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«res Mrräthtrs'." -- werden ihm wohl Diele geglaubt
haben« *)
*) Die Letzt müssen sich wohl-aus den vorhergehenden Blät-
errn noch erinnern, daß der Hauptkeweggrund seiner
Verdammung.eil; in seiner Tasche gefundener Aufruf an
LaS französische Direktorium war.
RömgsberS vom 25. Jun. Heute ist die Huldi-
gung dahier unter den bestimmten Feierlichkeiten vor-
gegangen. Bei der Reise des königlichen Paars hieher
haben sich mehrere Städte , besonders aber Danzig,
durch Feste zur Ehre dieses Paars ausgezeichnet.
Bälle , Wasserfahrten,, das Schauspielhaus, zweie
vom Stappel gelassene Schiffe füllten die Lücke der Zeit
aus. Auch Elbingen suchte demselben den kurzen Auf-
enthalt angenehm zu machen. Diese Reise Härte nun
nicht vorübergehen können, ohne Daß man den Publi-
kum dabei einige merkwürdige Worte des jungen Kö-.
mgs aufgetischet hätte. Unter andern soll er bei der
Gelegenheit, da ein Landmann ihm eine Bittschrift
kniend überreichte, folgende Wahrheit gesagt haben, die,
so allgemein anerkannt, und wenig auffallend sie auch
ist, doch aus dem Munde eines Königs gefällt: „Ein
Mensch muß vor keinem Menschen knien."
Der Erbprinz von Oranien ist in Begleitung mehre-
rer unter der vorigen Verfassung in holländischen Dien-
sten gestandener Personen, als des Grafen von Den-
dink, des Barons von Rheden und eines gewissen Hrn.
Chevalier Gallate in Posen angekommcn. Nach einem
kurzen Aufenthalte ist er auf ein kürzlich von ihm
angekauftes Gut in der Gegend von Karge gegangen,
von wo aus er nach Warschau reisen wird.
Nürnberg. DasGenannten-Kollegium in Nürnberg
hat sich wiederholter an den Magistrat daselbst gewen-
det, um eine Deputation nach Nastatt zu erwirken,
welcher aufgetragen werden sollte, den im Jahre 1796
entworfenen, von Preußen aber noch nicht ratifizirten
pnterwerfungsvertrag zu hinterstellen, und Nürnberg
in seiner jetzigen Verfassung zu erhalten, auch Pfalz-
baiern zur Zurückgabe der der Stadt abgerwmmenen
Besitzungen zu bewegen.
Hamburg. Der Barsn von Grimm, derselbe,
der in Rousseau's Bekenntnissen eben nicht die vortheil-
Hafteste Rolle spielt, hat beim russischen Kaiser um die
Durückberufung von seinem Gesandschafts-Posten in

Hamburg angehalten. Sein hohes Akter und feine fast
gänzliche Blindheitberechtigen ihn dazu. Erwrrd künf-
tig mit Beibehaltung seines ganzen Gehaltes in Braun-
schweig leben.
Türkische Grenze. Bosmannoglu hält sich noch
immer, wiewohl er bei einem Ausfälle, den er neulich
mit4Ooo Mann Kavallerie wagte, von den Truppen
des Sultans mit großem Verluste zurückgeschlageu
wurde. Auch spricht man von neuem von einem hef-
tigen Aufstande unter den Griechen.
Stockholm. Rußlandhat noch immer großen Eim
stuß auf unfern Hof, es scheint unsere öffentliche An-
gelegenheiten wie an -einem Faden zu leiten. Unsere
junge Königinn soll auf die Untreue ihres Gemahls auf-
merksamgeworden seyn,und sogar wiederholt von Schei-
dung gesprochen haben. Eine seltene Erscheinungum eme
Königinn die ihre Menschenrechts geltend machen will!
— In Dänemark ist allen Fabrikanten verboten, drei-
färbige Bänder zu machen, und allen Kaufleuten, wel-
che zu verkaufen.
Neapel. Der König befiehlt in einer Proklama-
tion, die Franken als Freunde zu betrachten. Er soll
sogar an der fränkischen Seeetpedition Theil nehmen,
und dazu z Linienschiffe, 6 Fregatten und mehrereKa-
nonierschaluppen hecgebcn.
Toskanm Manfredini ist in Rom angekom-
mev; der Zweck seiner Reise soll sein, um für den
Pabst eine Pension auszuwirken, von da soll er nach
Wien gehen, um die Bestätigung eines Ländertausches
zwischen unserm Hofe und der cisalpinischen Republik
zu erhalten, wozu das fränkische Direktorium bereits
eingewilligt hat. Man zweifelt nicht an gutem Erfolg,
da der Tausch für Toskana vortheilhast seyn soll.
__P-g.
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