Verfertigers, Dir. h. Götz in Aarlsruhe; auch der ganz be-
sonders kunstvoll gearbeitete polzrahmenh kann diese Vater-
schaft nicht verläugnen, — es ist ein Aabinetsstück, das
oben mit einem trefflich ziselirten Medaillonbild Bismarcks
(von Prof. Rud. Mayer Aarlsruhe) geschmückt ist, im
übrigen aber namentlich durch seine überaus zierliche Schnitz-
arbeit und durch seine freundliche, mittelst verschiedenfarbiger
Hölzer hervorgerufene Wirkung auffällt. — Die von 23
Städten ausgestellte pfälzische Ehrenbürger-Urkunde besteht
aus einem pergamentenen Doppelblatt; auf der ersten Seite
(von Maler E. Sack- Aaiserslautern) weist eine jungfräu-
liche Gestalt, begleitet von paffenden Symbolen, auf die
Hügelkette der gesegneteu Haardt hin, aus deren erster Ruppe
man die Burg Trifels, den einstigen Aufbewahrungsort der
alten Reichsinsignien, erblickt. Die zweite Seite (von 3* H u
metsch Raiserslautern) enthält innerhalb der Städtewappen-
schilder den Text der Urkunde und den eisernen Aanzler als
Errichter des Reiches und Drachenüberwinder. Auf besondere
Originalität kann die von den bayerisch-schwäbischen Städten
Aaufbeuren, Aempten, Neuburg a/D. und Nördlingen dar-
gebrachte Urkunde Anspruch machen. Die pergamentene,
von Ludw. h ert er ich - München gemalte Urkunde enthält
in ihrem unteren Theil eine weiße, durch einen breiten
Bronzerahmen eingefaßte Schrifttafel, über welche, von
einem Bogen umrahmt, ein Reisiger in vergoldeter Rüstung
sichtbar wird, aus der linken Schulter das fchwarz-weiß-
rothe Banner, während im Hintergrund die Morgenröthe
eines neuen Tages ausleuchtet; die Urkunde trägt die Unter-
schrift der vier Bürgermeister und an Silber- und Seiden-
schnüren die Städtesiegel in silbernen Kapseln. Der Ein-
band — ein Werk der Frau Dir. Schiffmann-München
— besteht im Wesentlichen aus einer kunstvollen Appli-
kationsarbeit mittelst alter Stoffe unter Zuhilfenahme von
Goldschnüren, Goldlitzen und perlen. (Tafel 4(5).
Die übrigen Städtegruppen, welche sich zu gemeinsamer
Ehrenbürger Erklärung zusammengethan haben, beschränkten
diese „Gemeinsamkeit" auf eine genreinsame Lade für sämmt-
liche Einzelurkunden und etwa ein besonderes Titelblatt,
das dem Ganzen zum Geleite dient. Daß auf diese Weise
eine Zersplitterung der Kräfte und eine große Anzahl un-
bedeutender Leistungen statt einer einzigen großen eintreten
nrußten, dafür zeugen die Urkunden der 72 sächsischen Städte.
Die 65/50 cm große Lade aus grünem und braunem Leder
mit bronzenen Schriftzügen und Lorbeerzweig — entworfen
von Prof. R. Hofmann-Plauen*) — enthält zu oberst zwei
große pergamentblätter, das eine mit dem Text der Ehren-
bürger-Urkunde, das andere mit einem recht nüchternen und
doch nicht ganz anspruchlosen verzeichniß der betreffenden
Städte; darauf folgen, in halber Größe, die Urkunden der
einzelnen Städte, welche in einer nicht unbedeutenden Um-
rahmung an Text nur die Namen der Städte und die be-
treffenden Unterschriften, außerdem das Wappen jeder Stadt
und eine Bild-Skizze aus derselben enthalten. Der Lokal-
Patriotismus und -Partikularismus, der sich in solchem Vor-
gehen kundgibt, berührt doppelt unangenehm einem Manne
gegenüber, dessen Pauptlcbenswerk der Zusammenfassung der
gemeinsamen Zutereffen Deutschlands gewidmet war; man
frägt sich unwillkürlich, eine wie viel bedeutsamere Aunst-
*) Don ks. Maybach, Aarlsruhe.
a) Ausgeführt von Ld. Pachtmann-Dresden.
leistung ermöglicht worden wäre, wenn die Städte auf die
Einzelblätter verzichtet und auf irgend eine andere Weise
dem gctneinsanien Gedanken auch gemeinsamen Ausdruck
gegeben hätten?!
Obgleich auch die 5ß rheinischen Städte, welche den
Fürsten Bismarck zu ihrem Ehrenbürger ernannt, sich
nicht zu einer gemeinsamen Urkunde zusantmengeschlossen
\2\. Ehrentafel
des Vereins deutscher Eisenhüttenleute.
Entwurf von ssrof. Ad. S chi Il-Düsteldorf, Schrifttafel von Fr. Krupp-Esten a/Rh.,
Schmiedearbeit von Feiler 8c Bogus-Düffeldorf.
Größe des Holzrahmens 0,90/ {,80 m.
haben, so empfindet man doch hier diesen Uebelstand nicht
so unangenehm, weil sich immerhin einzelne Urkunden-
blätter zu beachtenswerthen Kunstleistungen erheben; außer-
dem ist durch festes Zusammensassen in einem prächtig in
Leder getriebenen und mit Eisen beschlagenen Einband
— nach Entwurf von dem oben genannten Architekten
sonders kunstvoll gearbeitete polzrahmenh kann diese Vater-
schaft nicht verläugnen, — es ist ein Aabinetsstück, das
oben mit einem trefflich ziselirten Medaillonbild Bismarcks
(von Prof. Rud. Mayer Aarlsruhe) geschmückt ist, im
übrigen aber namentlich durch seine überaus zierliche Schnitz-
arbeit und durch seine freundliche, mittelst verschiedenfarbiger
Hölzer hervorgerufene Wirkung auffällt. — Die von 23
Städten ausgestellte pfälzische Ehrenbürger-Urkunde besteht
aus einem pergamentenen Doppelblatt; auf der ersten Seite
(von Maler E. Sack- Aaiserslautern) weist eine jungfräu-
liche Gestalt, begleitet von paffenden Symbolen, auf die
Hügelkette der gesegneteu Haardt hin, aus deren erster Ruppe
man die Burg Trifels, den einstigen Aufbewahrungsort der
alten Reichsinsignien, erblickt. Die zweite Seite (von 3* H u
metsch Raiserslautern) enthält innerhalb der Städtewappen-
schilder den Text der Urkunde und den eisernen Aanzler als
Errichter des Reiches und Drachenüberwinder. Auf besondere
Originalität kann die von den bayerisch-schwäbischen Städten
Aaufbeuren, Aempten, Neuburg a/D. und Nördlingen dar-
gebrachte Urkunde Anspruch machen. Die pergamentene,
von Ludw. h ert er ich - München gemalte Urkunde enthält
in ihrem unteren Theil eine weiße, durch einen breiten
Bronzerahmen eingefaßte Schrifttafel, über welche, von
einem Bogen umrahmt, ein Reisiger in vergoldeter Rüstung
sichtbar wird, aus der linken Schulter das fchwarz-weiß-
rothe Banner, während im Hintergrund die Morgenröthe
eines neuen Tages ausleuchtet; die Urkunde trägt die Unter-
schrift der vier Bürgermeister und an Silber- und Seiden-
schnüren die Städtesiegel in silbernen Kapseln. Der Ein-
band — ein Werk der Frau Dir. Schiffmann-München
— besteht im Wesentlichen aus einer kunstvollen Appli-
kationsarbeit mittelst alter Stoffe unter Zuhilfenahme von
Goldschnüren, Goldlitzen und perlen. (Tafel 4(5).
Die übrigen Städtegruppen, welche sich zu gemeinsamer
Ehrenbürger Erklärung zusammengethan haben, beschränkten
diese „Gemeinsamkeit" auf eine genreinsame Lade für sämmt-
liche Einzelurkunden und etwa ein besonderes Titelblatt,
das dem Ganzen zum Geleite dient. Daß auf diese Weise
eine Zersplitterung der Kräfte und eine große Anzahl un-
bedeutender Leistungen statt einer einzigen großen eintreten
nrußten, dafür zeugen die Urkunden der 72 sächsischen Städte.
Die 65/50 cm große Lade aus grünem und braunem Leder
mit bronzenen Schriftzügen und Lorbeerzweig — entworfen
von Prof. R. Hofmann-Plauen*) — enthält zu oberst zwei
große pergamentblätter, das eine mit dem Text der Ehren-
bürger-Urkunde, das andere mit einem recht nüchternen und
doch nicht ganz anspruchlosen verzeichniß der betreffenden
Städte; darauf folgen, in halber Größe, die Urkunden der
einzelnen Städte, welche in einer nicht unbedeutenden Um-
rahmung an Text nur die Namen der Städte und die be-
treffenden Unterschriften, außerdem das Wappen jeder Stadt
und eine Bild-Skizze aus derselben enthalten. Der Lokal-
Patriotismus und -Partikularismus, der sich in solchem Vor-
gehen kundgibt, berührt doppelt unangenehm einem Manne
gegenüber, dessen Pauptlcbenswerk der Zusammenfassung der
gemeinsamen Zutereffen Deutschlands gewidmet war; man
frägt sich unwillkürlich, eine wie viel bedeutsamere Aunst-
*) Don ks. Maybach, Aarlsruhe.
a) Ausgeführt von Ld. Pachtmann-Dresden.
leistung ermöglicht worden wäre, wenn die Städte auf die
Einzelblätter verzichtet und auf irgend eine andere Weise
dem gctneinsanien Gedanken auch gemeinsamen Ausdruck
gegeben hätten?!
Obgleich auch die 5ß rheinischen Städte, welche den
Fürsten Bismarck zu ihrem Ehrenbürger ernannt, sich
nicht zu einer gemeinsamen Urkunde zusantmengeschlossen
\2\. Ehrentafel
des Vereins deutscher Eisenhüttenleute.
Entwurf von ssrof. Ad. S chi Il-Düsteldorf, Schrifttafel von Fr. Krupp-Esten a/Rh.,
Schmiedearbeit von Feiler 8c Bogus-Düffeldorf.
Größe des Holzrahmens 0,90/ {,80 m.
haben, so empfindet man doch hier diesen Uebelstand nicht
so unangenehm, weil sich immerhin einzelne Urkunden-
blätter zu beachtenswerthen Kunstleistungen erheben; außer-
dem ist durch festes Zusammensassen in einem prächtig in
Leder getriebenen und mit Eisen beschlagenen Einband
— nach Entwurf von dem oben genannten Architekten