommen, aber später
kamen parallele und rechtwinklig sie kreuzende Mauern der-
selben Construction zum Vorschein, mehrere von West nach
Ost auf einander folgende Gemächer eines uralten Baus, auf
dessen Südwestecke so weit jetzt noch die Spuren reichen die
Nordostecke des Erechtheions steht, dessen östliche Fortset-
zung noch unter den Trümmern der Thoios begraben liegt,
und mit welchem eine Treppe in Zusammenhang steht,welche
in einem künstlich erweiterten Felsspalt gegen Osten den
Burgfelsen hinabführt, jetzt unter der Burgmauer verschwin-
dend, später draussen weiter zu verfolgen sein wird, jeden-
falls ein ziemlich direkt auf κήποι (und Kallirrhoe?) zu füh-
render Weg. Dies alles beim Mauerbau im 5. Jh. verschüttet,
in und unter dem Schutt aber natürlich weit Aelteres begra-
ben. Vasenscherben mykenischer, geometrischer u. s. w. bis
zu schönster rfg. Malerei strengen Stils. Hierons und andrer
Schalenmaler Hand hat man sicher erkannt, sogar seinen Na-
men gelesen. Ν]εσιάδες κερααεύς ριε καί Άνδοκίδες άνέθεκεν steht
auf einem marmornen Votiv träger. Die Reste solcher Votiv-
träger sind zahlreich und mannigfaltig: in starke Quadern
mit Bleiverguss eingelassene Säulen oder Stelen, an denen die
Inschrift von oben nach unten zu laufen pflegt; dazu Capi-
 
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