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Obergenerals Bruder) in den Rath der zoo treten, mW
die durch den Bürgerkrieg verwüsteten Westdepartemen-
te einen Nachlaß von Z Millionen an der diesjährigen
Steuer erhalten.
Vollziehende Gewalt.
Das Direktorium hat an die Bürger: Muscard
Kommandanten von Ostende, Keller Platzkommandan-
ten von Brügge, Forty und Lochet Chefs der 46ten
und 94ten Halbbrigade an die Hauptleute Jcard, Du-
bois , Heudelire und den Kommandanten der ZO Dra-
goner, die bei der Schlacht bei Ostende gewesen sind,
Belobungsschreiben zu erlassen- Schlemmer.
j Nachrichten aus dem Innern»
Caen i. präreal.
Eine lebhafte Kanonade die wir gestern von Westen
her vernahmen, läßt vermuthen, es habe ein neuer
Angriff gegen die Inseln Marcouf statt; man weis
aber noch nichts vom Erfolg.
Paris 6. präreak.
Hier ist ein Auszug aus einem Briefs von Bern a-
dlote, datirt Rastadt vom 27. Floreal an den Mi-
nisterTaleyrand: „Ich habe, Bürger! Ihren Brief
vom 24. empfangen, in welchem Sie mir unkundigen,
daß ich die Befehlshaberstelle über die zte Division er-
halten habe. Da ich diesen Platz ausschlage, um die
Annehmlichkeiten eines einfachen und ruhigen Lebens
zu fühlen, so werde ich bald im Stande ssyn Ihnen
meine Rechnung abzulegen. *)"
General Beguinot, der in dsnDyle-,Iemap-
pes- und zwei Nethen- Deparrementen komman-
Lirt, meldetedem B. Mallarme, Vottz. Komm, im
Dyle-Dep., die zu Ostende gefangenen Engländer
belaufen sich auf 1424, ohne 120 Getödteterr und Ver-
'wundeten; nämlich 2 Generäle, 5 Adjudanten, 5
Staabsoffiziere, 25 Hauptmänner, 29 Ober- und Un-
lerlieutenante, einem Sch!ffshauptmann, 1207 Unter-
offiziere und Soldaten, izo Matrosen; den 7ten sollen
sie nach Brüsse l kommen. Außerdem nahm man ih-
nen 6 Kanonen, einen Haubizmörser, mehrere Scha-
luppen , viele Flinten u. f. w.
*) Bexrrady tre ist noch am 6, m Paris eingetroffcn.

Paris vsm 7. präreal.
Ritter Azzara ist hier angekommen; er'ersezt den
Marquis del Campo, bisherigen spanischen Gesand»
ten bei unserer Republik, der abgerufen ist. Azzara
ist als warmer Freund von Frankreich und als Retter
vieler Frankenbürger zu Rom, die in gefährlichen Au-
genblicken in Lebensgefahr waren, bekannt.
Man strcut aus, die Engländer bombardirten Ha-
vre, und hätten zu gleicher Zeit die Veste La Hou-
gue angegriffen. Da beide Plätze von hier (Paris)
nicht sehr entfernt sind, so muß dies entweder bald sich
bestätigen oder fallen. In jedem Falle mögen die
Vorfälle zu Ostende den Furchtsamen Muth machen.
Der ausgetretene Repräsentcutt Pomme ist zum
Sceagenten zu Ostende ernannt worden.
„Geht Buonaparte nach Aegypten? Nach Ir-
land? Na. Schottland ? Nach London, Neapel, Lis-
sabon oder nach Jamaika?" So fragt man sich einam
der zu Paris- Er führe erne große Anzahl von Gelehr-
ten, Künstlern, Musikern, Luftschiffern und Luftschif-
fen mit sich; er hat zu Paris von Mehül mehrere
Gesänge verfertigen lassen, die dazu geeignet sind, die
Herzen von Ruhm und Muth zu begeistern. „Warum,
so fragt man weiter, warum von Toulon aus nach
Irland, Schottland oder England reisen? Zu was
Gelehrten, wenn man zu Lissabon oder auf Jamaika
landen will? Warum Neapel in einem Augenblicke an-
greifen,wo man dieser Macht einen Gesandten schickt?"..
„Er geht also nach Aegypten? Und was in Aegypten
vornehmen?" Das Mittel-und das rothe Meer, mit-
telst der Durchstechung der Erdzunge von Suez, mit
einander verbinden. „Doch ZO Jahre würden erfodert
werden, bevor dieser Kanal schiffbar wäre, die Fran-
ken aber sind zu ungedultig um eine so langwierige Ar-
beit zu vollenden. Ausserdem würde auch diese Unter-
nehmung den Frieden mit England nicht herbeiführen,
einen Frieden, zn welchem man alles aufbietet, dasselbe
schleunigst zu zwingen. Buonaparte geht also nicht
nach Aegypten. Nun wird man sich aber erinnern,
daß er in seinen Depeschen aus Italien, sehr von Ma-
zedonien sprach, wo Alexander zur Welt gekom-
men , und von wo dieser Eroberer ebedem ausgezogen
war, um Darius zu entthronen und sich von Asien
 
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