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^KVRILVX.

Gesetzgebungs-Körper.
Rath der 500.
Vorsitz des V.
Sitzung vom 29. Prärial.
er Kommissar des Direktoriums bei dem Kriminal-
Tribunal des Seinedeparremouts (Paris) trägt dem
Rathe vor, dass das Tribunal sich mit der Instruktion
eines Prozesses beschäftige, dessen Gegenstand eine
Ztothzüchtigung sei, und fragt an, ob es der Erhaltung
der guten Sitten nicht zuträglich sein würde, dir Ver-
handlungen über diese Art schaamempörender Verbre-
chen bei verschlossnen Thüren vorzunehmen? Nach man-
cherlei Bemerkungen für und wider den Antrag geht
der Rath zur Tagsordnung über, weil der 208 Art.
der Konstitution will, daß die Sitzungen der Gerichts-
höfe öffentlich sein sollen. *)
*) Es ist allerdings eine wichtige Frage, welche der Ver-
handlung sich darbvrk, und wohl verdient hatte, dem
Anträge von Chollee gemäs, von einer Kommission durch
genaue Prüfung erörtert zu werden. Vielleicht würde
sich ein Mute! gefunden haben, die Publizität von der-
gleichen Verhandlungen, ohne der Konstitutiv« zu nahe
zu treren, den guren Sitten unschädlich zu machen.
Der Rath hört noch einige^Derichte an, die wir bei
dm desfallsigen Debatten berühren werden.
Rath der Alten.
Vorsitz des V.
Sitzung vom 29. Prärial.
Die Lebensbeschreibung des Gen. Hoche, verfaßt
vonRousselin, wird dem Rath überreicht, und mit eh-
renvoller Meldung im Verbalprozesse aufgenommen.—
Die Resolution vom 8» Prärial über die Revision der
Militärurteile wird auf Lavau's Bericht gebilligt, über
einige andere Berichte aber noch zur Zeit picht- be-
schlossen.

Vollziehende Gewalt.
In einem Umschreiben vom 25. Prärial emphielt
der Minister des Innern allen Kantons - und Central-
Verwaltungen , das Fest des Ackerbaus vom io. Mes-
sidor mit allem Glanze und der ihm gebührenden Würde
zu feiern. „Auch dieses, sagt er, ist noch im Fest der
Dankbarkeit. Nach dem Krieger, den sein Leben zur
Beschützung der Erndte wagt, macht sich niemand um's
Vaterlandverdienter, als der, dessen Schweis sie hat Her-
vorbringen helfen. Es würde überflüssigem, fährt er
fort, die gerechten Lobsprüche zu wiederholen, welche
die Weisen dem Ackerbau gemacht haben. Ein römischer
Redner hat seinen Vorrang über alle Künste dadurch
bestimmt, daß er sagte, keine derselben sei würdiger,
die Hände eines freien Mannes zu beschäftigen. In
den alten Republiken hörten die Ländereien auf, ergie-
big zu sein, als sie durch Sklaven gebaut wurden- --
Der republikanischen Regierung geziemt es, die Kunst
des Ackerbaus, welche unter der Monarchienurzu sehr
herabgewürdigt worden ist, wieder empor zu heben."
Nach diesen Bemerkungen über die Würde des Acker-
baus weist er den Verwaltungen die Form des Festes
in dem Beschlüsse des Direktoriums vom 24. Präria-
4ten Jahrs an. Schließlich emphielt er ihnen, durch
auszeichnende Belohnungen diejenigen Bürger, welche
sich um den Ackerbau auf irgend eine Art verdient ge-
macht, bei dem Feste zu ehren.
*) Dieser Beschuß drükt sich in den wesentlichsten Anvrdnuns
gen also auS: „DaS Vollziehungsdirektorium, in Er-
wägung , daß, wenn der Ackerbau unter den Künsten de«
ersten Rang behauptet, er vorzüglich in einer Republik,
die auf einem ausgebreiteten Gebiete gegründet ist, feine
Drelle einnehmen muß; daß er allein vermag, die Frei-
heit eines Volkes zu verbürgen, und es unabhängig von
benachbarten Völkern zu erhalten; daß er die erste und
unerschöpfliche Quitte de- öffentlichen Wohlstandes und
 
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