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Gesetzgebungs-Körper.
Rath der
Vorsitz des V. (7^euTe-Da-
Sitzung vom iz. Präreal.
§abrouste leitet die Aufmerksamkeit des Rath auf die
Lokal-Ausgaben von Bordeaux, er bemerktdaß es höchst
dringend sey, hierüber eine Entscheidung zu geben,
und begehrt dem Zentralbüreau von Bordeaux einst-
weilen zu erlauben ein Anlehen zu machem Der; Rath
beschließt hierüber, zum drittenmale eine Bothschaft
an das Direktorium zu schicken, um Auskunft über die
Vollziehung des Gesetzes vom 17. Thermidor, welches
den Departementern auflegt, den Aktiv- rmd Passiv-
zustand ihrer Finanzen zu berichten, m?d welchem Ge-
setze fast noch kein Departement Folge geleistet hat, zu
begehren, um allgemeine Maasregeln zur Bestreitung
der Lokal-Ausgaben nehmen zu können. — Villers
spricht über die Vorschläge der Finauzkommifsion ; er
bemerkt dabei, daß die Ausgaben übermäßig seyen,
und daß dieß von der Verwirrung in dem öffentlichen
Schatze, und von der Verzögerung der von den Mini-
stern angewiesenen Zahlungen herkomme; denn wenn
einer wisse, daß er nicht auf der Stelle bezahlt würde,
so setze er den Pceiß seiner Waaren auf eine verhältniß-
mäßigeHöhe; überdies sey der Seekrieg, welchen man
noch zu führen habe, eben so kostspielig, als der nun
geendete Landkrieg gewesen sey. Demungeachtet glau-
be er, daß eine Herabsetzung der Ausgaben statt haben,
und er schon im voraus verkündigen könne, daß sie
für das 7. Jahr wirklich statt haben werde; indessen
möge man für izt gegen die auf6i6 Millionen festge-
sezten Abgaben nicht schreien, in England seyen sie auf
726 Millionen bestimmt; er begehrt endlich die nicht

widersprochenen Vorschläge anzunehmen, und die an-
dern zu verschieben, damit die Kommission indessen die
nöthigen Abänderungen treffe. Der Rath beschließt
den Druck und Aufschub sämmtlicher Vorschläge; denn
um gute Gesetze zu machen, spricht ein Glied des Ra-
thes laßt uns mit einer weisen Langsamkeit zu Werke
gehen.
Sitzung vom 14. Prareal.
Die Petition eines Bürgers, welcher gewisse Arti-
kel der über die Verträge gegebenen Gesetze abzuändern
begehrt, wird verworfen. — Gerla im Namen einer
Kommission spricht mit Wahrheit und Wärme über die
Verbannung des Titels H e r r. In seiner eigentlichen
Bedeutung, in Beziehung auf einen Diener sezt dieses
Wort, sagt der Sprecher, auf der einen Seite eineAb-
hängigkeit, und auf der andern eine Herrschaft zum
Voraus. Kaligula, einer der schändlichsten Tyrannen
nahm diese Benennung zuerst als seinen gewöhnlichen
Titel an, und Schmeichelei und Niedrigkeit borgte ihn
endlich in ganz Europa auch für jeden Privatmann.
Traurig ists, fügte der ältere EschasseriaUx bei, em
solches Gesetz geben zu müssen; aber es ist endlich Zeit,
daß die Republik über die Uiberbleibsel der Lehnsherr-
schaft und der Dienstbarkeit vollends triumphire. Es
ist eben so lächerlich, den Bewohnern eines freien Lan^
des den Titel Herr beizulegen, als es abgeschmackt sein
würde, den erhabenen Titel eines freien Bürgers an
einem Bewohner eines dienstbaren Landes zu entehren.
Auch die unsinnigsten Royalisten können darüber nicht
mehr streiten, daß Frankreich keiner Monarchie, daß
es keiner Lehnsherrschaft mehr unterworfen ist,
und der gemeine Menschensinn und die Reinheit der
Sprache will, daß jede Sache ihren rechten Namen
führen soll: und ein wahrer Franke, stolz auf den
 
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