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Gesetzgebungs-Körper.
Rath der zoo.
Vorsitz des B.
Sitzung vom iz. Messidor.
Direktorium meldet in einer Botschaft die Ero-
berung der Insel Malta: „Seit langer Zett, Bürger Ge-
setzgeber / hatte die Regierung von Malta feindselige
Anstalten gegen Frankreich zu zeigen gewagt. Den in
diese Insel geflüchteten Emigranten hatte es eine vor-
zügliche Gunst bewiesen. Seine Ordensritter hatten
die Armee von Conde verstärkt. Seine Verfassung
kegle ihm die Pflicht der strengsten Neutralität auf: doch j
wahrend Spanien im Kriege gegen uns begriffen war,
hatte es von den Malteser Großmeistern die Befugniß
erhalten, auf der Insel Matrosen zu pressen ; die eng-
lische Regierung hatte der nämlrchen Vergünstigung ge-
riossen. Die Franken, welche in Malta wohn en, und
keine Ritter waren, wurden verfolgt und schändlichen
Bösewichtern gleich in Gefängnißlöcher geworfen. Es
schien, als könne der Haß d:cser R tterung es nicht wei-
ter treiben. Allein zur Zert, als der König von Nea-
pel sich gegen uns erklärte, kündete uns der Großmei-
ster den offnen Krieg an. Den io. Okt. 1793 machte er
ein Manifest bekannt, durch welches er seinen Hafen
den fränkischen Fahrzeugen verschloß; er erklärte fer-
ner, daß er den fränkischen Minister nur als Geschäfts-
träger des Königs von Frankreich anerkenne. Als die
Frage war, einen neuen Agenten dahin zu schicken,
kündete der Großmeister an, daß er keinen Agenten der
enmaßlichen Frankenrepublik anerkenne. In der That
konnte diese Regierung sich nicht lauter als Feind der
großen Nation erklären. Den 21. Prarial jüngst ver-
engte der Befehlshaber unserer Seetruppen von ihr
die Befugniß, in den Hafen einzulaufen, um Wasser
einzunehmen, und einige Ausbesserungen an Schiffen
zu machen; der Großmeister erwiederte, daß er nicht
mehrmals zweien Schiffen zugleich das Einlaufen gestat-
ten könne. So die große Nation von General Buona-
parte angeführt zu beleidigen wagen l — Den 22ten
ward der Platz angegriffen, die Kanonade hielt den
ganzen Tag an. Den 23. thaten die Belagerten einen
Ausfall, bei welchem der Gen. Adjuvant Marmont,
Chef,der 23. H. B-, die Ordenöfahne erbeutete. Den
24. übergaben die Ritter des OrvenS St. Johann von

Jerusalem die Festung an Gen. Duonaparte, und ent-
sgaten zu Gunsten der fränkischen Nation dem Souve-
ranitäts - und Eigenthumsrechte. — Man hat daselbst
2 Linienschiffe, eine Fregatte, 1222 Kanonen, 15002
Pfund Pulver, 42000 Flinten nnd andere Gegenstände
welche einzeln das Direktorium noch nicht kennt, vor-
qefunden." — Nach Verlesung dieser Bothschaftspre-
chen Duvicquet und Eschasseriauz: der ältere, von den
Vortheilen dieser Eroberuug und dem Verdienste der
Armee, der wir dieselbe zu verdanken haben. „Was
Solimann, sagt der erstere, im I. 1565 mtt der ver-
einigten Macht seiner Besitzungen in Europa, Asien
und Afrika nicht bewirken konnte, waS seine Nachfol-
ger, der ununterbrochenen Beleidigungen ungeachtet,
welche die ottomannische Flagge von den Malteser Kor-
saren erdulden mußte, nie zu unternehmen wagten,
rhat Duonaparte; er zeigt sich nur, und diese Insel,
der festeste Platz der Erde, ergiebt sich chm. Keine
Hinderniß ftzt sich dem Schritte des Triumphirenderr
entgegen; die Elemente selbst sind ihm unterthan, und
wieder zerstört sein Genius die Entwürfe Rußlands und
Englands, die in thörigter Begierde diesen Schlüssel deL
Mittelmeers wegzunehmen sich schmeichelten." *)— Dee
Rath beschließt die Erklärung, daß die siegende Armee
zu Malta sich um das Vaterland verdient gemacht habe»
° *) Die Inseln Malta, Gozzo und Cumino, welche lezteren
durch die Kapitulation der erstem gleichfalls in unsere
Hände sielen, haben eine Bevölkerung von 150000 See«
len Da die Männer daselbst meistens mit der Schif-
fahrt sich abgeben, so sind diese Inseln eine kostbarePflanz-
schule vollkommener und unerschrockener Seeleute. I«
Nothfalle konnte der Malteserorden 16000 Mannaufdie
Beine stellen. Obschon diese Inseln wenig Getraide her.
Vorbringen, so fehlt es doch wegen der Nachbarschaft Si-
ziliens und der Barbarei nie daran. Die Stadt Malt«
selbst liegt auf z Halbinseln, die als Klippen schon von dee
Natur vertheidigt, noch mehr aber durch die Kunst, wels
che 4 der schönsten Kastelle errichtet hat, befestigt sind»
Sie hat einen dreifachen Hafen, den schönsten und sicher,
sten im Mittelmeere. Die Levantefahrer finden dort eins
sichere und angenehme Rhede, Hospitäler und ein Laza«
ret, Matrosen um ihre Schiffsmannschaft vollzählig jU
machen, und ein Zeughaus, um sich zu bewaffnen. Dee
Besitz dieser Insel sichert daS Uibergewicht im Levante-
handel , besonders zu Kriegszeiten muß jede andere feind-
liche Macht demselben entsagen. Die Malteser als Fran-
kenbürger werden auf unfern Flotte» dienen, und alL
Korsaren den Britten unsäglichen Schaden verursachen.
Dkl Besitt vv» Matta sichert lurtz VisVerbindulignur des
 
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