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KIRCHENBAü.

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]\£eth.ler.

Der Ort Metlere kommt schon 899 im Gebiete
des Grafen Adalbert, ein Gerhardus von
Medelere 1152 urkundlich vor, dieser hatte jeden-
falls seinen Sitz in Altmethler, wo vormals eine
später den Herren von Bönen zuständige Burg
lag. 1172 klingt der Ort Metlere, 1178 Meitlar.
Das Vorkommen der Ortschaft Altmethler deutet
schon an, dass das Dorf und die 1189 zuerst
genannte Pfarrei Methler jüngerer Entstehung
sind; wuchs doch auch der Cult der h. Mar-

garetha, der die Kirche geweiht ist, hier zu
Lande erst mit den Kreuzzügen. Obgleich sich
der Kölner Dompropst 1298 auch für Methler
die Anstellung des Pfarrers vorbehielt, sind es
die Grafen v. d. Mark, welche das Patronats-
recht 1318 dem Kloster Cappenberg schenkten.
Die Gemeinde nahm etwa 1580 das Lutherische
Bekenntniss an und trat vor einigen Decennien
der evangelischen Union bei.

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Der KirdienTDaui.

Die Kirche (Pig. 17), eine reiche Blüte des
sogen. Uebergangsstiles, liegt hoch und frei in
einem anmutigen fruchtbaren Wellengeiilde und
gilt mit Beeilt für das ruhmwürdigste Bauwerk
der Gegend; während in der Baumdisposition und
noch mehr in der Ornamentik die Formen des
Bundbogenstiles nachklingen, melden sich in
den constructiven Bügen und in den schlanken
Verhältnissen zumal im Innern die Morgen-

strahlen des Spitzbogens. Wilhelm Lübke hat
das Bauwerk und den herrlichen Cyclus seiner
Wandgemälde entdeckt und den künstlerischen
Werth mit begeisterten Worten gewürdigt: ,Hier
ist es ein unscheinbares Dorf, das nie grössere
Beachtung für sich in Anspruch nehmen konnte,
und doch besitzt es eine verhältnissmässig ge-
räumige Kirche, die nicht allein durch eine fast
einzig in diesen Gegenden dastehende Zierlichkeit
 
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