Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
X

Antwort der franz. Minister auf die Note der Reichs-
Deputation vom r-. Floreal.

stn. Man begreift in dec That nicht, was ekn Hand-
lungsvertrag mtt dem Reich im Ganz.cn seyn könnte
mit jedem Stande allein kann man nach Massgabe des
Thunkichen, Verhältnisse dieser Art bilden. Alle Gegen-
stände aber von denen hier die Rede ist, dieKaufhaus-
gebühren allein vielleicht ausgenommen, die wieder irr
bloss Handlungsvereine einschlagen , müssen mdemmit
dem Reiche geschlossenen Friedensvertrage Platz finden,
weil sie für das Reich von anerkanntem und unmittel-
barem Interesse sind.
Eben so wenig kann man sich von VerErklanmgdsr
Deputation verständigen, daß es außer ihrem Wirkungs-
kreise liege, sich über das Begehren der Bevollm. der
fr, Rep. in Bezug auf die freie Schiffahrt auf den Flüf-
ftn, die sich in den Rhein ergießen, und überhaupt auf
allen großen Flüssen Deutschlands, zu erklären. Es
stheint, die Reichsdeputation'rekusire sich umsonst über
diesen Gegenstands Kann sie keine Entscheidung geben,
so kann sie sie doch beim deutschen Reichstage erbitten,
und man müßte sich sicherlich um destomehr über diese
Gleichgiltigkeit wundern, da die Befreiung der grin-
gern Flüsse Deutschlands ein Gegenstand ist bei dem am
, Ende die deutsche Nation vornehmlich interejfirt ist.
- Die Weigerung der Deputation m die Wiederher-
stellung drr Handlungsbrücke zwischen den beiden Bri-
fachen zu willigen, ist nicht besser gegründet , nnd be-
sonders wenn man bedenkt, daß der Vorwand dazu
. aus drr Anordnung alter Verträge genommen ist, die
die Zerstörung dieser Brücke bedungen haben. Ohne
, hier dem wahren Grund des gegen diesen Gegenstand
geäußerter» Widerstands nachzuspüren, wollen die Un-
terzeichneten nur wiederholen , daß der Vortheil eines
Theils von Deutschland nicht weniger als der von eini-
gen Departementen Frankreichs fodere , daß VemHan-
! del beider Nationen dieser Ausfluß wiedergegeben wer-
I de. Warum sollte sich die aus dem Kriegszustand ent-
! stehende Furcht immer den alten Wohlthatrn des Frie-

Die Unterzeichneten bevollm. Minister der franz. Re¬
publik zur Unterhandlung mit dem deutschen Reiche,
haben dir Rote der Reichs-Deputation vom 19, Flo-
real leztbin, durch den Hrn. Grafen von Metternich,
bevollm. Minister Sr. M. des Kaisers erhalten.
Sie erwarteten , daß die Deputation über ihr wah¬
res Interesse und die Gefahren der Verschiebungen auf¬
geklärt, und wie sie von der Nothwendigkeit eines
schnellen und dauerhaften Friedens durchdrungen , nicht
anstehen würde, die in der Note der fr. Legation vom
14. Floreal lezthin ausgedrückten Vorschläge anzuneh-
mendaß sie erkennen würde , die siegreiche Republik
habe nicht gemäßigter und herablassender seyn können,
und daß man ohne Zweifel von ihr weit mehr gefodert
haben würde, hatten ihre Feinde in ihren Eroberungs-
und Theilungs- Planen gesiegt; — sie erwarteten end¬
lich, daß die Deputatio»r, anstatt sich immer mehr und
mehr in unabsehbare Verhandlungen zu vertiefen, sich
befleissen würde , ihre Antworten bestimmt zu machen,
«nd vornehmlich durch jene Stärke der Gründe, wel¬
cher aufrichtige Männer nicht widerstehen, die Wider-
ftzlichkeit rechtfertigen würde, die sie in einigen der
wichtigsten Punkte äußert-
In ihren Erwartungen betrogen, haben die Unter¬
zeichneten die Note vom 19. Floreal nur mit mehrerer
Aufmerksamkeit durchdacht ; allein sie müssen erklären,
daß aus dieser reiflichen Untersuchung kein Uiberzeu»
Kungsgrund für sie geflossen ist, her sie hätte bestimmen
können von ihren Fodermrgen abzustehn. So hat z. B.
die Deputation nicht im.Ernste Vorschlägen können , al¬
les was in der Note der fr. Legation in Hinsicht auf die
Rheinfahrt, auf den Leinpfad, auf die Uferarbeiten,
«uf die Zölle u. s.w. gesagt wurde, auf eine besondere !
Hanvlungs-und Schiffahrtö-Ulbereinkunft zu verrvei- denszustandes entgegen setzen?
 
Annotationen