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Gesetzgrbungs- Körper.
Rath der 500.
Vorsitz des B. (?/-e»L6-^a-^a«c?r6»
Sitzung vom 17. Präreal.
oger- Martin spricht über den öffentlichen Un-
terricht. //Lasset uns, sagt er, da unsere Eroberungen
die Welt zur Verwunderung zwingen, uns wohl hü-
ten, daß sie die Barbarei uns nicht entreisse. Das Reich
der Philosophie und der Vernunft ist bedroht; die Re-
publik wird von Winkelvereinigungen verpestet, in wel-
chen Dummheit und Aristokratie unaufhö lick ^qen
das gegenwärtige und zukünftige Geschlecht verschwo-
ren sind; neben diesen Werkstätten der Bürgersinnslo-
sigkeit und des Betrugs müssen wir das ehrfurchterre-
gende Gebäude des öffentlichen Unterrichts aufführen,
und die National-Erziehung neuerschaffen, verbessern
und bevestigen: dies ist unsre Pflicht, dies unser Auf-
trag. Ich verlange i) daß das Bureau diejenigen Mit-
glieder der Kommission des öffentlichen Unterrichts er-
fttze, welche ausdemRathe getreten sind. 2) Daß die-
se Kommission künftige Dekade einen Hauptplan vor-
lege. " —
Ein neues Mitglied sagt: „Ich theile vollkommen
die Desorglichkeit meines Amtsaenossen; es ist Zeit der
Dummheit Dämme zu setzen, die die Republik zu ver-
schlingen droht. Seit z Jahren hat die königliche Fak-
tion alle Anstrengung aufgeboten, um die Quellen des
öffentlichen Unterrichts zu vergiften; und man muß es
gestehen, daß mit Ausnahme jener kriegerischen Jugmd,
die ihr Blut für die Vertheidigung des Vaterlands ver-
sprizt hat, die jungen Leute seit der blutigen Reaktion,

großentheilsdie Geißel ihrer Mitbürger und die Schmach
der Menschheit waren, und nirgends weiter Ruhm sin-
gen als in den Theaterkulissen und den Schlupfgemä-
chern verderbter Dirnen. Es ist ein großes Unglück,
daß die Primarschulen noch nicht organisirt sind; ein
noch größeres aber ist, daß mehrere nach dem Vendemiär
des 4. Jahrs organisirt wurden, zu jener nur zu berüch-
tigten Epoche, wo die zu den öffentlichen Aemtern be-
rufenen Personen die Befehligte der Gegenrevolution
zu seyn schienen. Bei den Zentralschulen sind Verse-
schmiede als Professoren der schönen Litteratur, lächer-
liche Schulfüchse als Professoren der Gesetzgebung, und
schlechte Gärtner als Professoren der Kräuterkunde an-»
gestellt. In den Primarschulen sicht man alte Schul-
meister als Iugendlehrer, die noch in ihrer Dumm-
heit die Vesper für die Fanatiker singen. Man
schlug euch vor kurzem ein achtes Ministerium für
die National-Domänen vor: dieses Fach könnte ebenfaLK
einen Zweig des Finanzministeriums ausmachen: ich
aberschlage euch vor, ein Ministerium für den
öffentlichenUnterricht zu bilden; es würde unter
allen Rücksichten sehr nüzlich seyn. Die Republik kann nur
durch republikanische Einrichtungen bestehen. Ich
unterstütze die Vorschläge von Roger-Martin." Der
Rath nimmt gedachte Vorschläge an,.und auf den An-
trag von Portiez aus dem Oise-Dep. ladet er das Di-
rektorium ein, über den Zustand des Unterrichts m
Frankreich zu berichten.
Desm 0 lins Vorschlag, die Grundsätze zu bestinr--»
men, nach welchen bei der Bezahlung der den Wittwers
und Waisen der Vaterlandsvertheidiger zugestandenen
Pensionen verfahren werden soll, wird genehmigt. So
auch ein Vorschlag von Oeytz über den Verlust des
 
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